Fußball-Landesliga: – „Wir wollen in der längeren Winterpause alles auf den Prüfstand stellen und auch kritisch hinterfragen, ob wir eine falsche Transferpolitik in der vergangenen Saison gemacht haben“, sagt Vorsitzender Patrick Da Rugna durchaus selbstkritisch. Die Betonung liege dabei auf „wir“. „Wir haben alle Fehler gemacht, nicht nur der Sportliche Leiter“, so Da Rugna.

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Der FSV-Vorsitzende spielt auf den Rücktritt des Sportlichen Leiters und Spielers Julian Jäger an, der sich – wie wir schon berichteten – ab sofort dem SV Herten anschließen wird. Dort wird er spielender Co-Trainer von Chef-Coach Arben Gashi, ebenfalls ein ehemaliger Spieler des FSV Rheinfelden, und gleichzeitig auch zu seinem ehemaligen Verein zurückkehren.

„Sauberer Abgang“

Von einem Rausschmiss Jägers beim FSV Rheinfelden will Da Rugna nichts wissen: „Wir haben miteinander gesprochen. Das war ein völlig offener Austausch.“ Beide wollten, versichert Da Rugna, „kein böses Blut“. Ein Rücktritt in gegenseitigem Einvernehmen sei es gewesen, ein „sauberer Abgang“. Der Vereinsvorsitzende betont, dass er Jäger beim SV Herten alles Gute wünsche:“ Julian war zweieinhalb Jahre bei uns tätig, und wir haben vieles gemeinsam geleistet.“

Duo: Dennis Carmellini (links) ist vorerst Sportlicher Leiter des FSV Rheinfelden und unterstützt in dieser Funktion die Arbeit von ...
Duo: Dennis Carmellini (links) ist vorerst Sportlicher Leiter des FSV Rheinfelden und unterstützt in dieser Funktion die Arbeit von Trainer Musa Musliu. | Bild: Thomas Heß

Bei der Suche nach einem Nachfolger für Jäger als Sportlicher Leiter will sich der FSV Rheinfelden Zeit lassen. Vorerst gibt es eine kommissarische Lösung: Dennis Carmellini, Stellvertretender Vorsitzender aus dem geschäftsführenden Vorstand, übernimmt als Sportlicher Leiter Jägers Aufgaben und wird vom neuen Team-Manager für die erste Mannschaft, Dario Palleria aus dem erweiterten Vorstand, unterstützt. Beide kümmern sich also um das operative Geschäft.

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Diese Interimslösung soll bis in die Winterpause Bestand haben. „Dann wollen wir in Ruhe alles sondieren“, sagt Da Rugna. Nicht nur eine feste Lösung für die Nachfolge Jägers werde angestrebt, sondern auch die Personalplanungen für die Saison 2023/24 sollen in Angriff genommen werden.

Zu hohe Erwartungen

Viele Neuzugänge in der Winterpause vor einem Jahr und im Sommer hatten nicht immer Begeisterungsstürme im Verein und bei der Konkurrenz ausgelöst. Zur Winterpause vor einem Jahr war der FSV Rheinfelden souveräner Tabellenführer der Landesliga, gab die Führung aber noch ab und scheiterte dann in den Aufstiegsspielen zur Verbandsliga.

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Angesichts der starken Neuverpflichtungen wurde der FSV Rheinfelden vor der Saison zum Titelfavoriten erklärt. „Die Erwartungen waren zu hoch angesetzt. Das kam aber auch oft von außen“, so Da Rugna.

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In dieser Saison lief es lange nicht rund. Mittlerweile ist der FSV Rheinfelden wieder Tabellensechster, mit einem Abstand von nur drei Punkten auf Platz zwei. Tabellenführer VfR Hausen ist weit weg (9 Punkte) und werde den Titel holen, so Da Rugna, der aber versichert: „Wir wollen ins vordere Drittel. Vielleicht ist auch der zweite Platz möglich.“

Trainer leisten „Team-Bildung“

Der FSV-Vorsitzende lobt in diesem Zusammenhang die Arbeit der Trainer Musa Musliu, Gianfranco Oliveri und Anton Weis: „Bei der Team-Bildung haben sie gute Arbeit geleistet.“ Sprich: Aus vielen starken Individualisten werde langsam eine Mannschaft. Im Dezember und Januar werde man in Ruhe gemeinsam beraten, wie die Mannschaft aussehen soll, die 2023/24 richtig gut in die Saison starten soll.

Patrick Da Rugna, Vorsitzender FSV Rheinfelden: „Wir wollen in der längeren Winterpause alles auf den Prüfstand stellen und auch ...
Patrick Da Rugna, Vorsitzender FSV Rheinfelden: „Wir wollen in der längeren Winterpause alles auf den Prüfstand stellen und auch kritisch hinterfragen, ob wir eine falsche Transferpolitik in der vergangenen Saison gemacht haben.“ | Bild: Welte, Gerd

„In den vergangenen Jahren haben wir viele auswärtige Spieler geholt“, lässt Da Rugna vorsichtig anklingen, dass das vielleicht nicht der richtige Weg gewesen sein könnte. Zehn A-Junioren-Spielen rücken im Sommer des nächsten Jahres zu den Aktiven. Bleiben sie beim FSV Rheinfelden, könnte der ein oder andere auch in die erste Mannschaft eingebaut werden.

Kopf wechselt zum VfR Bad Bellingen

Sicher ist aber, dass die Mannschaft neben Oguz Ozan noch einen zweiten Torwart braucht. Ersatzkeeper Philip Kopf wird den Verein nämlich verlassen und sich in der Winterpause dem VfR Bad Bellingen anschließen. „Das werden wir alles analysieren“, verspricht Da Rugna, der ansonsten von keinen Abgängen berichten muss.