Fußball-Landesliga: – Erleichtert, aber längst nicht zufrieden suchten die Spieler des FC Tiengen 08 nach dem 3:3 gegen den Mit-Aufsteiger SV Mundingen die schattige Zone im Langensteinstadion: „Der erste Punkt ist für die Moral zwar unheimlich wichtig“, hob Geschäftsführer Jasmin Rastoder nach dem vierten Saisonspiel mahnend den Finger: „Aber die Leistung war lang nicht so gut, wie in den vergangenen Wochen.“

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Vor allem in der ersten halben Stunde fand der Gastgeber nie in die Zweikämpfe, lief Ball und Gegner oft nur hinterher. Die Quittung stand nach 38 Minuten mit 0:2 auf der Anzeigetafel: „An der Hitze allein kann es nicht gelegen haben“, grübelte Rastoder.

Passten bislang die Leistung und fehlte der jungen Elf das nötige Glück, wendete sich der Trend zumindest in dieser Partie ins Gegenteil. Noch vor der Pause schloss Maximilian Häring einen Konter mit dem 1:2 ab. Kurz danach forderten die Gastgeber nach einem Foul an Adnan Muhovic einen Strafstoß – Schiri Timo Bugglin winkte ab.

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Mit der Einwechslung des angeschlagenen Bruno Golic, der zuletzt kaum trainiert hat, wurde das Spiel des FC Tiengen 08 druckvoller. Doch der vermeintliche Nackenschlag kam unvermittelt. Sebastian Flaig verlängerte eine Ecke unglücklich per Kopf zum 1:3 ins eigene Netz: „Für einen Stürmer wäre es ein tolles Tor gewesen“, schmunzelte Rastoder: „Torwart Louis Gnädinger hatte nicht den Hauch einer Chance.“

Anschlusstreffer: Neuzugang Maximilian Häring erzielte beim 3:3 gegen den SV Mundingen für den FC Tiengen 08 bereits sein zweites Saisontor.
Anschlusstreffer: Neuzugang Maximilian Häring erzielte beim 3:3 gegen den SV Mundingen für den FC Tiengen 08 bereits sein zweites Saisontor. | Bild: Ralf Schäuble

Unmittelbar danach wechselten die Hausherren erneut, doppelt und entscheidend. Can Cicek und Dion Elshani kamen für Yannik Stauch und Tammo Heinzler: „In unserem Spiel war nach dem Wechsel schon mehr Bewegung. Doch mit ihrem laufintensiven Spiel belebten sie die Aktionen noch mehr“, so Rastoder, der zudem die Leistung von Außenverteidiger Marco Pagliarulo heraus hob.

Spätestens nach dem Anschlusstor von Nori Bächle kehrte der Glaube an den Erfolg zurück. Bruno Golic stand nach einem Zuspiel von außen mit dem Rücken zum Tor, wurde gefoult. Nori Bächle reagierte blitzschnell, schnappte sich den herrenlos gewordenen Ball und schob ihn zum 2:3 ins Netz: „Eine klare Vorteilssituation, ansonsten hätte es Strafstoß geben müssen“, war Rastoder froh, um Bächles schnelles und erfolgreiches Eingreifen: „Wer weiß, ob der Pfiff gekommen wäre.“

Laufmaschine: Nori Bächle, der Torschütze zum 2:3, war beim 3:3 des FC Tiengen 08 gegen den SV Mundingen kaum zu bremsen.
Laufmaschine: Nori Bächle, der Torschütze zum 2:3, war beim 3:3 des FC Tiengen 08 gegen den SV Mundingen kaum zu bremsen. | Bild: Ralf Schäuble

In der Schlussphase schenkten sich beide Mannschaften nichts mehr. Der SV Mundingen drängte auf den vierten Treffer, um den dritten Sieg im vierten Spiel zu sichern. Der FC Tiengen 08 gab die Chance auf den ersten Punkt nicht auf – und belohnte sich für den weitaus engagierter geführten zweiten Spielabschnitt. Can Cicek bewährte sich als „Joker“, nahm an der Strafraumgrenze den Ball an und zimmerte ihn unhaltbar für Norman Gruber zum umjubelten 3:3 in den Winkel.

„Hinten raus hatten wir sogar noch die Möglichkeit zum Sieg, doch nun sind wir erstmal mit dem Punkt zufrieden“, so Jasmin Rastoder: „Ein Grund, um das Remis zu feiern, sehe ich aber nicht – dazu braucht es noch mehr Punkte“, blickte er schon wenige Minuten nach Spielschluss auf die nächste Aufgabe – am Sonntag am Kaiserstuhl auf der berüchtigten „Ponderosa“ bei der U23 des Regionalligisten Bahlinger SC.