Fußball: Knapp zwei Wochen ist es her, da kämpften die Herren-Mannschaften der Fußballklubs aus Schonach und Schönwald im Derby um Prestige und Punkte. Es war nicht nur ein Spiel einer stattlichen Kulisse. Dieser Partie am 14. April 2024 hatte auch etwas Historisches. Die rund 400 Zuschauer sahen eine Begegnung, die es höchstwahrscheinlich so nicht mehr geben wird, denn beide Vereine werden sich künftig nicht mehr gegenüberstehen, sondern gemeinsame Sache machen.
Neues Team bereits in der kommenden Saison
Was schon bei diesem Derby Gesprächsthema Nummer eins war, wurde nun auch offiziell in trockene Tücher gebracht. Die Vertreter der zwei Klubs unterzeichneten in dieser Woche einen Kooperationsvertrag und wollen bereits ab der neuen Saison 2024/25 als SG am Herren-Spielbetrieb teilnehmen.
„Mit diesem Schritt wollen wir dem demografischen Wandel entgegenwirken, die Kräfte bündeln und dem sportlichen Nachwuchs eine attraktive Perspektive bieten. Beide Traditionsvereine verbindet bereits eine über 25-jährige Kooperation im Jugendbereich. Man kennt sich und schätzt sich“, erhofft sich Schönwalds Sportvorstand Christian Duffner einiges von der künftigen Zusammenarbeit im Aktivenbereich.
Der erste Schritt, bereits in diesem Sommer eine Spielgemeinschaft zu gründen, kam vom FC Schonach. Die Vorsitzende der Schonacher, Julika Reiner, meinte zur neuen Kooperation: „Wir sind froh, dass sich der FC Schönwald von Beginn an offen gegenüber einer möglichen Gründung einer Spielgemeinschaft gezeigt hat.“
Mario Ketterer wird Trainer der SG
Cheftrainer der neuen SG wird der bisherige Schönwälder Coach, Mario Ketterer. Insgesamt soll es drei Herrenmannschaften geben. Entsprechend groß soll ein Team aus Trainern, Betreuern und Verantwortlichen der zwei Vereine gebildet werden. Auf zwei Schonacher Stammspieler wird Ketterer verzichten müssen. Farin Wehrle wechselt zum Verbandsligisten SF Elzach-Yach und Tim Hettich zum Landesligisten FC Königsfeld.
Die Heimspiele der neuen Spielgemeinschaft sollen jeweils im Wechsel in Schönwald und Schonach stattfinden. „Es wird wichtig sein, dass nicht nur die Spieler an einem Strang ziehen, sondern auch Drumherum die neue SG unterstützt wird“, so Duffner.
Das Verhältnis der zwei Nachbarklubs prägte über Jahrzehnte hinweg eine gesunde, sportliche Rivalität. Deshalb war es laut Duffner auch eine „teilweise emotionale Angelegenheit“. Duffner: „Beide Vereine haben natürlich auch ihren Stolz. Vielleicht hätten wir ein, zwei Jahre ohne SG spielen können. Aber wir müssen perspektivisch denken. Und für uns im Verein war immer klar: Wenn es eine Spielgemeinschaft gibt, dann mit dem FC Schonach“, sagt der Sportvorstand. Julika Reiner pflichtet ihm bei: „In beiden Vereinen zusammen kommen in den nächsten vier Jahren bestenfalls zehn Jugendspieler zu den Aktiven. Deshalb ist dieser Schritt zur Spielgemeinschaft auch unumgänglich.“
Name wird am letzten Spieltag präsentiert
Den neuen SG-Namen wollen die Vereine am letzten Spieltag der laufenden Saison ihren Fans und der Öffentlichkeit präsentieren. Bis dahin müsse auch noch der Antrag der Gründung einer Spielgemeinschaft vom Bezirksvorsitzenden Guido Seelig abgesegnet werden. „Wir haben sowohl Guido Seelig als auch Staffelleiter Werner Fichter in den vergangenen Wochen schon über unser Vorhaben informiert“, so Duffner.
Wo die erste Mannschaft dieser Spielgemeinschaft kommende Saison spielen wird, ist noch offen. Die Schönwälder sind aktuell noch mit guten Chancen im Rennen um die Spitzenplätze und somit einem möglichen Bezirksliga-Aufstieg. Klar ist aber, dass die Gründung der SG dazu führen wird, dass ein Team weniger aus der Kreisliga A absteigen muss.