Endlich die Erlösung für die Wild Wings: Im sechsten Saisonspiel feierten die Schwenninger vor 2904 begeisterten Zuschauern in der heimischen Helios-Arena einen ebenso verdienten wie umjubelten 8:3-Erfolg gegen die Nürnberg Ice Tigers.
Die Stimmung in der gut besetzten Helios-Arena war kribbelig. Die Wild Wings wurden von ihren Anhängern an diesem Abend quasi zum Siegen verpflichtet. Nach fünf Niederlagen in Serie in den ersten fünf Spielen, musste dringend die Kehrtwende her. Trainer Niklas Sundblad hatte seinen Mannen die Direktive mit auf den Weg gegeben, mehr Entschlossenheit zu zeigen. Besonders vor dem gegnerischen Tor wollten und sollten sich die Schwenninger mächtig steigern.
Nürnberg geht in Führung
Doch die Vorgaben waren schnell Makulatur. Nürnberg kam deutlich besser aus der Kabine, verzeichnete schnell die ersten Offensivaktionen. In der achten Minute musste Eriksson erstmals sein ganzes Können aufbieten. Tyler Sheehys Schuss wehrte der Schwede zur Seite ab, dort stand allerdings Chris Brown, der zum Nachschuss kam. Eriksson rutschte blitzschnell in die andere Ecke des Gehäuses und verhinderte den Einschlag. Zwei Minuten später war allerdings auch der große Rückhalt der Wild Wings machtlos und musste das 0:1 zulassen.
Patrick Reimer bediente schön Blake Parlett, der von Boaz Bassen überhaupt nicht attackiert wurde, und dann Eriksson überragend ausspielte. Eine verdiente Führung für die Franken, die spielerisch ein Stück besser waren. Die Ice Tigers ließen die Scheibe immer wieder schnell laufen, so dass das Forechecking der Gastgeber überhaupt nicht zur Entfaltung kam. „Wir haben uns vorgenommen hart zu spielen. Das haben wir bisher nicht getan, wir sind viel zu soft. Wir müssen endlich Eishockey spielen wie Männer“, merkte man in der ersten Pause Schwäne-Stürmer Alexander Karachun die Verärgerung über den Rückstand an.
Wild Wings zeigen Reaktion
Und seine Kollegen zeigten die gewünschte Reaktion. Nach drei Minuten gab es Penalty, den der gefoulte Bassen allerdings vergab. Max Görtz schließlich erlöste die Schwenninger nach 146 Minuten und zwölf Sekunden ohne eigenen Treffer. Der Schwede traf mit einem sehenswerten Schuss zum 1:1 (30.). Doch es kam noch besser. Bassen mit einem Abfälscher und erneut Görtz stellten beides Mal in Überzahl innerhalb von knapp sieben Minuten das 3:1 her. Die Helios-Arena tobte.
Und durfte nur 32 Sekunden später ungläubig staunen, als Karachun mit einem feinen Lupfer auf 4:1 erhöhte. Nürnbergs Ryan Stoa erinnerte die Wild Wings und ihre Fans mit dem 4:2 wieder eine Minute später aber daran, dass die Partie keinesfalls bereits entschieden war.
Und die Gäste wollten genau das zu Beginn des Schlussabschnitts auch zeigen. Doch die Schwarzwälder ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Vielmehr stellten sie frühzeitig den Drei-Tore-Vorsprung wieder her. Travis Turnbull erzielte in der 47. Minute mit seinem ersten Saisontor das 5:2. Das 5:3 durch Dennis Lobach (50.) brachte noch mal Spannung. Doch Karachun mit seinem zweiten Treffer, Daniel Pfaffengut mit einem Traumtor und Turnbull ebenfalls mit Doppelpack zum 8:3 besiegelten den Schwenninger Sieg. Anschließend ließen sich die Wild Wings minutenlang von ihren Fans feiern.