Basketball, ProA: Zwar verloren die wiha Panthers Schwenningen am Samstagabend ihr Heimspiel gegen die Eisbären Bremerhaven knapp mit 77:83, dennoch gewann Trainer Alen Velcic einige wichtige Erkenntnisse – über seine Mannschaft, die Spieler und über sich selbst.

Das bestimmende Thema aller Beteiligten in der Nachbetrachtung des Spiels war der verletzungsbedingte Ausfall von Schwenningens Point Guard Drew Brandon, der sich nicht nur aufgrund seiner Übersicht und Ruhe in der Offensive, sondern vor allem auch mit großer Kommunikation und Intelligenz in der Defensive zum Dreh- und Angelpunkt des Aufsteigers entwickelt hatte. Sein Fehlen gegen Bremerhaven aufgrund einer Achillessehnenreizung stellte sich im Nachhinein als schwerwiegender Ausfall dar. „Ich kann keine explosiven Bewegungen mit dem rechten Bein machen“, erklärte Brandon nach der Partie.

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Dass der Point Guard nicht spielte, war zum einen eine Vorsichtsmaßnahme, zum anderen auch notwendig. Zu wichtig ist er für den verbleibenden Saisonverlauf der wiha Panthers, um dessen Gesundheit in einem Spiel gegen den Tabellenzweiten zu gefährden. Setzt man eine entzündete Achillessehne nämlich weiteren hohen Belastungen aus, ist die Gefahr eines Risses groß. Von einer längeren Zwangspause geht Brandon jedoch nicht aus: „Ich denke, dass wir früh genug gehandelt haben und es nicht schlimmer wird“, erklärt der 27-Jährige. Auch vor dem Hintergrund der Brandon-Verletzung kommt den Panthers ein spielfreies Wochenende sehr gelegen. Die nächste Aufgabe wartet erst am 29. Februar bei Schalke 04 auf die Aufsteiger. Trainer Alen Velcic erleichtert: „Die Pause ist sehr gut, damit wir mental etwas abschalten und die Körper regenerieren können.“

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Die Lücke, die Brandon auf dem Spielfeld riss, konnte von dessen Ersatzleuten weitestgehend geschlossen werden. Ivan Mikulic startete anstelle des US-Amerikaners und machte seinen Job zunächst ordentlich, ehe Velcic ihn für zwei grobe Schnitzer bestrafte und das gesamte letzte Viertel auf der Bank schmoren ließ. „Das hätte ich nicht machen sollen, was mir erst im Nachhinein bewusst wurde. Ivan hat sehr gut angefangen, dann habe ich ihm aber das Selbstbewusstsein genommen. Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn er mehr gespielt hätte. Daher nehme ich die Niederlage auf meine Kappe“, zeigt sich Coach Velcic einsichtig. Auch Leon Friederici übernahm viele Spielmacher-Aufgaben und überzeugte mit 18 Punkten. Routinier Kosta Karamatskos bot eine seiner besten Leistungen der laufenden Saison. „Er hat keine Fehler gemacht und uns defensiv weitergeholfen“, lobt Velcic.

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Nichtsdestotrotz drängt sich beim Trainer die Frage nach dem „Was wäre, wenn. . .“ auf. Ungeachtet der klaren Schwächung durch den Brandon-Ausfall schnupperten die wiha Panthers an einer Überraschung gegen den Bundesliga-Absteiger. Velcic: „Bremerhaven spielte erst am vergangenen Montag, hatte dann eine lange Reise nach Schwenningen hinter sich und konnte daher nur wenig trainieren. Das konnten wir alles nicht nutzen, nur weil ein Spieler gefehlt hat. Die Gesundheit geht vor, was wir mit einer Niederlage bezahlen mussten.“

Dennoch ist sich Velcic sicher, dass seine Mannschaft noch die Chance zur Revanche erhalten wird. „Wir werden uns in den Playoffs wiedersehen“, kündigt der Panthers-Coach in Richtung seines Bremerhavener Kollegen Michael Mai an. Da die Eisbären mit hoher Wahrscheinlichkeit als Tabellenzweiter in die Endrunde einziehen werden, müssten die Schwenninger als Siebter die Hauptrunde beenden, um die Norddeutschen in der ersten Playoff-Runde wieder zu treffen. Dies ist trotz der Niederlage weiterhin im Bereich des Möglichen. Allerdings spielte die Konkurrenz am vergangenen Wochenende nicht gerade für die Panthers. Die Schwenninger fielen auf Rang 13 zurück und haben weiterhin einen Sieg Rückstand auf Rang acht, müssen aber am nächsten Wochenende tatenlos mit ansehen, wie die direkten Konkurrenten Punkte sammeln.

Auf positive Resonanz stieß die Aktion der Panthers, die Hilfskräfte der Region als Dank für ihren Einsatz während des Okans-Tiefs „Sabine“ zum Spiel einzuladen. Etwa 150 Personen nahmen diese Aktion in Anspruch, was sich in der guten Zuschauerzahl von 935 Besuchern niederschlug – Saisonbestwert für Spiele in der Deutenberghalle.