Sebastian Uvira, seit Anfang Mai sind Sie bereits wieder voll im Training. Wie läuft es derzeit?
Es läuft tatsächlich sehr gut. Gerade auch für mich persönlich nach der schweren Verletzung im letzten Jahr. Vom damaligen Knöchelbruch ist nichts mehr zu spüren. Ein wenig plagt mich noch eine leichte Verletzung vom Ende der Saison nach einem heftigen Check von Straubings Cody Lampl. Ich habe noch ein wenig Schmerzen, aber es heilt, und ich kann absolut Gas geben im Training. Das Programm unseres Athletiktrainers Hendrik Kolbert ist super und macht auch viel Spaß.
Gibt es dabei auch Dinge, die weniger Spaß machen?
Oh ja, Hendriks berühmte „Zirkeleinheiten“, die wir so ungefähr jeden Tag haben (lacht). Hendrik liebt einfach sein Zirkeltraining, das sind schon wirklich harte Einheiten. Aber es macht auch absolut viel Sinn, und wir brauchen diese Dinge als Eishockeyspieler. Die Jungs arbeiten alle sehr hart, geben sich Mühe, und gerade die Jungen wollen sich beweisen. Ich als alter Mann versuche mitzuhalten (lacht). Aber wenn man besser werden will, muss man die Dinge tun, die weh tun.
Was hat der Sommer für Sie sonst noch gebracht?
Ein wenig Urlaub in Griechenland und Spanien, dazu eine Firmengründung. Gemeinsam mit Marko Friedrich (Profi beim ERC Ingolstadt), der die treibende Kraft und der Ideengeber war, und Lukas Slavetinsky (Ex-Profi, unter anderem bei den Wild Wings) haben wir „hockeylab“ gegründet. Wir bieten Trainingslager für Kinder an, waren dafür diesen Sommer in Tschechien. Generell wollen wir das auch in Deutschland und Österreich machen. Ich bin dabei auch als Trainer tätig, möchte gern meine Erfahrung weitergeben und Kindern wie Eltern zeigen, worauf man früh achten sollte. Es ist ein Projekt von und mit verschiedenen Spielern, unter anderem auch mit Mirko Höfflin. Es soll aber vor allem auch uns Spaß machen und eine Abwechslung vom Alltag sein. Natürlich ist es auch eine kleine Möglichkeit, etwas dazu zu verdienen und sich in der Geschäftswelt auszuprobieren.
Ist das auch etwas für die Zukunft, möchten Sie später Trainer werden?
Puh, ich glaube, eher nicht. Ich sehe zumindest im Moment nicht, dass ich weiter im Eishockeygeschäft bleiben werde. Ich habe aber Spaß daran, gerade Kindern etwas beizubringen, sie zu entwickeln. Für mich ist bei meinen Tätigkeiten wichtig, einen Mehrwert für Menschen zu generieren. Im Moment bin ich in einem Alter, in dem ich mich umsehe und versuche, andere Felder kennenzulernen. Ich bin zum Beispiel ein wenig in der Immobilienbranche tätig, das ist aber mehr ein Hobby. Man lernt dabei unheimlich viel und sammelt Erfahrungen.
Zunächst steht aber die Saison schon beinahe wieder vor der Tür. Freuen Sie sich auf die Teamkollegen, von denen ja etliche im Sommer nicht hier sind?
Ja! Es ist einfach schön, dass es jetzt bald wieder losgeht. Der Sommer ist zwar kurz, aber manchmal irgendwie auch lang. Trotzdem freue ich mich auch darauf, Anfang August noch mal frei zu haben, und hoffe auf ein paar schöne Tage. Oder ich packe spontan meine Sachen und fliege kurz weg (lacht).
Zum Team stoßen fünf Neuzugänge, wie beurteilen Sie diese?
Alle Spieler, die wir dazu bekommen, sind tolle Verpflichtungen. Ich denke, wir haben mit Jordan Murray einen sehr, sehr guten Verteidiger gewonnen. Mit Daniel Schwaiger kommt ein junger, absolut hungriger Verteidiger, der alles geben wird. Mit Mirko Höfflin kehrt ein erfahrener Spieler nach Schwenningen zurück, den ich sehr gut kenne. Im Alter von sechs Jahren war ich sein Nachbar, und wir haben zusammen Streethockey gespielt. Bei ihm hoffe ich auch ein bisschen darauf, dass wir in einer Reihe spielen werden. Aber das entscheidet natürlich der Trainer.
Ihr Vertrag in Schwenningen läuft am Ende der kommenden Saison aus. Hat das irgendeinen Einfluss?
Man muss natürlich ein bisschen in die Zukunft schauen, aber das hat noch Zeit. Erst im Oktober oder November werden Gespräche geführt. Im Moment habe ich einfach einen Vertrag.
Worauf freuen Sie sich in der nächsten Spielzeit am meisten?
Ich freue mich auf ein paar Highlights von Papa Uvi (lacht).