Michael Wasmer, nach elf Jahren hören Sie im Sommer als Trainer des SV 08 Laufenburg auf. Fällt es Ihnen schwer?
Ja. Ich hatte zuvor unruhige Nächte. Diese elf Jahre waren eine Wahnsinns-Zeit. Ich bin mit allen Verantwortlichen und auch mit den Spielern ganz gut ausgekommen. Das macht mich auch stolz.
Wie hat die Mannschaft reagiert?
Sie sollte es von mir selber erfahren. Die Reaktionen haben mich umgehauen.
Wieso?
Alle waren schockiert, fünf Minuten herrschte Funkstille. Das hatte ich so nicht erwartet.
Zur Person
Sie waren auch als Spieler stets ein Laufenburger Junge.
Ja. Ich bin 46 und vor 40 Jahren habe ich bei den F-Junioren hier angefangen. Der SV 08 Laufenburg wird auch immer mein Verein bleiben.
Kam nie ein Wechsel in Betracht?
Es hat schon mal Gespräche gegeben, aber ich bin geblieben. Ich habe hier aber auch die Möglichkeit gehabt, überregional in der Verbands- oder Landesliga zu spielen.
Was bleibt Ihnen aus Ihrer Trainertätigkeit in Erinnerung?
Ich habe vor elf Jahren die Reserve von Thomas Rudigier übernommen. Zwei Mal haben wir den Aufstieg in die Bezirksliga über die Aufstiegsrunde verpasst. Die erste Mannschaft habe ich ab Sommer 2017 trainiert. Die schwamm damals in unruhigem Fahrwasser.
Und spielte „nur“ in der Bezirksliga.
Genau. In meiner ersten Saison haben wir den Aufstieg in die Landesliga beim Aufstiegsspiel in Untermünstertal sehr unglücklich verpasst. Dafür sind wir ein Jahr später nach einer Super-Saison der Rekorde mit elf Punkten Vorsprung als Meister aufgestiegen und haben das Intermezzo in der Bezirksliga beendet.
Wie behalten Sie die beiden von Corona geprägten Spielzeiten und die aktuelle Saison in der Landesliga in Erinnerung?
In der Saison 2019/20 waren wir bei Abbruch Zweiter und die Aufstiegsspiele wurden gestrichen. Ich denke, dass wir damals den Verbandsliga-Aufstieg geschafft hätten. In der aktuellen Runde sind wir trotz Personalnot Achter.
Corona war wie ein Bruch
Sie sagen stets, Corona habe alles im Amateurfußball aus dem Gleichgewicht gebracht. Wie meinen Sie das?
Für uns Trainer war es schwierig, Spielern Anreize zu bieten. Corona war wie ein Bruch. Jeder musste sich aufraffen, weiter zu trainieren. Die Motivation war gedrückt, wenn du nicht weißt, wie und wann es wieder weitergeht. Das Vereinsleben nach dem ersten Lockdown lag brach. Das zieht alle runter.
Blicken Sie dennoch positiv zurück?
Ja, das Positive überwiegt. Wir haben viel erreicht. Im Trainerteam haben wir harmoniert. Auch meiner Familie bin ich dankbar. Ohne sie hätte ich das alles nicht geschafft.
Wo machen Sie als Trainer weiter?
Da mache ich mir keine Gedanken.