Eishockey: Die Enttäuschung und Verärgerung war den Wild Wings-Spielern nach dem 17. Saisonspiel deutlich anzusehen. Acht Minuten vor Spielende führten die Schwenninger bei den Kölner Haie mit 3:1. Doch mit zwei Powerplay-Treffern retteten sich die Haie noch in die Verlängerung und sicherten sich kurz darauf im Penaltyschießen den Zusatzpunkt. Anstatt den greifbar nahen fünften Saisonsieg zu feiern, setzte es die 13. Niederlage in dieser Spielzeit für die Neckarstädter. Ein geknickter Wild Wings-Manager Christof Kreutzer sagte nach der Partie: „Wir waren auf der Siegerstraße. Aber wenn man in der Tabelle unten steht, verliert man eben solche Spiele. Das ist natürlich frustrierend.“
Zwei Strafzeiten eröffneten den Kölnern in den Schlussminuten die Chance, noch auf 3:3 auszugleichen. „Wir müssen in manchen Situationen cleverer und disziplinierter sein, um solche Strafen zu verhindern. Wenn man nach 52 Spielminuten mit 3:1 führt, muss man einen Weg finden, die Führung über die Zeit zu bringen“, kritisierte Kreutzer.
Zumindest gab es einen Zähler für die Wild Wings. Über die gesamte Spielzeit betrachtet war es eine wesentliche Steigerung im Vergleich zum Ingolstadt-Spiel (2:4) zwei Tage zuvor und dem schwachen Auftritt beim 1:5 an gleicher Stelle vor vier Wochen. Zudem sind weiterhin alle Spieler aus dem Kader einsatzfähig. Vielmehr Positives konnte Chefcoach Niklas Sundblad und seine Mannschaft aber nicht mit auf die Heimreise nehmen.
Einer der Gründe, warum es bei den Wild Wings kriselt, trug am Dienstagabend ein Haie-Trikot: Andreas Thuresson. Der Schwede, vergangene Saison Schwenningens bester Torschütze (17 Treffer in 38 Spielen), wechselte im Sommer vom Neckar an den Rhein. Nicht nur, dass seine Abschlussqualitäten in Schwenningen schmerzlich vermisst werden, gegen die Wild Wings war der 33-Jährige am Dienstag zudem der entscheidende Mann auf dem Eis, dass Köln die Partie noch gewann. Thuresson erzielte zwei der drei Kölner Treffer in der regulären Spielzeit und war als einziger Spieler der beiden Teams im Penaltyschießen erfolgreich. Der Matchwinner meinte nach der Partie: „Natürlich habe ich zu den Schwenninger Spielern noch ein gutes Verhältnis. Aber jetzt bin ich in Köln und freue mich über meine drei Tore.“
Für einen Schwenninger Spieler wäre ein Sieg in der Domstadt doppelt schön gewesen: Peter Spornberger. Der Verteidiger erzielte seinen ersten Treffer in der Deutschen Eishockey-Liga. Richtig freuen konnte sich der Südtiroler wohl kaum über sein Premieren-Tor.
Was einen möglichen Wechsel von Mark Zengerle von den Eisbären Berlin nach Schwenningen betrifft, hofft Kreutzer auf eine zeitnahe Entscheidung: „Die Personalie ist weiterhin hoffen. Im Deutschland-Cup wollen wir für Klarheit sorgen.“
Bevor es in diese zweiwöchige Pause geht, warten auf das DEL-Schlusslicht noch zwei Spiele: Am Freitag zuhause gegen die Adler Mannheim (19.30 Uhr) und am Sonntag bei den Augsburger Panthern (16.30 Uhr). Auf die Frage, ob diese Partien auch Schicksalsspiele für Niklas Sundblad sind, sagte Kreutzer: „Darauf werde ich keine Antwort geben. Das führt nur zu Spekulationen, die es uns schwerer machen, als es ohnehin schon ist.“