Unglaublich aber wahr. Die Wild Wings haben mit einer grandiosen Leistung den Spitzenreiter Adler Mannheim mit 1:0 bezwungen. Vor 4011 Zuschauer sorgten die Schwenninger damit zugleich für das Ende von drei Serien.
Neun DEL-Siege in Folge – mit dieser beeindruckenden Bilanz reisten die Adler Mannheim in den Schwarzwald. Zudem hatten die Kurpfälzer in diesem Kalenderjahr alle drei Landes-Derbys in der Helios-Arena klar gewonnen und die Wild Wings die vorherigen fünf Partien vor heimischem Publikum allesamt verloren. Es sprach im Vorfeld nicht viel für einen Erfolg der Schwenninger im baden-württembergischen Prestigeduell. Doch entgegen jeder Statistik und mit dem Rückhalt ihrer Fans wollten die Wild Wings diese Serien beenden. Und genau so spielten sie auch.
Von Beginn an hellwach ließen die Schwäne den spielstarken Gästen nur wenig Räume und versuchten, den Adlern den Schneid abzukaufen. Auch von der Tatsache, dass ihr Gegner die beste Unterzahlquote der Liga hat, ließen sich die Wild Wings nicht beeindrucken. Als sie zum ersten Mal Überzahl hatten, durften die SERC-Fans auch zum ersten Mal jubeln. Ken-André Olimb traf in der 12. Minute nach einem genialen Pass von Tomas Zaborsky aus kurzer Distanz zum 1:0.
Da die Mannheimer auch in den Folgeminuten Wild Wings-Torhüter Joacim Eriksson nur sehr selten prüften, gingen die Wild Wings mit der knappen Führung in die erste Pause. Vor allem defensiv war es einer der besten Schwenninger Drittel in der laufenden Saison. „Wir haben einfache Dinge gut gemacht und müssen das in den nächsten 40 Minuten beibehalten“, meinte Torschütze Olimb nach dem ersten Abschnitt.
Es war aus Schwenninger Sicht zu befürchten, dass der angefressene Spitzenreiter nun eine Schippe drauflegen wird. Und so kam es auch. Joacim Eriksson hatte in den ersten fünf Minuten im Mitteldrittel mehr zu tun als in den gesamten 20 Minuten zuvor. Doch die Wild Wings überstanden diese Mannheimer Drangphase genauso schadlos wie vier Unterzahlminuten im weiteren Verlauf des dieses Drittels.
Nur selten war auf dem Eis zu sehen, dass hier das Schlusslicht gegen den überragenden Liga-Primus spielt. Da sowohl Eriksson als auch sein Gegenüber Dennis Endras mehrfach überragend parierten, ging es mit der 1:0-Führung für die Wild Wings zum zweiten Mal in die Kabine. „Die Schwenninger spielen super Eishockey und sind bisher auch besser als wir“, brachte es Adler-Stürmer Markus Eisenschmid nach den ersten 40 Spielminuten auf den Punkt.
Aber können die Wild Wings diesen kräftezehrenden Aufwand auch über 60 Minuten durchhalten und für die große Überraschung sorgen? Die Mannheimer machten im Schlussdrittel gehörig Druck und dominierten das Geschehen auf dem Eis. Sie scheiterten jedoch immer wieder am bärenstarken Eriksson. Die Paraden des Schweden und die leidenschaftliche Defensivleistung seiner Vorderleute sorgten dafür, dass die Wild Wings und ihre Anhänger vom ersehnten Derby-Triumph träumen durften. Der Druck der Mannheimer wurden aber von Minute zu Minute größer.
Die Wild Wings kämpften, angetrieben von ihren lautstarken Fans, um jeden Zentimeter. Sekunden wurden für die Schwenninger in der Schlussphase gefühlt zu Minuten. Die Wild Wings ließen sich die Führung aber nicht mehr nehmen und brachten das knappe 1:0 über die Zeit. Der Jubel in der Helios-Arena kannte keine Grenzen. Es war zugleich der erste Shut-Out von Joacim Eriksson in dieser Saison. Einen besseren Zeitpunkt hätte er sich nicht aussuchen können.
Am Sonntag gastieren die Wild Wings um 16.30 Uhr bei den Augsburger Panther.