Fußball-Kreisliga A, Ost: – Es sollten die „Wochen der Wahrheit“ für den FC Wallbach werden – und sie wurden es. Die bittere Wahrheit für die Elf von Trainer Dirk Tegethoff war die dritte Pleite in Folge: „Wenn du alle Spiele gegen die Spitzenteams verlierst, stehst du da, wo du hingehörst“, so der enttäuschte Trainer nach dem 2:5 beim FC Schlüchttal.
Allerdings – und auch das ist eine Wahrheit – fiel die Niederlage in Ühlingen etwas zu hoch aus und der Rückstand auf Spitzenreiter SG Höchenschwand/Häusern ist mit sechs Punkten doch übersichtlich. Der Blick nach vorn ist aber nicht Tegethoffs Fokus: „Wir stecken durchaus im Umbruch“, verwies er auf seine junge Elf: „Wir suchen noch Stabilität und müssen aus den Fehlern lernen.“
Fußball-Kreisliga A, Ost in Zahlen
Das gilt vor allem für seine Abwehr, die permanent als Dreierkette formiert ist: „Das sind junge Spieler, die immer wieder zeigen, was sie können. Leider kommt im Moment noch nichts Zählbares heraus.“

Seine Elf habe trotz des 0:2-Rückstand bis zur Pause auf Augenhöhe gespielt: „Selbst nach dem 0:3 war das Spiel noch nicht entschieden. Dass es nach dem 2:3 nicht zu mehr gereicht hat, liegt daran, dass wir uns provozieren ließen und drauf reingefallen sind“, so Tegethoff.
Wenn jugendliche Unbekümmertheit auf geballte Routine trifft, dann endet das eben mit einem derartigen Ergebnis. Der FC Schlüchttal nutzte seine Chancen vor der Pause eiskalt, viel mehr wie die zwei Torschüsse bekam Luca Seidel nicht auf seinen Kasten.
Beim 0:1 stürzte Marvin Kalt im Zweikampf mit Matthias Wehrle.

Den Strafstoß von Nico Reichardt parierte Seidel zwar, gegen den Nachschuss war er allerdings machtlos.
Gegenüber passte Simon Hepp gegen Ersin Demircan auf und im Gegenzug traf Kalt nach wunderschöner Vorarbeit von Pedro Albicker und Reichardt zum 2:0. „Genau über diese Diagonalpässe hatten vor dem Spiel gesprochen“, deutete Tegethoff an, wo es krankt.
Kurz nach dem Wechsel schien die Partie gelaufen zu sein, Reichardt war Thierry Barb entwischt, drückte den Querpass von Marvin Kalt über die Linie. Nahezu jeder der 170 Zuschauer erwartete nun ein Schaulaufen.
Doch weit gefehlt: Der FC Wallbach schüttelte sich, war plötzlich hellwach und kam binnen acht Minuten durch Matthias Wenk und Ersin Demircan auf 2:3 heran: „Spätestens da spielte der FC Wallbach seine Qualität aus“, wurde FCS-Trainer Michael Gallmann draußen unwohl: „Wenn wir zu weit aufrücken, dann sind deren Stürmer nicht zu halten.“
Doch am Ende brachten sich die Wallbacher selbst um ihren Lohn. Dominik Bitzenhofer ließ zu einem Schubser gegen Nico Reichardt hinreißen, kassierte Gelb-Rot.

In der Rudelbildung zuvor drohte die Situation zu eskalieren, aber Schiedsrichter Fabian Hager schaffte es, Ruhe in die Reihen zu bringen.
In Unterzahl war beim FC Wallbach die Ordnung dahin und der FC Schlüchttal nutzte die Situation eiskalt aus: „Der Platzverweis spielte uns in die Karten. Wir haben Ruhe bewahrt und den Bruch im Spiel anbgewendet“, war Michael Gallmann nach dem vierten Sieg in Folge zufriesen.

Der fleißige Marvin Kalt krönte seine Leistung mit dem 4:2 und „Flieger“ Michael Selb setzte kurz danach den Schlusspunkt zum 5:2.
„Der Sieg ist verdient, fiel aber zu hoch aus“, freute sich Michael Gallmann: „Noch gar nicht lang her, waren wir sieben Punkte hinter der SG Höchenschwand/Häusern, jetzt sind es noch zwei. Wir bleiben vorn dabei, dürfen aber nicht übermütig werden“, verwies er schon aufs nächste Spiel beim FC Grießen: „Gut, dass die in Höchenschwand den überraschenden Punkt geholt haben. Da kann ich es mir schon sparen, meine Jungs vor dem Gegner zu warnen.“