Fußball, Südbadischer Pokal, Viertelfinale: DJK Donaueschingen – FV Herbolzheim 4:2 (2:2/1:0) n. V. Erstmals in der 95-jährigen Vereinsgeschichte hat DJK Donaueschingen das Halbfinale im Landespokal erreicht. Nach 120 Minuten setzten sich die Allmendshofener gegen den Landesligisten aus der Staffel 2 durch. Zweimal Raphael Schorpp vom Elfmeterpunkt sowie zweimal Joker Heiko Reich trafen vor 500 Zuschauern für die Gastgeber. Für Herbolzheim glichen zwischenzeitlich Mario Hess und Mirco Barella zum 1:1 und 2:2 aus.

„Meine Mannschaft hat sich ein Riesenkompliment verdient. Zweimal haben wir den Schock des Ausgleichs weggesteckt und immer an unsere Chance geglaubt. Wir haben mit viel Dampf gespielt und hatten in der Verlängerung mehr Reserven. Das ist ein Resultat der harten Trainingsarbeit. Ich bin stolz auf diese Jungs", sagte DJK-Trainer Tim Heine. Wie sein Herbolzheimer Kollege Sascha Schröder war auch Heine mit der Schiedsrichterleistung nicht zufrieden. „Zum Glück hat eine riesige Fehlentscheidung den Ausgang nicht beeinflusst“, so der DJK-Coach.

Schröder wurde nach seinen Glückwünschen an die DJK sogar noch deutlicher: „Wir haben hier mit 500 Zuschauern eine tolle Kulisse, klasse Fußballwetter, zwei fair aufspielende Mannschaften und ein tolles Pokalfeeling. Dann rückt der 23. Mann in den Mittelpunkt und lässt mit seinen Entscheidungen nicht die Spieler die Partie entscheiden.“ Schröder lobte sein Team dafür, „dass wir zweimal einen Rückstand weggesteckt haben und gleichwertig waren“.

Beide Teams setzten von Beginn an offensive Akzente und suchten den direkten Weg zum Tor. Optisch hatte die DJK leichte Vorteile, die Gäste verlegten sich aufs Kontern. Noch aber waren auf beiden Seiten die finalen Pässe zu ungenau, sodass die Aktionen an der Strafraumgrenze endeten. Als schließlich Max Schneider im Strafraum zu Fall kam, zeigte der Schiedsrichter sofort auf den Punkt. Kapitän Schorpp (27.) verlud Schlussmann Pascal Metzger beim 1:0. Nun nahm die Partie Fahrt auf, allerdings ohne die ganz großen Tormöglichkeiten. Gegen Ende der ersten 45 Minuten verstärkten die Gäste ihre Offensivaktionen, kamen aber auch selten zum Abschluss.

Die kalte Dusche für die Gastgeber folgte nur Sekunden nach dem Wiederanpfiiff. Hess stand plötzlich völlig frei und vollendete zum 1:1. Ein Schock, an dem die DJK zehn Minuten zu knabbern hatte. Ein Freistoß von Gästespieler Dennis Kaltenbach war danach die beste Chance. Es folgte der zweite Elfmeterpfiff. Diesmal wurde Stephan Ohnmacht gelegt und wieder war es Schorpp, der den Elfmeter sicher zum 2:1 verwandelte.

Es folgte die Szene, die die Mehrzahl der 500 Besucher gegen den Schiedsrichter aufbrachte. Raphael Künstler setzte sich wunderbar durch. Sein Schuss wurde von einem Gästespieler zum Eckball geköpft. Alle, außer dem Unparteiischen und seine beiden Assistenten, hatten die Szene gesehen. Es ging jedoch ohne Eckball und mit Abstoß weiter. Herbolzheim nutzte die kurze Verwirrung clever. Ein schneller Angriff gegen eine noch unsortierte DJK-Elf – und schon stand es 2:2. Barella schob sicher ein. Die wütenden Proteste der Gastgeber ignorierte der Unparteiische einfach.

So ging es in die Verlängerung, in der die Donaueschinger ihre körperlichen und läuferischen Vorteile ausspielten. Schnell war zu sehen, dass beide Teams nicht in ein Elfmeterschießen gehen wollten. Nun war es Reich (97.), der nach glänzender Vorarbeit von Künstler zum 3:2 traf. Reich stand da, wo ein Mittelstürmer stehen muss. Es war die dritte Führung der DJK an diesem Tag. Damit nicht genug: In Minute 110 legte Reich mit einem Abstauber das 4:2 nach, diesmal nach Vorarbeit von Schorpp. Reich war der Matchwinner, doch gefeiert wurde die ganze DJK-Elf nach dem Abpfiff. Eine Glanzleistung zeigte Christoph Erndle, der in den Zweikämpfen nahezu eine 100-prozentige Erfolgsquote hatte. Tore: 1:0 (27./FE) Schorpp, 1:1 (46.) Hess, 2:1 (76./FE) Schorpp, 2:2 (80.) Barella, 3:2 (97.) Reich, 4:2 (110.) Reich; Bes. Vork.: Rot Barella (113./Herbolzheim); SR: Maier (Windschläg); ZS: 500.

DJK Donaueschingen: Neininger, Limberger, Erndle, Tritschler, Beha (27. Künstler), Schneider (80. Raab), Hölzenbein, Köpfler (71. Reich), Schorpp, Albicker, Ohnmacht (108. Wild).