Fußball-Oberliga: Ihm fehlten schlicht und einfach die Worte. Nicht etwa, weil Chef-Trainer Daniel Miletic so perplex nach dem 2:1-Sieg seiner U21 des FC 08 Villingen gegen den TSV Essingen im ersten Oberliga-Spiel überhaupt war. Vielmehr versagte ihm nach diesen nervenaufreibenden 90 Minuten ein ums andere Mal die Stimme. Weil auch er an der Seitenlinie mit seinen Kommandos und Anweisungen in dieser dramatischen, am Ende aber äußerst erfolgreichen Begegnung alles geben musste.
„Die Jungs haben zu 100 Prozent das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und hochverdient gewonnen“, brachte er dann doch noch hervor. Und fügte nach einer kurzen Pause hinzu, als Miletic seine letzten verbalen Kräfte zusammennahm: „Die Stärken und Schwächen des Gegners hatten wir im Vorfeld genau analysiert, und diese Vorgaben haben unsere Akteure sensationell umgesetzt. Schon in der ersten Halbzeit hatten wir mehr Spielanteile. Wenn es am Ende 4:1 für uns ausgeht, darf sich Essingen auch nicht beschweren.“ Natürlich gebe es Dinge, die nach wie vor zu verbessern sind. Doch für den Start in eine neue Liga sei dies schon sehr, sehr gut gewesen.
Positiver sahen es seine Spieler: „Ich kann kaum beschreiben, wie stolz ich auf diese Mannschaft bin“, sagte Kapitän Peter Bächle. Keiner hätte ahnen können, dass es nach der erfolgreichen vergangenen Saison gerade so weitergeht. „Denn eigentlich war uns bewusst, dass in der Oberliga ein ganz anderes Tempo und eine höhere Körperlichkeit auf uns zukommen. Da müssen wir von Anfang an voll fokussiert sein und dagegen halten, was wir sehr gut umgesetzt haben“, betonte er.
Trotz aller Euphorie wollte er aber die Kirche im Dorf lassen. „Wir haben die ersten drei Punkte im Sack, müssen dennoch den Ball flach halten. Jeder Zähler wird wichtig sein, es ist erst der Anfang gemacht“, so der Kapitän.
Doppel-Torschütze Kevin Hezel sagte: „Das war ein perfekter Start für uns, genau so hatten wie uns dies vorgestellt. Beim ersten Freistoß hatte ich etwas Glück, dass der Ball noch abgefälscht und dadurch unhaltbar wurde. Und beim zweiten habe ich mir den Gegner mit der kleinen Mauer aus diesem spitzen Winkel genau ausgeguckt.“ Gab anschließend zu, dass er als Schütze des entscheidenden Freistoßes eigentlich gar nicht vorgesehen war. „Weil der erste so schön reingeflogen ist, habe ich beim zweiten gedacht: gut, dann nehme ich den halt auch noch“, meinte er schmunzelnd.
Ohne zu übertreiben: Es war eine starke, weil extrem reife Leistung des Aufsteigers gegen einen bestimmt nicht schlechten Kontrahenten. So durften sich die Spieler der Villinger U21 die verdienten Glückwünsche dafür abholen, und ihnen war der Stolz über den Sieg deutlich anzumerken.