Eishockey: Nach vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen wird beim Blick auf die Tabelle klar, welche Bedeutung das Heimspiel am Samstag (17.30 Uhr) gegen die Nürnberg IceTigers für die Wild Wings hat. Noch scheint der Vorsprung auf Rang fünf recht komfortabel. Bei einer Schwenninger Niederlage aber wäre sogar das aktuelle Schlusslicht aus Franken plötzlich wieder in Schlagdistanz zu den Playoff-Plätzen. „Das ist ein wichtiges Spiel. Wir wollen auf jeden Fall weiter drei Mannschaften hinter uns lassen“, sagt Cheftrainer Niklas Sundblad. Das sind aktuell Augsburg, Straubing und Nürnberg.

Ausgerechnet in dieser Schlüsselphase der Saison schlägt bei den Wild Wings das Verletzungspech eiskalt zu. Nach dem Ausfall von Verteidiger Benedikt Brückner verschärfte die Verletzung von Dylan Yeo beim 1:3 in Ingolstadt die Personalsorgen in der Defensive noch mehr. Momentan hat Sundblad lediglich fünf gelernte Abwehrspieler zur Verfügung. Deshalb wir Angreifer Marius Möchel an der Seite des erfahrenen Colby Robak erneut vor dem eigenen Tor aufräumen. „Wir brauchen auf jeden Fall sechs Verteidiger“, sagt Sundblad.

Da drängt sich das Thema Neuverpflichtung geradezu auf, zumal die Schwenninger noch zwei Ausländerlizenzen zu vergeben haben. Kontingentspieler wären innerhalb kurzer Zeit zu haben. Doch Manager Christof Kreutzer wiegelt ab. „Die beiden verletzten Verteidiger sind ja nicht für drei Monate weg. Wir holen nur einen Spieler, wenn es Sinn macht. Er muss offensiv und defensiv Qualität haben. Da kommt für uns ein Mann aus der 3. Liga nicht infrage“, sagt der 53-Jährige.

Natürlich würde Kreutzer aus sportlicher Sicht liebend gern einen weiteren Spieler verpflichten. Doch die finanziellen Verhältnisse lassen nur wenig Spielraum. „In Zeiten von Corona ist das Geld knapp. Da will alles gut überlegt sein“, gibt der Manager zu bedenken – und fügt im gleichen Atemzug hinzu: „Wir sondieren den Markt und haben bis zum Ende der Transferfrist auch noch genügend Zeit.“

Eines steht jedoch fest: Für die zwei kommenden Duelle gegen Nürnberg und am Montag (20:30 Uhr) bei den Straubing Tigers wäre nach Auskunft des Managers eine Neuverpflichtung ohnehin nicht mehr realisierbar. So bleibt vor allem die Hoffnung, dass die zwei Verletzten möglichst bald zurückkehren. Kreutzer: „Wenn es top läuft, könnte Brückner in der ersten Februar-Woche wieder zurückkommen. Und Yeo fällt vielleicht nur vier Wochen aus. Bei ihm ist es nicht so schlimm, wie es zunächst aussah.“

Vor dem nächsten Spiel gilt es die Lehren aus dem letzten zu ziehen. In Ingolstadt ließen die Wild Wings über weite Strecken die nötige Torgefahr vermissen. Sundblad: „Wir müssen im Sturm wieder mehr Killerinstinkt entwickeln. Wenn uns ein gutes Umschaltspiel gelingt, können wir Nürnberg schlagen.“ Zwischen den Schwenninger Pfosten steht Joacim Eriksson. Den erste n Vergleich mit den IceTigers gewannen die Neckarstädter auswärts mit 2:1 nach Verlängerung.

Obwohl es nach dem überragenden Saisonstart mit einer Rekordquote von vier Siegen in Folge zuletzt nicht mehr ganz so rund lief, dürfte einer Vertragsverlängerung mit Sundblad nichts im Wege stehen. „Niklas leistet gute Arbeit. Wir sind ständig im Gespräch“, hielt sich Manager Kreutzer noch bedeckt.

Indes: Im Januar ist es an der Zeit, Pflöcke für die nächste Spielzeit zu setzen. Pavel Gross hat in Mannheim bereits für drei weitere Jahre verlängert. Vermutlich sind die Schwenninger in ihren Gesprächen auch schon weiter als offiziell verlautbart. Aktuell deutet alles daraufhin, dass auch die Wild Wings bald die Vertragsverlängerung mit Sundblad bekannt geben.