Eishockey: Nach einer dringend benötigten Pause wollen die Wild Wings nun wieder angreifen. Allerdings sind die anstehenden Aufgaben äußerst schwierig. Am Freitagabend (19:30 Uhr) gastieren die Schwenninger beim EHC Red Bull München, am Sonntag (14 Uhr) erwarten sie die Eisbären Berlin in der Helios-Arena.

„Es macht einfach immer Spaß, gegen solche Top-Mannschaften zu spielen“, sagte Schwenningens Stürmer Max Görtz bei der allwöchentlichen Spieltags-Pressekonferenz. Man merkte nicht nur dem zuletzt formstarken Schweden an, wie gut diese „freie“ Woche den Wild Wings getan hat. Tatsächlich gab es sogar zwei wirklich freie Tage, aber eben auch zwei sehr willkommene Trainingseinheiten. Es waren dies im Prinzip die ersten kompletten Einheiten unter Trainer Christof Kreutzer, denn während des straffen Programms nach der Deutschland-Cup-Pause blieb wenig Zeit, an grundlegenden Dingen zu feilen. „Es ging vor allem um die Feinabstimmung. Wir haben viel Video geschaut, die letzten Spiele analysiert und am Powerplay gearbeitet“, beschrieb der Übungsleiter die beiden intensiven Tagen.

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Gerade das Überzahlspiel funktioniert bei den Schwänen schon die ganze Saison nicht wirklich gut. Mit 17 Prozent verwerteter Situationen rangieren die Wild Wings nur auf Platz 13 der Liga. Aber gerade im Powerplay machten sich die verletzungsbedingten Ausfälle deutlich bemerkbar, immer wieder mussten deshalb die Formationen umgestellt werden. In den vergangenen Tagen konnte man mit den beiden Überzahlreihen endlich an den Feinheiten arbeiten, denn sie werden am kommenden Wochenende auch genau so auflaufen. „Wir haben an der Zuordnung gearbeitet und an einer besseren Abstimmung“, so der Chefcoach. Heißt aber eben auch: Keiner der derzeit verletzten Spieler kommt zurück. Somit fallen Tyson Spink und Johannes Huß weiterhin aus. Peter Spornberger und Niclas Burström werden ohnehin noch mehrere Wochen fehlen, Burström eventuell sogar bis Ende Februar.

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Torhüter Joacim Eriksson hingegen ist zurück im Kreis der Mannschaft. Der Schwede hat alle Tests nach seiner Covid-Erkrankung und der zehntägigen Quarantäne erfolgreich bestanden, darf seit dieser Woche wieder trainieren. Ob er gegen München oder Berlin zum Einsatz kommen wird, ist noch offen. „Er hat es natürlich gemerkt, 14 Tage Quarantäne merkt man einfach. Er ist noch nicht bei 100 Prozent, ähnlich wie nach einer Erkältung. Wir müssen abwarten, wie es geht“, ließ sich Kreutzer nicht in die Karten schauen. Am wahrscheinlichsten ist die Lösung mit beiden Keepern. Der zuletzt gut aufgelegte Marvin Cüpper dürfte in München zwischen den Pfosten stehen, Eriksson gibt sein Comeback dann wohl zuhause gegen Berlin.

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Mit den beiden Partien gegen zwei Gegner aus den Top-Drei der Liga wollen die Wild Wings auch eine gewisse Wiedergutmachung betreiben. Die letzte Niederlage gegen die Bietigheim Steelers hängt allen etwas nach. „Das war wirklich nicht unser bestes Spiel. Aber wir sind jetzt wieder frisch und bereit. Das wird ein guter Test für uns“, gibt Görtz Einblicke in die aktuelle Gemütslage der Mannschaft. Tatsächlich werden die beiden Spiele einen gewissen Aufschluss darüber geben, ob die zuvor vier Siege in Serie „nur“ dem Trainerwechsel geschuldet waren und dieser Impuls bereits wieder verpufft ist.

Noch nicht abzusehen sind die „äußeren“ Umstände. Man geht seitens der Wild Wings aber eher davon aus, dass das Heimspiel am Sonntag ohne Zuschauer wird stattfinden müssen. „Wir können es ohnehin nicht ändern und kennen es schon von der letzten Saison. Aber es macht natürlich mehr Spaß mit den Fans, und man ist einfach aufgeregter“, sieht auch Görtz einer voraussichtlich leeren Halle mit gemischten Gefühlen entgegen.