Eishockey: Nach einem enttäuschenden Wochenende mit zwei Niederlagen nehmen die Wild Wings am Donnerstagabend (19.30 Uhr) bei den Fischtown Pinguins in Bremerhaven den nächsten Anlauf, um den Rückstand von sieben Punkten auf Playoff-Platz zehn zu verkürzen. Am Sonntag (19 Uhr) gastieren die Eisbären Berlin in der Helios-Arena.
Lediglich zwei Gegentore in Summe gegen die beiden Topteams Straubing und München, aber deren zwölf gegen Ingolstadt und Krefeld – die Abwehr der Wild Wings offenbarte in den vergangenen vier Spielen zwei völlig unterschiedliche Gesichter. Doch was auf den ersten Blick nach enormen Leistungsschwankungen aussieht, ist für Schwenningens Trainer Paul Thompson problemlos zu erklären. „Zwei der zwölf Gegentreffer waren Empty-Net-Goals. Außerdem hatte vor allem Krefeld eine hervorragende Effizienz bei den Torschüssen.“ Deshalb sieht Thompson bei der Schwenninger Abwehr auch kein strukturelles Problem: „Zuletzt gab es etliche individuelle Fehler. Darüber haben wir im Training gesprochen. Ich bin zuversichtlich, dass es gegen Bremerhaven wieder besser läuft.“
Bliebe noch die Frage nach den Torhütern. Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als Dustin Strahlmeier gegen Straubing und München zwei sensationelle Partien abgeliefert hatte, nahm Thompson einen Wechsel zwischen den Pfosten vor und beorderte gegen Ingolstadt Ilya Sharipov in den Kasten. Diese Rochade war für viele nur schwer nachvollziehbar, zumal ein Mann wie Strahlmeier das unbedingte Vertrauen seines Trainers braucht. Von einer möglichen Verunsicherung seiner Nummer eins will Thompson allerdings nichts wissen. „Ein Profi muss in jedem Spiel in der Lage sein, eine Topleistung zu bringen. Außerdem müssen wir innerhalb eines Monats zwölf Spiele bestreiten. Da ist ein Torhüterwechsel einfach notwendig“, sagt der Brite. Gegen Bremerhaven setzt Thompson wieder auf Strahlmeier.
Da der kanadische Stürmer Mike Blunden verletzt ausfällt, muss sich Schwenningens Coach nicht mit dem Problem herumschlagen, einen Kontingentspieler auf die Tribüne zu setzen. Die neun zur Verfügung stehenden Ausländer dürfen alle eingesetzt werden. Mit dabei ist auch Marcel Kurth, der sich am Sonntag nach einem Check von Daniel Pietta verletzt hatte. Der 25-jährige hatte Glück im Unglück und keine Gehirnerschütterung erlitten.
Eine Chance, sich in der DEL zu zeigen, erhält Boaz Bassen. Der 20-jährige gelernte Verteidiger war bislang beim Kooperationspartner Ravensburg in der DEL2 im Einsatz. „Boaz hat jetzt einige Male mit uns trainiert und mir sehr gut gefallen. Allerdings werde ich ihn in Bremerhaven als Stürmer aufbieten“, kündigt Thompson an. Auf dieser Position habe Bassen zuletzt auch bei den Towerstars gespielt. Im Gegenzug spielt Cedric Schiemenz nun für die Oberschwaben. Thompson: „Es tut Cedric gut, wenn er mehr Einsatzminuten in der DEL2 bekommt.“
Um 7 Uhr in der Früh machte sich der Schwenninger Tross am Mittwoch mit dem Bus auf den Weg in Richtung Bremerhaven. Die Pinguins-Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch hat als Tabellenneunter aktuell 14 Punkte mehr auf dem Konto als die Neckarstädter. Allerdings hat bei den Norddeutschen erneut das Verletzungspech zugeschlagen. Stammtorhüter Tomas Pöpperle fällt mit einer schweren Handverletzung lange aus. Die Bremerhavener haben reagiert und mit Kristers Gudlevskis einen lettischen Nationaltorwart verpflichtet. Er wird gegen die Wild Wings zum Einsatz kommen.
Rochade in der Abwehr
Die Schwenninger Wild Wings haben die Vertragsoption bei Kyle Sonnenburg gezogen und den Vertrag mit dem Verteidiger bis zum Ende der Saison verlängert. Sonnenburg war bereits die letzten beiden Spielzeiten bei den Schwenningern unter Vertrag und wurde Anfang September zunächst bis Mitte Dezember nachverpflichtet. Aufgrund seiner konstanten Leistungen wurde der Kontrakt des 33-Jährigen bis zum Ende der Saison verlängert. „Kyle hat sich mit seinen guten Leistungen die Vertragsverlängerung mehr als verdient. Wir freuen uns, ihn für den Rest der Saison bei uns zu haben“, sagt Schwenningens Sportmanager Jürgen Rumrich.
Mit Dominik Bohac hat ein anderer Verteidiger den Klub um Vertragsauflösung gebeten. Die Wild Wings haben dem Wunsch entsprochen. Bohac wechselt mit sofortiger Wirkung zum DEL 2-Klub EV Landshut. Dort hat der 29-Jährige einen Vertrag bis 2022 unterschrieben. Er wird bereits am Freitag beim Auswärtsspiel der Landshuter bei den Eispiraten Crimmitschau auflaufen.