Fußball-Landesliga: – Würde die Sportschau in ihrem Angebot die Fußball-Landesliga bereithalten, für die erste Heimpartie der Saison des FSV Rheinfelden hätte es für eine knackig-treffende Zusammenfassung nur der finalen Aktion der Gastgeber bedurft. Ein leichtfertig falscher Einwurf an der Mittellinie, bei einer Elf-gegen-Neun-Überzahl in der Nachspielzeit. Der FC Wolfenweiler-Schallstadt nahm‘s dankend wie gemütlich an, ließ sich für die – diesmal korrekte – Ausführung die branchenübliche Zeit, ehe der Schlusspfiff ertönte. Die letzte Möglichkeit der Rheinfelder, mit einem langen Ball vielleicht den berühmten Lucky Punch zu setzen – förmlich weggeworfen.

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„Wir sind uns selbst im Weg gestanden“, befand Musa Musliu danach in den schattigen Katakomben der NaturEnergie Arena. Das torlose Remis gegen den Aufsteiger hatte die Leidensfähigkeit des FSV-Trainers ausgiebig getestet. Allen voran über die letzten zwanzig Minuten der ersten Hälfte hatte Musliu allen Grund zur Klage, „teilweise war es ein Schwimmbadkick“. Eine Zeit lang haderte er an der Seitenlinie laut, versuchte zu korrigieren, ehe er die verbleibenden Minuten bis zum Halbzeitpfiff in der Hocke verfolgte. Schweigend, aber das innere Brodeln konnte man erahnen.

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Die Rheinfelder sind sich bewusst, dass die ersten Wochen der Saison schwierig sind, zu ausgedünnt ist die Personaldecke. Doch „alle, die heute dabei waren, haben Qualität“, betonte Musliu. An individueller Klasse, die höherklassig erprobt ist, mangelte es nicht. Phasenweise schlug sich dies in einem gefälligen Auftritt nieder, in den ersten zwanzig Minuten „ist es über die Außen ganz gut gelaufen“, so Musliu. Indes war ebenso sichtbar, dass es ob der personellen Schwankungen in der Startphase der Saison stellenweise noch am harmonischen Zusammenspiel haperte.

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Stangl in Abwehrzentrale gebunden

Dass Arben Gashi und Berat Ozan, zwei Stammkandidaten für die Innenverteidigung, langzeitverletzt ausfallen, wirkt sich auf die Offensive aus. Kapitän Jeremy Stangl ist wieder in der Abwehrzentrale gebunden, seine physische Präsenz wie die des verletzten Witali Semenschuk würde dem technisch beschlagenen Offensivbereich ein aufwertendes Element hinzufügen.

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Zudem fehlen Musliu derzeit (entlastende) Optionen von der Bank. Nach dem überzeugenden, aber intensiven Pokalduell gegen Regionalligist Bahlinger SC am Mittwoch (0:1) „hatten wir nicht die Power im Kopf und in der Physis“, sah Musliu daraus „einfache Stoppfehler und Bälle ins Aus ohne Gegnerdruck“ resultieren.

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Wie gegen den Bahlinger SC auf eine Abwehrfünferkette mit offensiv flexiblen Außenbahnspielern. „Wir wollten nicht zu viel verändern“, war der Coach um Stabilität bemüht. Doch nach passablem Beginn „ist der Gegner immer mehr ins Spiel gekommen und wir haben uns ihm angepasst“. Nach der Schwimmbadkickphase mit zwei Großchancen der Gäste – ein Pfostenschuss (32.) sowie Serkan Kormaz‘ Rettungstat auf der Linie (38.) – sah der FSV-Coach zwar einen „etwas gefälligeren“ Auftritt, der dennoch „nicht nach unserer Vorstellung“ war.

Kocer im letzten Moment gefoult

Anton Weis scheiterte mit einem Freistoß an Torhüter Ruben Jäger (47.). Mit Gelb-Rot gegen die Gäste (57.) erhöhte sich der Rheinfelder Ballbesitz, nicht aber die Durchschlagskraft. Der Aufsteiger blieb gefährlich, FSV-Keeper Oguz Ozan lenkte einen Freistoß Philippe Härings gerade noch an die Latte (77.). In der 91. Minute schien sich den Gastgebern dann doch noch die große Chance auf den Siegtreffer zu eröffnen. Tunahan Kocer setzte zum Alleingang an, wurde aber im letzten Moment noch von Stefan Gimbel gefoult – Rot gegen den Gäste-Verteidiger. Gegen neun Gästespieler erarbeitete sich der FSV Rheinfelden noch eine Großchance, aber Adin Maksumic rettete auf der Linie. Zumindest in diesem Moment standen sich die Rheinfelder nicht selbst im Weg.