Im Osten was Neues – hat er gefunden. Thomas Duffner, der seit 19 Jahren in Niederhof lebt, war bisher als aktiver Fußballer und Trainer eher im Westen des Bezirks zu Hause. Von Obersäckingen bis Warmbach war sein fußballerisches „Jagdrevier“ – bis auf einige Jahre in Niederhof und Luttingen.

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„So weit in den Osten wie jetzt bin ich noch nie vorgedrungen“, scherzt er. Der Hintergrund: Duffner ist seit Sommer vergangenen Jahres Trainer des SV Albbruck und fühlt sich hier auch richtig wohl. Erst vor kurzem verlängerte der Verein den Vertrag mit ihm für eine weitere Saison.

Thomas Duffner, Trainer SV Albbruck: „So weit in den Osten wie jetzt bin ich noch nie vorgedrungen.“
Thomas Duffner, Trainer SV Albbruck: „So weit in den Osten wie jetzt bin ich noch nie vorgedrungen.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Der Heimatverein des zweifachen Familienvaters ist der FC 08 Bad Säckingen. Dort in der Kurstadt ist er aufgewachsen. „Der Sport hat mich früh begeistert“, sagt er, obwohl er zu Beginn nicht nur auf den Fußball fixiert war. Duffner: „Mit sieben habe ich beim FC 08 angefangen, weil alle meine Kollegen eben Fußball gespielt haben.“ Schon bald spielte er aber auch Handball, Tischtennis und Minigolf. „Im Turnen war ich auch nicht schlecht“, erinnert er sich noch genau.

Mit zehn Jahren entschloss er sich, Turnen und Tischtennis zugunsten des Fußballs aufzugeben. „Der FC 08 Bad Säckingen war damals mit seinem Nachwuchs höherklassig. Die C-Junioren spielten sogar in der Verbandsliga“, so Duffner, dem der Sprung in die südbadische Auswahl schon in der D-Jugend gelang: „Ich hatte mir dort einen Stammplatz erarbeitet.“

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Eine entscheidende Rolle für seinen fußballerischen Werdegang spielte sein Vater Helmut Duffner, der in jener Zeit als Trainer, Jugendleiter, Spielausschuss und Schiedsrichter im Bezirk bekannt war. „Wir waren und sind eine Fußballerfamilie. Das hat mich geprägt.“ Sein Vater habe ihn zu all den Sichtungsspielen gefahren und Zeit investiert: „Ihm verdanke ich viel.“

Vater Helmut hat ihn überredet

Von Verletzungen ist Thomas Duffner dagegen nie verschont geblieben. „Da habe ich mit Fußball nie Glück gehabt“, bedauert er. Schon als B-Jugendlicher hatte er sich – als 16-Jähriger – das Kreuzband im Knie gerissen. Das bedeutete eine einjährige Auszeit. Dass ihn danach nochmals die Lust auf Fußball packte, hatte er wieder seinem Vater zu verdanken, der damals Trainer beim SV Luttingen war: „Er hat mich überredet, es nochmals zu versuchen.“

So spielte er zwei Jahre unter seinem Vater als Trainer. Von den Luttinger Aktiven wechselte er dann zur Spvgg. Brennet-Öflingen, die damals in der Kreisliga A um Punkte kämpfte. „Da war ich schon Stürmer“, schmunzelt Duffner, der in seinen Anfängen eher in der Abwehr unterwegs gewesen war.

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Als 23-Jähriger ging‘s für eine Saison zum SV Obersäckingen, wo es im September 1991 zu einem für ihn legendären Spiel kam. „Da stand mein Vater im Tor, und ich war vorn im Sturm. Das vergesse ich nie.“ In der Saison 1992/93 schloss sich der Sohn aber dem damaligen Bezirksligisten SV Warmbach an. „Dort hat es mir auch gut gefallen.“ Das Verletzungspech blieb ihm aber treu. Duffner: „Meniskusriss mit anschließender Infektion. Da war‘s für mich eigentlich als Fußballer vorbei.“

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Dem leider viel zu früh verstorbenen Michael Kalt, der damals Trainer des SV Obersäckingen war, war es gelungen, Duffner doch noch einmal zu überzeugen, seine Kickstiefel auszupacken. Ab der Saison 1993/94 schoss er also wieder für den OSV Tore. „Das war eine geile Zeit. 1997 ist uns sogar der Aufstieg in die Bezirksliga gelungen – ein Höhepunkt in der Geschichte des Vereins“, ist er noch heute stolz auf den Erfolg. Ein Jahr später ging‘s wieder runter, dann wieder rauf.

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Unterdessen hatte Thomas Duffner die Trainer-B-Schein-Lizenz erworben. In der Winterpause der Saison 1998/99 schlug er deshalb ein neues Kapitel auf, wurde Spielertrainer bei der Spvgg. Brennet-Öflingen. Viereinhalb Jahre lang war er dort tätig, schaffte den Aufstieg in die Kreisliga A. 2004 legte er eine dreijährige Pause ein – aus privaten Gründen: „Wir hatten Zuwachs in der Familie – meinen Sohn Dustin.“

Zur Person: Thomas Duffner (52) ist ein gebürtiger Bad Säckinger und in der Kurstadt aufgewachsen. Nach seiner Jugendzeit beim FC 08 Bad ...
Zur Person: Thomas Duffner (52) ist ein gebürtiger Bad Säckinger und in der Kurstadt aufgewachsen. Nach seiner Jugendzeit beim FC 08 Bad Säckingen spielte er als Aktiver beim SV Luttingen, bei der Spvgg. Brennet-Öflingen, beim SV Warmbach und beim SV Obersäckingen. Spielertrainer war er ab 1998 bei der Spvgg. Brennet-Öflingen. Seit 19 Jahren lebt er mit seiner Familie in Niederhof, trainierte dort viele Jahre den Nachwuchs des SV Niederhof. 2014/15 führte er die erste Mannschaft als Trainer in die Bezirksliga. 2016 übernahm er den SV Obersäckin0gen, mit dem er vergangene Runde Meister der Kreisliga B wurde. Seit dieser Saison ist er Trainer des A-Ost-Kreisligisten SV Albbruck. Thomas Duffner hat mit seiner Frau Sandra zwei Kinder. Tochter Madleen (20) spielte früher Fußball im Nachwuchs der SG Niederhof/Hänner, Sohn Dustin (16) ist noch heute in der B-Jugend der SG Murgtal aktiv. Beruflich ist Thomas Duffner als Sales-Manager bei einer Zeiterfassungsfirma in der Schweiz beschäftigt. | Bild: Welte, Gerd

Dann ging es Thomas Duffner wie vielen Vätern. Sein Sohn fing in Niederhof, wo die Familie mittlerweile lebte, mit dem Kicken an – bei den Bambini des SV Niederhof. Klar, dass sich der Papa nicht zwei Mal bitten ließ, bei den „Stoppelhopsern“ als Trainer nach dem Rechten zu schauen. Fünf Jahre lang trainierte er Dustin mit seinen Jungs, später noch andere Jugendteams des Vereins. 2014 übernahm er die erste Mannschaft, mit der ihm sogleich der Aufstieg in die Bezirksliga gelang.

2020 Meister mit dem SV Obersäckingen

Nach einem weiteren Jahr als D-Junioren-Trainer der SG Murgtal wurde Thomas Duffner zur Saison 2016/17 Trainer des SV Obersäckingen in der Kreisliga B. In der vergangenen Saison, die wegen Corona im Frühjahr 2020 abgebrochen worden ist, wurde er mit seiner Mannschaft Meister und Aufsteiger in die Kreisliga A.

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Duffner selbst wollte sich dann aber neue Ziele setzen. So unterschrieb er vergangenen Sommer beim SV Albbruck, dessen Konzept ihn überzeugt. Zu Beginn der Saison ließen die Ergebnisse noch zu wünschen übrig, ehe es in den letzten vier Spielen vor dem Unterbruch im Herbst besser lief. Mit Platz elf ist der Trainer natürlich nicht zufrieden: „Mit unserem Kader müssen wir ins vordere Drittel“, sagt er.

Ehrgeizige Ziele beim SV Albbruck

Ehrgeizig ist er auf alle Fälle: „Ich will in den nächsten zwei Jahren um Titel und Aufstieg mitspielen. Diesen Druck mache ich mir selber.“ Bis 2023, wenn der Verein sein hundertjähriges Bestehen feiert, würde Duffner gern mit seinen Albbruckern in der Bezirksliga ankommen.

„Das passt beim SV Albbruck und es macht mir mega Spaß“, ist er begeistert. „Auch meine Familie steht dahinter. Das bedeutet mir viel.“ Wenn seine Frau Sandra ihn zu den Spielen beim SV Albbruck begleitet oder Tochter Madleen sich mit ihrem Freund unter die Zuschauer mischt, ist er glücklich. Ab und zu kommt auch Sohn Dustin mit Kollegen auf dem Motorroller vorbei. Dann ist er sich sicher, alles richtig gemacht zu haben: „In unserer Familie ist Fußball die Nummer Eins. Jedes Wochenende müssen wir auf den Platz.“