Die Siegesserie der Wild Wings ist gerissen. Nach einer ganz schwachen Leistung unterlagen die Schwenninger vor 2950 Zuschauern in der Helios-Arena im Baden-Württemberg-Duell den Bietigheim Steelers klar mit 2:5 (1:1, 1:1, 0:3) Toren.
Schon wieder mussten die Wild Wings vor der Partie einen Ausfall verkraften. Mit Johannes Huß fiel bereits der dritte Verteidiger aus, der 23-jährige Nationalspieler erlitt am Freitag im Spiel gegen Nürnberg eine Unterkörperverletzung. Somit standen nur fünf gelernte Abwehrkräfte zur Verfügung, darunter der erst 18-jährige Förderlizenzspieler Kai Zernikel. „Ich bin natürlich froh über die Chance, die ich hier bekomme und versuche, sie so gut es geht zu nutzen“, meinte das Schwenninger Eigengewächs vor seinem ersten Spiel als „vollwertiger“ Verteidiger. Den sechsten Platz in der Defensive übernahm erneut Stürmer Marius Möchel.
„Wir sind absolut bereit für dieses Derby“, hatte Zernikel noch angefügt. Allerdings erwiesen sich die Gäste als bereiter. Sie übernahmen das Kommando, spielten clever und präziser. Und sie trafen verdientermaßen auch. Alexander Preibisch sorgte nach feiner Vorarbeit von Brendan Ranford in der neunten Minute für das 0:1. Die Wild Wings erspielten sich erst allmählich gute Möglichkeiten durch Tomas Zaborsky und Tylor Spink. Die dritte Top-Chance war schließlich drin. Alexander Karachun verwertete einen Abpraller zu seinem sechsten Saisontor (18.), das den 1:1-Ausgleich bedeutete. „Das Ergebnis ist okay, unser Spiel ist aber schlecht. Wir sind zu langsam und spielen zu kompliziert“, monierte Maximilian Adam nach einem schwachen Drittel seiner Schwenninger.
Adam hätte auch im zweiten Drittel viel Grund zur Beschwerde gehabt. Und das richtig schnell. Bereits nach 18 Sekunden stand es 1:2, nachdem Riley Sheen die gesamte Schwäne-Defensive sauber ausgetanzt hatte. Die Wild Wings verteidigten weiter sehr schwach. Torhüter Marvin Cüpper blieb oft nur ein Kopfschütteln ob der Nicht-Leistung seiner Vorderleute. Dafür machte der Goalie ein überragendes Spiel. Immerhin blieben die Hausherren effektiv. In der 28. Minute fälschte Ken-André Olimb einen Schuss von Möchel zum 2:2 ab. Mit diesem Unentschieden war Schwenningen wirklich gut bedient.
Auch im Schlussabschnitt konnten sich die Schwarzwälder nicht fangen und gerieten früh zum dritten Mal in Rückstand. Will Weber spielte einen katastrophalen Fehlpass, den Evan Jasper dankbar annahm und zum 2:3 verwandelte (44.). Die Wild Wings versuchten anschließend einiges, wirkten aber flügellahm und müde. Die Schlussoffensive war somit maximal ein laues Lüftchen.
Bietigheim hingegen hatte noch immer etwas zuzusetzen, blieb gefährlich und profitierte erneut von einem kapitalen Schnitzer der Schwenninger. Adam blieb mit einem Pass am gegnerischen Schläger hängen, und C.J. Stretch staubte zum 2:4 ab (56.). Nur 61 Sekunden später machte erneut Jasper mit dem 2:5 für die Steelers den Deckel drauf. Am Ende war es eine mehr als verdiente Niederlage für die Wild Wings nach einer wirklich schwachen Leistung.