Eishockey: Derby gewonnen, Heimpleiten-Serie beendet und die Fans begeistert – der Freitag war für die Wild Wings ein wahrer Feiertag und das 1:0 gegen die Adler Mannheim kein gewöhnlicher Heimsieg. Das Liga-Schlusslicht bezwang mit einer Energieleistung den souveräner DEL-Spitzenreiter. Einer hatte noch etwas mehr Grund zur Freude als seine Teamkollegen: Joacim Eriksson. Der Torhüter feierte seinen ersten Shut-Out in dieser Saison. Dafür wurde er von den rund 4000 Zuschauern in der Helios-Arena auch besonders frenetisch gefeiert.
Eriksson wurde zum Albtraum für die Mannheimer Angreifer. „Schwedische Mauer“ nannte ihn der TV-Kommentar treffend. „Skandinavische Wand“ hätte genauso gepasst. Egal, wie stark und platziert der Puck auf sein Gehäuse zuflog – Eriksson ließ ihn nicht vorbei. Hält der DEL-Torhüter der Saison 2020/21 auch in den kommenden Wochen derart überragend, haben die Wild Wings zumindest eine realistische Chance, aus dem Tabellenkeller zu kommen. Wie sehr seine Mitspieler von ihm abhängig sind, zeigte bereits die vergangene Saison, als das Fehlen des 31-Jährigen in einer wichtigen Saisonphase die Teilnahme an den Playoffs kostete.
Nun war der Schwede natürlich nicht allein verantwortlich dafür, dass die Schwenninger die beeindruckende Erfolgsserie der Ader (neun Siege in Folge) beendeten. Das gesamte Wild Wings-Team hatte sich mit einer starken defensiven und enorm disziplinierten Vorstellung die drei Punkte erarbeitet und zugleich den Chefcoach begeistert. „Im ersten Drittel haben wir vielleicht das beste Eishockey in dieser Saison gespielt. Ich freue mich für die gesamte Mannschaft, die jeden Tag hart arbeitet, genauso wie für unsere Fans“, sagte Wild Wings-Trainer Niklas Sundblad nach der Partie. Sein Mannheimer Kollege Pavel Gross, der mit seinem Team zuvor dreimal in Folge drei Punkte aus der Helios-Arena mitgenommen hatte, sah es genauso: „Schwenningen hat super gespielt und den Sieg auch absolut verdient.“
Die zwei Trainer waren sich auch einig, dass auf beiden Seiten der beste Spieler zwischen den Pfosten stand. Mannheims Torhüter Dennis Endras verhinderte einige Male mit klasse Paraden den zweiten Treffer der Wild Wings. Noch einen Tick stärker war sein Gegenüber, denn die Leistung von Joacim Eriksson machte an diesem Abend den Unterschied, dass die Wild Wings als Derby-Sieger vom Eis gingen.