Eishockey: Die Serie von guten Spielen ist bei den Wild Wings schon wieder vorbei. Nach einem ungenügenden Auftritt unterlagen die Schwenninger am Sonntagabend dem ERC Ingolstadt vor 3035 Zuschauern in der Helios-Arena mit 2:4 (2:2, 0:1, 0:1).

Das könnte Sie auch interessieren

Mit voller „Kapelle“ und somit mit einem überzähligen Kontingentspieler konnten die Wild Wings zum achten Heimspiel in dieser Saison antreten. Trainer Niklas Sundblad hatte sich schon im Vorfeld dazu entschlossen, Stürmer Patrik Lundh erneut draußen zu lassen. Damit musste der Schwede zum dritten Mal in Folge zuschauen. Verteidiger John Ramage, der zuletzt an Rückenproblemen litt, meldete sich hingegen rechtzeitig fit. Was wiederum bedeutete, dass Peter Spornberger als überzähliger Spieler ebenfalls auf der Tribüne Platz nehmen musste.

Was die beiden Profis und die weiteren Zuschauer allerdings in den ersten zweieinhalb Minuten von den in den roten Ausweichtrikots angetretenen Wild Wings sehen mussten, war wenig erfreulich. Nach 2:28 Minuten stand es 0:2. Zunächst hatte Chris Bourque nach schönem Zuspiel von Leo Hüttl völlig freistehend getroffen, anschließend fälschte der Ex-Schwenninger Mirko Höfflin einen Schuss von David Warsofsky entscheidend ab. Puh, die Gastgeber mussten einmal kräftig durchatmen. Das allerdings dauerte eine Weile, die Gäste nutzten die Zeit für weitere gute Chancen. So rettete Schwäne-Keeper Joacim Eriksson beispielsweise in höchster Not gegen Justin Feser.

Das könnte Sie auch interessieren

Erst nach beinahe sieben Minuten schossen die Hausherren das erste Mal auf das von Kevin Reich gehütete Panther-Tor. Mit zunehmender Dauer kamen die Schwenninger besser in die Partie. Nach einem tollen Solo von Boaz Bassen, dem Reich die Vollendung versagte, durften die Wild Wings in Überzahl ran. Und sie nutzen diese: Max Görtz hatte knallhart abgezogen, den Abpraller verwertete Neuzugang Tomas Zaborsky zum 1:2 (13.). Der Slowake stand genau da, wo er stehen musste. Nun wurden die Schwaben mutiger. Im nächsten Powerplay traf Bassen den Außenpfosten. Für das 2:2 hingegen „brauchten“ die Schwenninger eine Unterzahlsituation. Daniel Pfaffengut fing einen Pass ab, zog auf und davon und verwandelte in seinem 100. DEL-Spiel eiskalt zum 2:2 nach knapp 19 Minuten. Es war der achte Shorthander, den die Ingolstädter in der laufenden Saison kassierten.

Der zweite Abschnitt war deutlich weniger unterhaltsam. Viel Kampf und viel Krampf dominierten, Torraumszenen waren absolute Mangelware. Beide Teams taten sich schwer mit einem geordneten Spielaufbau. Zu sehen waren stattdessen viele ungenaue Pässe, etliche unerlaubte Befreiungen und eine sehr überschaubare Anzahl an Offensivaktionen. Die Oberbayern allerdings hatten etwas mehr vom Spiel, SERC-Torhüter Eriksson war beschäftigter, glänzte einmal richtig bei einem Alleingang von Frederik Storm. Dennoch kam die erneute Führung der Panther eher überraschend. Wayne Simpson fand in der 39. Minute zum Erstaunen aller eine Lücke zwischen Erikssons Schoner und dem Pfosten zum 2:3.

Das könnte Sie auch interessieren

So suchten die Wild Wings gleich zu Beginn des Schlussabschnitts ihr Heil in der Offensive, ohne allerdings nennenswerte Möglichkeiten zu verzeichnen. Die beste Chance hatten sie erneut bei eigener Unterzahl, als Zaborsky das Außennetz traf. Aber sie hatten dabei auch Glück bei einem Lattentreffer von Ingolstadts Louis-Marc Aubry. Die nächste Unterzahlsituation war dann die eine zu viel. Als Tylor Spink in der Kühlbox saß, stellte Brandon DeFazio im Nachschuss mit dem 2:4 den Zwei-Tore-Rückstand wieder her (49.). Diese Führung war verdient. Den Schwenningern fehlte an diesem Abend die Giftigkeit, Schnelligkeit und Aufsässigkeit, die sie in den letzten vier Spielen ausgezeichnet hatte. Und so war die siebte Niederlage im achten Heimspiel verdient.

Die Wild Wings haben nach dieser schwachen Leistung erneut eine Menge aufzuarbeiten. Viel Zeit bleibt ihnen nicht, denn am Dienstag müssen sie bereits wieder in Köln antreten.