Eishockey: Die Wild Wings bleiben weiterhin Schlusslicht in der Deutschen Eishockey Liga. Vor 3747 kassierten die Schwenninger vor 3747 Zuschauern eine bittere 4:6-Heimniederlage im Kellerduell gegen die Krefeld Pinguine. Das Team von Chefcoach Paul Thompson glich zwar viermal einen Rückstand aus, ging aber am Ende mit leeren Händen vom Eis.
Das Spiel war schon vor dem Anpfiff keine gewöhnliche Partie für die Wild Wings. Es ging darum, ob die Schwenninger nach der Freitag-Niederlage in Ingolstadt (3:6) wieder ein enttäuschendes Wochenende hinlegen oder ob sie nach Wochen am Tabellenende endlich die rote Laterne loswerden. Offenbar hemmte diese Ausgangslage die Schwenninger anfangs, denn es ging ganz und gar nicht gut los. Knapp vier Minuten waren gespielt, da war Torhüter Dustin Strahlmeier zum ersten Mal geschlagen. Niklas Postel passte in die Mitte vor das SERC-Tor. Dort stand Daniel Pietta sträflich frei und nutzte dies zum 0:1. Nur wenige Sekunden später bekam Pat Cannone eine Strafe aufgebrummt, und es drohte noch mehr Ungemach für die Schwenninger. Doch sie überstanden die Unterzahl und schlugen wenige Minuten später bei eigener Überzahl zu. Als Pietta nach einem bösen Bandencheck gegen Marcel Kurth auf die Strafbank musste, spielten die Schwenninger zum ersten Mal ihr starkes Powerplay aus und sorgten in der 9. Minute durch Colby Robak für den Ausgleich.
Ein richtiger Wachmacher war dieser Treffer aber nicht, denn in den Folgeminuten waren die Gäste aus dem Rheinland wieder am Drücker – und erfolgreich. Als Wild Wings-Verteidiger Benedikt Brückner und Krefelds Stürmer Jacob Lagace unglücklich über Strahlmeier stolperten, nutzte Garett Noonan die Verwirrung und beförderte den Puck ins Schwenninger Tor. Nach dem Videobeweis entschieden die Schiedsrichter auf reguläres Tor – 1:2 (13.). Nur rund eine Minute später wäre es fast noch schlimmer gekommen für Schwenninger, doch Strahlmeier verhinderte mit einer super Parade gegen Travis Ewanyk das mögliche 1:3.
In einem rassigen ersten Drittel brachte wiederum eine Überzahlsituation die Wild Wings zurück ins Spiel. Erneut war Verteidiger Robak beteiligt. Seinen Pass leitete Jordan Caron weiter zu Alexander Weiß, der den klasse Spielzug mit dem 2:2 (16.) krönte. Es fehlte nicht viel, dann hätte Matt Carey kurz darauf, die Schwenninger erstmals in Führung gebracht. So ging es mit einem gerechten Gleichstand zum ersten Mal in die Kabine.
Das Mitteldrittel war gerade mal 21 Sekunden alt, da gerieten die Schwenninger zum dritten Mal in Rückstand. Mit der Rückhand brachte Pietta den Puck an Strahlmeier vorbei zum 2:3. Die Antwort der Wild Wings dauerte nur 88 Sekunden. Andreas Thuresson, der für Mike Blunden (Unterkörperverletzung) ins Team gekommen war, fälschte einen Schuss entscheidend zum 3:3 ab (22.). Doch kaum war der Wild Wings-Jubel richtig beendet, schlugen die Krefelder wieder zu. Nur 40 Sekunden nach dem Ausgleich sorgte Pietta mit seinem dritten Treffer für das 3:4 (23.).
Nach dem turbulenten Auftakt in den zweiten Spielabschnitt wurde es etwas ruhiger auf dem Eis. Die Wild Wings waren fortan die bessere Mannschaft. Doch das nötige Scheibenglück, teilweise Unvermögen und Krefeld Torhüter Jussi Rynnas verhinderten den erneuten Ausgleich. Auch vier weitere Minuten in Überzahl halfen nicht.
Im Schlussdrittel hatte Krefeld die große Chance, für die Vorentscheidung zu sorgen. Doch zwei Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis konnten sie nicht nutzen. Dies rächte sich prompt. Kaum waren die Wild Wings wieder komplett, fiel das 4:4 (49.). Jordan Caron traf aus kurzer Distanz und sorgten für Riesenjubel in der Helios-Arena. Statt Vorentscheidung wieder Gleichstand. Doch die Gäste steckten diesen Dämpfer gut weg und gingen in der 56. Minute zum fünften Mal in Führung. Einen Schuss von Philipp Kuhnekath fälschte Daniel Pfaffengut unglücklich mit dem Schlittschuh ins eigene Tor ab. Die Wild Wings drängten in der Schlussphase zwar auf den fünften Ausgleichstreffer in dieser Partie, jedoch vergeblich. 28 Sekunden vor Spielende machte Pietta mit dem 4:6 ins leere Tor den Krefelder Sieg perfekt. Somit gingen die Wild Wings an diesem Wochenende komplett aus.