Fußball-Kreisliga A, Staffel 1: Kreisliga A, Staffel 1: „In der Mannschaft steckt viel Potenzial“

Holger Rohde

Fußball-Kreisliga A, Staffel 1:

Mit einer 0:4-Niederlage im Spitzenspiel gegen Tabellenführer FV Marbach hatte der VfB Villingen im Stadtderby deutlich das Nachsehen: „Der Marbacher Sieg war absolut verdient. Wir hatten keine Chance“, resümierte VfB-Trainer Antonio Szarmach und zeigte sich dennoch nicht geknickt: „Wir können mehrere Ausfälle nicht kompensieren. Dies ist aber nicht schlimm, immerhin haben wir viele junge Spieler aus der A-Jugend eingebaut. Dies braucht Zeit und Geduld. Letzte Runde sind wir fast abgestiegen, jetzt oben mit dabei. Da bin ich sehr zufrieden“, lobt der Coach die Ausbeute von 18 Punkten und nur zwei Niederlagen aus zehn Partien. Hält das Hoch an? Szarmach: „Mal abwarten. Im Verein herrscht eine gute Struktur. Meine Jungs wollen oben bleiben. Aber in den Topspielen hat man gesehen wo es noch fehlt. Darum haben wir gegen Triberg, Fischbach, DJK II und Hajduk nicht gewonnen. Im Team steckt viel Potenzial für die kommenden Jahre.“
Schon einen Schritt weiter ist Michael Henseleit mit dem FV Marbach: „Eine tolle Woche für uns. 4:0 beim VfB, fünf Tage zuvor 2:1 bei Hajduk“, kann der Trainer den Traumstart mit rekordverdächtigen zehn Siegen und 30 Punkten selbst kaum fassen. „Wir sind gut gestartet und irgendwann wurde es zum Selbstläufer. Aus einer gesicherten Abwehr und mit kontrolliertem Spielaufbau lassen wir kaum Chancen der Gegner zu, dazu spielen wir sehr druckvoll“, was die 46:7-Treffer beweisen. Henseleit sieht mehrere Gründe für den Erfolg: „Die Jungs puschen sich im Training. Auf Spitzenspiele wie beim VfB sind alle heiß. Jeder erfüllt seine Aufgabe. Wir haben uns in der Defensive vor der Runde mit Torwart-Routinier Patrick Fleig und Julian Körber verstärkt, nachdem wir schon letzte Runde die drittbeste Abwehr hatten.“ Mit Florian Ehmann hat Henseleit zudem einen Torjäger. „Es liegt aber viel mehr an der Breite unseres Kaders mit 13, 14 starken Spielern.“
Der FC Triberg eroberte mit einem 5:3 gegen DJK Villingen II den zweiten Platz. Dabei lagen die Triberger zur Pause 0:1 hinten. „Da war ich sauer und habe dies in der Kabine auch gesagt. Die Art und Weise, wie wir spielten, ging gar nicht“, sagte Trainer Martin Hettich. Sieben Tore fielen nach dem Wechsel, fünf für den FC Triberg. „Der schnelle Ausgleich in der 46. Minute und der Doppelschlag drehten das Spiel“, sah Hettich darin den Knackpunkt. 22 Punkte, nur zwei Niederlagen: So gut war der Zehn-Spiele-Start unter Hettich noch nie. „Diesmal sind wir gleich gut rausgekommen. Jetzt sind wir da, wo wir vor der Runde hin wollten.“
Goran Gavran, der Trainer der DJK Villingen II, ärgerte sich darüber, „dass wir direkt nach dem Wechsel aus den ersten drei Chancen drei schnelle Gegentore kassieren. Nach dem 1:3 kamen wir zwar wieder ran, es hat aber nicht mehr gereicht. Da war mehr drin, aber wir hatten sechs Ausfälle.“ Das war eine Ausnahme. Gavran: „Normalerweise habe ich einen breiten Kader. Das Team entwickelt sich sehr gut und wir sind vorne mit dabei. Insgesamt ist die Konstanz vorhanden, Triberg war jetzt ungewöhnlich.“
Trainer Klaus Waldvogel schaffte mit den Sportfreunden Neukirch einen schwer erkämpften 4:3-Sieg gegen den FC Kappel. In rasanten ersten 20 Minuten stand es bereits 2:2. Waldvogel: „Durch das dumme Eigentor und zwei Rückständen waren wir zunächst verunsichert. Dann kamen wir besser ins Spiel und haben die Sicherheit gefunden.“ Bis zum Sieg brauchte es jedoch einen Doppelschlag von Patrick Gruber (73./78.) zum 3:2 und 4:2. Waldvogel: „Das war Mitte der zweiten Hälfte sicher entscheidend. Der leichtsinnige Elfmeter hat uns am Ende noch mal in die Bredouille gebracht.“
Trainer Kai Bommer vom FC Kappel haderte dagegen, weil seine Elf einen guten Start verbuchte und zweimal in Führung lag. Bommer: „Wir haben es versäumt, unsere Chancen zu verwerten. Vor der Pause waren drei oder vier Tore möglich. Wir hätten wohl drei Stunden spielen können, um noch das 4:4 zu machen. Unsere Treffer waren ein Eigentor, Freistoß und Elfmeter, irgendwie bezeichnend.“ Vor allem die Art der Gegentore ärgerte ihn: „Viel zu einfache Fehler von uns. Aber letztlich hat Neukirch etwas mehr gemacht.“
Beim FC Weilersbach kann Coach Thomas Speck die Kuriosität der Auswärtsspiele nicht erklären: 25 der 31 Treffer erzielte der zweitbeste Angriff der Liga auswärts. 7:1, 6:2, 6:2 sind bereits drei Kantersiege. Warum? Speck: „Vielleicht spielen wir auswärts kompakter, weil wir denken, daheim das Spiel machen zu müssen. Es war aber schon letzte Saison so, derzeit ist es nur extrem.“ In Karamo Njie hatte Weilersbach den Wegbereiter zum Sieg – mit einem lupenreinen Hattrick in der ersten halben Stunde zum 3:0. Speck: „Wir haben schnelle Stürmer und ein gutes Umschaltspiel. Allerdings haben wir es nach den drei Toren etwas schleifen lassen, da kam Gütenbach auf. Nach der Pause war die Leistung wieder konzentrierter und das 7:1 in der Höhe verdient.“

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