Radsport: - Während in den Köpfen der meisten Sportfans derzeit noch vor allem der Wintersport präsent ist, nimmt die neue Radsportsaison bereits wieder Fahrt auf. Während in Australien bei der Tour „Down Under“ bereits in der vorletzten Januarwoche die ersten World Tour Punkte vergeben wurden, startet der Albbrucker Radprofi Nico Denz vom Team Red Bull-BORA-hansgrohe am Mittwoch, 5. Februar, in die Saison.
Bei der fünftägigen Valencia-Rundfahrt wird Nico Denz nach der langen Vorbereitung im Winter erstmals seine Form testen. „In den ersten Renntagen geht es vor allem darum, zu sehen, wo man steht und wieder in den Rennrhythmus zu kommen“, so Nico Denz.
Für Nico Denz ist die Rückkehr ins Peloton auch ein Comeback nach einer verletzungsbedingten Pause. Er hatte sich beim vorletzten Rennen 2024 das Brustbein gebrochen. „Ja, das war natürlich kein schöner Abschluss einer Saison mit Höhen und Tiefen“, erinnert sich Nico Denz an das unrühmliche Saisonende, das eine längere Zwangspause nach sich zog.
Teilnahme-Premiere bei der Tour de France
Zu den Höhen des abgelaufenen Jahres zählte für ihn eindeutig seine erste Teilnahme an der Tour de France. Damit hatte er sich einen Lebenstraum erfüllt. Letztlich war die Tour ursprünglich sogar der Grund dafür, dass er überhaupt mit dem Radsport begonnen hat. Die Tour absolvierte er gut, obwohl er 2024 mit einer langwierigen Corona-Erkrankung in die Saison gegangen war und dadurch viele Trainings- und Wettkampfkilometer verpasst hatte.

Neben dem unglücklichen Saisonende war das Aus vor der letzten Etappe der Spanien-Rundfahrt wegen eines Magen-Darm-Infekts ein weiterer schwerer Schlag für den 30-Jährigen. Dabei hatte Nico Denz bis zu diesem Tag maßgeblich dazu beigetragen, dass sein Teamkapitän Primož Roglič (Slowenien) den zweiten Sieg bei einer Grand Tour für das Red Bull-BORA-hansgrohe Team einfahren konnte.
Saisonziel Giro d‘Italia
Das ist auch ein Ziel für die neue Saison: „Wir wollen mit Primož Roglič beim Giro d‘Italia den nächsten Sieg bei einer der großen Rundfahrten holen“, sagt Nico Denz, für den die Italien-Rundfahrt das erste große Saisonziel ist: „Ich will im Vorfeld deutlich machen, dass an mir kein Weg vorbeiführt, um Primož bei seinem Ziel, den Giro zu gewinnen, bestmöglich zu unterstützen.“
Deshalb will Nico Denz optimal in die Saison starten und bei der Valencia-Rundfahrt ein erstes Ausrufezeichen setzen. Die Voraussetzungen dafür sind grundsätzlich gegeben. Denn die Vorbereitung in den vergangenen Monaten verlief für den Albbrucker optimal. „Lediglich über die Feiertage musste ich wegen eines grippalen Infekts etwas pausieren. Ansonsten konnte ich mein Programm zu 100 Prozent durchziehen“, ist Nico Denz froh.
Gute Vorbereitung auf Mallorca
Aufgrund seiner Verletzung im letzten Saisonrennen hatte Nico Denz eine deutlich längere Pause als üblich. “Ich war nach der Saison auch ziemlich erschöpft, von der langen Saison und deshalb froh etwas mehr Zeit zur Regeneration zu haben“, berichtet Denz. Die Trainingsinhalte haben er und sein Trainer John Wakefield im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. „Das passt nach wie vor sehr gut für mich, sodass ich nicht das Gefühl hatte, an der grundsätzlichen Herangehensweise etwas ändern zu müssen“, erklärt Nico Denz.
In den ersten Januarwochen absolvierte der Albbrucker mit dem Team ein Trainingslager auf Mallorca, bevor es nach einem kurzen Zwischenstopp am Hochrhein weiter nach Gran Canaria ging, um sich dort den letzten Schliff für die Saison zu holen. „Die Kilometer auf Mallorca mit den Teamkollegen haben mich einen deutlichen Schritt nach vorne gebracht“, bestätigt Nico Denz, dass er beim Formaufbau voll im Plan liegt.
Start beim Klassiker „Mailand – San Remo“
Nach der Valencia-Rundfahrt wird er die Algarve-Rundfahrt bestreiten. Danach geht es für Nico Denz ins erste Höhentrainingslager. Anschließend ist der 30-Jährige für den Frühjahrsklassiker „Mailand – San Remo“ vorgesehen und wird im weiteren Verlauf die Katalonien-Rundfahrt in Angriff nehmen.
Sollte er bis dahin zum Aufgebot für den Giro d‘Italia gehören, steht für Nico Denz ein weiteres Höhentraining auf dem Programm, um sich die endgültige Form für die Italien-Rundfahrt zu holen. Dort feierte er vor zwei Jahren mit zwei Etappensiegen seinen bisher größten sportlichen Triumph.