Basketball, ProA: Wie geht es nach der Aussetzung des kommenden Spieltags mit der 2. Basketball-Bundesliga und für die wiha Panthers weiter? Die Schwenninger Basketballer befinden sich im Zwiespalt zwischen Enttäuschung und Vernunft und rechnen sogar mit dem vorzeitigen Abbruch der Saison.
Am späten Mittwochabend gab die 2. Basketball-Bundesliga bekannt, den kommenden Spieltag komplett auszusetzen. Panthers-Trainer Alen Velcic reagierte mit gemischten Gefühlen auf diese Hiobsbotschaft: „Auf der einen Seite finde ich es als Sportler schade, weil wir kurz davor waren, unser bestes Basketball zu zeigen und unsere volle Stärke zu demonstrieren. Auf der anderen Seite denke ich als mündiger Bürger und Teil der Gesellschaft, dass wir zusammenhalten und alles versuchen müssen, um das Virus einzudämmen“, betont Velcic. Kapitän Kosta Karamatskos ergänzt: „Aus gesundheitlicher Sicht ist dies die richtige Entscheidung. Wir hätten aber gerne unseren starken sportlichen Lauf fortgesetzt.“
Am Montag soll bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung über den weiteren Saisonverlauf beraten werden. Dieser hängt allerdings in der Schwebe. Eine Fortsetzung des Spielbetriebs ohne Zuschauer würde für viele Basketball-Vereine nicht nur in der ProA, sondern auch in der Bundesliga und weiteren Ligen enorme, zum Teil existenzbedrohende finanzielle Einbußen mit sich bringen. Im Gegensatz zu Profi-Fußballclubs, die Millionen etwa durch Fernsehgelder einstreichen, ist der Anteil der Tickets an den Gesamteinnahmen der Basketballer wesentlich größer. „Ich behaupte, dass kein Nicht-Fußballklub es wirtschaftlich durchsteht, die restliche Saison ohne Ticket-Erlöse zu bestreiten“, sagte beispielsweise Wolfgang Wiedlich, Präsident des Bundesligisten Telekom Baskets Bonn, dem „Bonner Generalanzeiger“.
Eine Verschiebung der Restsaison in den Sommer ist zudem kompliziert, da nicht absehbar ist, wie lange die Corona-Krise den Veranstaltungsbetrieb in die Knie zwingen wird und die Vereine zudem frühestmögliche Planungssicherheit für die kommende Spielzeit benötigen. Daher geht Alen Velcic von drastischen Konsequenzen aus: „Ich glaube, dass am Montag die Saison abgeschlossen wird“, erklärt der Panthers-Trainer.
Die Verträge der Schwenninger Spieler laufen bis zum 28. März. Velcic plant allerdings nicht länger als bis Dienstag mit der Mannschaft. „Der Saisonabbruch wäre natürlich sehr traurig. Wir haben uns allerdings nichts vorzuwerfen und unsere Ziele erreicht.“ Zu klären wäre im Falle eines Abbruchs der Saison zudem die komplizierte Frage nach Auf- und Absteigern in der ProA.
Auch die wiha Panthers sind vor den finanziellen Auswirkungen der jüngsten Ereignisse nicht gefeit. „Wir werden, wie die meisten anderen ProA-Ligisten, mit einem oder zwei blauen Augen davonkommen“, stellt Velcic klar, betont aber: „Der Standort ist nicht in Gefahr.“