Fußball: – Es sind wohlklingende Namen, die Daniel Scharnitzki auf seiner Liste hat: „Wir haben versucht, die Recken von damals für das allerletzte Stadt-Derby der Rheinfelder Fußballgeschichte zusammen zu trommeln.“
Scharnitzki war ordentlich erfolgreich. Wenn sich am Freitag, 18.30 Uhr, auf der „Richterwiese“ die „Legenden“ des VfR Rheinfelden und des FC Rheinfelden gegenüber stehen, gibt es ein Wiedersehen mit einigen „Haudegen, die ein letztes Mal ins rote und ins schwarze Trikot schlüpfen“, so Scharnitzki, der für den VfR unter anderem Dirk Grun, Mark Behringer, Michael Schwald, Frank Dürrholder, Bernd Rufle, Gino Alvito, Patrick Steiger und Waldemar Dercho gewinnen konnte.

Das letzte Derby auf der Richterwiese
Bei den „Schwarzen“ laufen Daniele, Fabio und Biaggo Grasso, Michael Heiler, Holger Henke, Peter Johann und Slavko Rogan auf. Als „Trainer“ stehen Lothar Silfang und Peter Lopenz sowie Clemens „Bolla“ Behlinger an den Seitenlinien.
Anlass des Spiels ist der Abschied des FSV Rheinfelden von der Richterwiese. Der offizielle Umzug des Landesligisten ins neue Domizil in Warmbach steht am Wochenende bevor.

Die ehrwürdige Richterwiese diente bis 2012 dem VfR Rheinfelden als Spielstätte, danach trug der FSV Rheinfelden seine Heimspiele hier aus. Große Momente erlebte die Sportanlage an der Karl-Fürstenberg-Straße nicht nur bei den berühmten Pfingst-Jugendturnieren, sondern auch bei den Derbys.
Unvergessen bleiben für Nostalgiker dabei die 60er Jahre, als beide Rheinfelder Vereine – zu unterschiedlichen Zeiten – in der 1. Amateurliga spielten. Das letzte Landesliga-Derby gewann der VfR mit 1:0 (Tor: Domenico Montanaro) am 27. November 1999. Das letzte Bezirksliga-Derby am 1. Mai 2006 entschied der spätere Meister SC 03 mit 1:0 (Tor: Fabio Grasso) für sich.

Fusionsgedanken beherrschten den Rheinfelder Fußball über Jahre hinweg. Richtig ernst wurde es nach der Jahrtausend-Wende, als der in finanzielle Schwierigkeiten geratene 1. FC Rheinfelden gemeinsam mit dem SV Warmbach und dem VfR Rheinfelden – endlich – an einem Tisch saß. Mit einem Paukenschlag verabschiedeten sich dann aber die „Roten“ kurzfristig, zwei Wochen vor dem Meldetermin an den Fußballverband.

Vorsitzender Ulli Lörracher, Sportchef Dieter Albrecht und Trainer Michael Gessner erklärten in einer Pressekonferenz am 17. Mai 2003 die Gründe für den Rückzug aus dem Projekt, über dem seinerzeit eine Schuldenlast von rund 230.000 Euro schwebte: „Wir lassen uns nicht von Aktivspielern vorschreiben, wer im neuen Verein mitarbeitet“, deutete Lörracher seinerzeit an, dass es im Kader des 1. FC Rheinfelden erhebliche Widerstände gegen das Mitwirken von Dieter Albrecht und Michael Gessner gegeben habe.