Fußball-Landesliga: – Das Hochrhein-Derby zwischen dem SV 08 Laufenburg und dem VfB Waldshut am Freitagabend steht im Mittelpunkt des vierten Spieltags in der Landesliga. Außerdem erwartet der FC Tiengen 08 am Sonntag den starken SV Mundingen, der FSV Rheinfelden die U23 des Freiburger FC, der SV Weil den SV Au-Wittnau und der FC Zell den FC Wolfenweiler-Schallstadt.
In einem Derby muss es zur Sache gehen. Die Spieler geben 200 Prozent. Ein Derby hat seine eigenen Gesetze – welch abgedroschene Floskel. Die Blutgrätsche und der Kampf sind wichtiger als technische Raffinessen und Ballzauber. Ist das so?

Mittelfeldspieler Patrik Braun vom VfB Waldshut, der am Freitagabend mit seinen Jungs beim SV 08 Laufenburg beim Hochrhein-Derby der Landesliga zu Gast ist, sieht das alles nicht ganz so eng. Es geht ums Prestige – das ist auch für ihn klar. „Ich kenne 70 Prozent der Laufenburger Spieler“, sagt er und betont die kollegialen Beziehungen untereinander: „Zu Corona-Zeiten haben wir uns im Fußball-Käfig beim SV Dogern getroffen und uns gemeinsam fit gehalten. Wir hatten eine Whatsapp-Gruppe gebildet“, erinnert sich Braun. Da spielten Laufenburger, Waldshuter und Tiengener mit- und gegeneinander – und hatten auch zusammen Spaß. „Dennoch will am Freitag jeder unbedingt gewinnen. Sonst gibt es beim nächsten Treffen Sticheleien von den anderen“, witzelt der 26-Jährige.
Ein halbes Jahr im Waldstadion
Patrik Braun kam nach einer Saison beim FC Tiengen 08 Anfang der vergangenen Runde zum VfB Waldshut zurück. In der Saison 2018/19 spielte er sogar ein halbes Jahr lang beim SV 08 Laufenburg. Er wohnt im schweizerischen Stein gegenüber Bad Säckingen und weiß natürlich, dass sein VfB Waldshut im Laufenburger Waldstadion nur Außenseiter ist.
Der Aufsteiger ist mit zwei Niederlagen und einem Remis gestartet, der SV 08 mit drei Siegen. „Der SV 08 Laufenburg und der FC Waldkirch sind für mich Titelfavoriten. Die Laufenburger sind breit aufgestellt und in der Landesliga etabliert“, so Braun, der die eigenen Chancen aber durchaus mit „50 zu 50“ einschätzt: „Wir werden uns nicht verstecken und wollen etwas reißen.“
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„Maximal unglücklicher Saisonstart“
Dass der VfB Waldshut nach einer ruhmreichen vergangenen Saison mit Aufstieg via Relegation und Bezirkspokalsieg mit nur einem Punkt aus drei Spielen gestartet ist, ist für Braun „maximal unglücklich“. „Wir sind aber nie abgeschlachtet worden“, betont er und ist sich sicher, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Die Urlauber sind wieder da, an der Fitness wird gearbeitet. „Wir trainieren drei Mal in der Woche“, sagt er. An die Landesliga werde man sich bald gewöhnen: „Das Tempo ist höher und Fehler werden gleich bestraft“, so seine Einschätzung.
SV 08 Laufenburg: Optimaler Saisonstart
Aus den bisherigen drei Spielen in dieser Saison holte der SV 08 Laufenburg mit neun Punkten das Maximum heraus. Trainer Michael Hagmann weiß aber, dass da nicht alles Gold war, was glänzte. „Wenn wir den Anspruch haben, unter die Top Fünf der Liga zu kommen, waren der Freiburger FC U23, der Bahlinger SC U23 und der SV Au-Wittnau auch Gegner, die man schlagen muss“, relativiert er die jüngsten Erfolge und will auf dem Boden bleiben: „Wir marschieren nicht vorne weg.“

Der Gegner am Freitagabend habe, so Hagmann, einen großen Vorteil: „Die Waldshuter können ohne Druck spielen. Dieser Druck liegt auf uns. Wir müssen liefern“, so der Trainer, der das Derby gegen den Aufsteiger als große Herausforderung sieht: „Wir nehmen jeden Gegner ernst. Der VfB Waldshut hat als Aufsteiger ein starkes Team“, ist sich der Trainer der Null-Achter sicher.
Noch zahlreiche Ausfälle
Die Gastgeber werden auf fünf Urlauber sicher verzichten müssen. Dies sind Torjäger Benedikt Illmann, Luca Malzacher, Luka Schmidt, Moritz Hackenberger und Klaudio Lipovsky. Eduard Nowak ist noch verletzt. Der Einsatz von Tim Oeschger ist noch fraglich. „Jetzt zahlt sich aus, dass wir einen breiten Kader haben. Sonst hätten wir große Probleme“, so Hagmann.
FC Tiengen 08 erwartet das nächste Spitzenteam
Ein schwieriges Anfangsprogramm hat der FC Tiengen 08. Gegen den FC Wolfenweiler-Schallstadt und den FC Waldkirch kassierte der Aufsteiger Niederlagen. Beide Gegner zählen aber zu den Titelfavoriten der Landesliga. Die unglückliche Niederlage beim FC Zell zum Auftakt kommt dazu und sorgt dafür, dass der FC Tiengen 08 mit dem FV Herbolzheim am Tabellenende noch auf seinen ersten Punkt wartet. Ob dieser ausgerechnet am Sonntag gegen Mitaufsteiger SV Mundingen eingefahren wird, ist fraglich. Die Mundinger sind in den bisherigen drei Spielen noch ohne Bezwinger geblieben.
SV Weil will endlich den ersten Sieg
Zwei Unentschieden und eine Niederlage – die Bilanz des SV Weil ist bisher nicht erfrischend. Am Samstag erwartet die Mannschaft von Trainer Andreas Schepperle den SV Au-Wittnau, der wie die Weiler noch auf den ersten Saisonsieg wartet.
FC Zell vor schwieriger Aufgabe
Der FC Zell hat am Sonntag den nächsten starken Gegner „vor der Brust“. Zu Gast auf dem Kunstrasenplatz bei den Wiesentälern ist der bisher noch unbesiegte FC Wolfenweiler-Schallstadt. Vergangenes Wochenende hat die Mannschaft von Trainer Lars Müller bei einem weiteren Meisterschaftsanwärter, dem Verbandsliga-Absteiger FC Waldkirch, eine 0:6-Schlappe eingefangen.