Basketball, ProA: Zwei Siege am Wochenende – die wiha Panthers sind der große Gewinner des Doppelspieltags der ProA. Dem 94:80-Pflichtsieg am Freitagabend gegen die Artland Dragons ließen die Schwenninger am Sonntag einen 97:89-Coup beim Tabellendritten Science City Jena folgen. Damit glichen sie nicht nur ihre Bilanz aus, sondern machten auch zwei große Schritte in Richtung Playoffs und sind auf Rang neun nun punktgleich mit dem Fünften.

Feuerwerk: Typisch für Mannschaften, die von Trainer Alen Velcic geführt werden, stellen die wiha Panthers eine der besten Defensiven der Liga. Im Kalenderjahr 2020 erlauben die Schwenninger Basketballer ihren Gegnern im Schnitt nicht einmal 75 Punkte, was einen sehr guten Wert darstellt. Baustelle war mit Ausnahme des Saisonstarts vielmehr die Offensive. Was sind die Gründe für die plötzliche Punkte-Explosion mit 94 und 97 Punkten am vergangenen Wochenende? „Die Jungs haben eine tolle Teamchemie, spielen losgelöst und ohne Druck. Keiner ist neidisch auf den anderen und wir haben keine Stinkstiefel“, erklärt Trainer Velcic.

Angekommen: Lange musste der Panthers-Coach auf den Durchbruch von Ivan Mikulic warten. Der kroatische Point Guard war Ende November mit großen Vorschusslorbeeren an den Neckarursprung gekommen, konnte die in Erwartungen allerdings lange nicht erfüllen. Nun scheint auch der 28-Jährige endgültig bei den Panthers angekommen zu sein. Mit 15 Punkten, guter Verteidigung und ruhigem Spielaufbau machte Mikulic am Sonntag in Jena sein bislang bestes Spiel für die Raubkatzen und stellt eine adäquate Alternative zum zuletzt stark beanspruchten Spielmacher Drew Brandon dar. „Ivan hat großartig unter Beweis gestellt, dass er viel Qualität hat. Er ist sehr selbstbewusst geworden und setzt sich nicht mehr so sehr unter Druck“, lobt Velcic.

Das könnte Sie auch interessieren

Unerschrocken: Die letzte Auswärtsniederlage des Aufsteigers liegt inzwischen mehr als zwei Monate zurück. Seit der Partie in Rostock gewannen die Neckarstädter sechs Gastspiele am Stück, und das nicht nur bei Kellerkindern wie Ehingen oder Schalke, sondern auch bei Topteams wie Jena, Heidelberg oder den heimstarken Kirchheimern. Mit dem Selbstbewusstsein und der Abgeklärtheit eines erfahrenen Topteams treten die wiha Panthers mittlerweile auswärts auf – eine Stärke, die in den Playoffs Gold wert sein und die Schwenninger zu einem Angstgegner machen könnte.

Beobachter: Stichwort Heimspiele: Im Zusammenhang mit der Verbreitung des Coronavirus beobachten die Verantwortlichen der wiha Panthers die aktuelle Lage mit Sorgfalt und orientieren sich an den Richtlinien der Liga, was die Durchführung der Spiele betrifft. „Ich bin ein Freund klarer Linien. Es wäre nicht gut, wenn in manchen Bundesländern bis zu einer gewissen Zuschauerzahl gespielt wird und in manchen ohne Fans oder überhaupt nicht“, erklärt Panthers- Pressesprecher Holger Rohde. „Wir halten uns an die Vorgaben der Politik und der Liga. Ich glaube, dass sich diesbezüglich in den kommenden Tagen noch einiges bewegen wird. Ich hoffe jedoch, dass wir am Samstag gegen Nürnberg eine volle Hütte haben werden.“ In dieser Saison blieb die Zuschauerzahl bei Spielen in der Deutenberghalle bislang immer unter 1000. Beim Heimspiel gegen die Nürnberg Falcons und in möglichen Playoff-Spielen könnte diese Marke aber überschritten werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Kein Gewinn: Sollte den wiha Panthers tatsächlich der Einzug in die Endrunde gelingen, würde dies in erster Linie ein Kostenmehraufwand für den Aufsteiger bedeuten. „Die Spieler müssten länger bezahlt und deren Wohnungen länger gemietet werden“, erklärt Pressesprecher Holger Rohde. Diese und auch die zusätzlichen Reisekosten wären allerdings durch die Mehreinnahmen durch mindestens ein weiteres Heimspiel sowie Sponsorenprämien gedeckt. „Wir werden mit den Playoffs bestimmt keinen Gewinn machen“, ergänzt Alen Velcic. Sollten die Schwenninger Basketballer noch den ein oder anderen Platz in der Tabelle klettern und ihre Formstärke in die Playoffs transportieren können, ist ihnen auch mehr als nur ein Heimspiel und die erste Playoff-Runde zuzutrauen. Ein Umzug in die Helios Arena ist unwahrscheinlich, da die dortigen Umbau-Arbeiten voraussichtlich direkt nach Ostern und damit kurz vor den ProA-Playoffs beginnen werden.