Eine neue Regel, die bei der Europameisterschaft bereits Bestand hatte, gilt fortan in allen Spielklassen. Die Vorgabe besagt, dass sich nur noch die Spielführer beider Mannschaften bei den Unparteiischen über deren Entscheidungen beschweren dürfen. Handelt es sich bei den reklamierenden Spielern nicht um den Kapitän, kann dies sofort eine Gelbe Karte zur Folge haben.
So soll die Nettospielzeit erhöht und gleichzeitig auch lang andauernde Diskussionen zwischen mehreren Spielern und dem Schiedsrichter vermieden werden. Doch lebt der Fußball nicht von derartigen Emotionen? Das sagen Spieler und Trainer aus der SÜDKURIER-Region dazu:
Dominic Fischer (Spieler der SG Marbach/Rietheim)
„Die Regel macht Sinn und ist besser, als wenn zehn Spieler auf den Schiedsrichter einstürmen. Er hat im Spiel genügend Stress. Bei uns in der Kabine war es noch kein Thema, aber die Jungs haben es alle mitbekommen. Aus meiner Sicht eine richtige Entscheidung.“
Marc Albrecht (Spieler des FC Brigachtal)
„Generell finde ich die neue Regel gut, doch sie muss mit Maß angewendet werden. In unteren Ligen gab es in der Vergangenheit oft Rudelbildungen, die nun sicher wegfallen. Eine gute Sache, aber Fußball sollte emotional bleiben.“
Kai Sabljic (Trainer der SG Dettingen-Dingelsdorf II)
„Für mich ist es eine klare Verbesserung. Der Umgang mit den Schiedsrichtern hat sich verschlechtert und diese Änderung wird mehr Fairness und Ruhe in das Spiel bringen. Das ist auch wichtig als Vorbildfunktion für die Jugend.“
Robin Schonhardt (Spieler des FC Singen 04)
„Ich glaube, dass durch diese Regel die Kommunikation mit dem Schiedsrichter auf dem Platz besser wird und die Spielunterbrechungen nicht mehr so lange dauern. Es stehen nicht mehr fünf Spieler beim Schiedsrichter und diskutieren.“
Fabian Schmidt (Kapitän der SG FC Wehr/Brennet)
„Das ist gar nicht so verkehrt. Ob es bis ganz nach unten angewendet werden muss, ist eine andere Frage. Entscheidend ist, dass Schiris nicht beim kleinsten Wort „Gelb“ ziehen – das heizt eher auf. Für die Teamkasse ist die Regel sicher gut.“
Julian Emmerich (SG Weilheim/Gurtweil)

„Für einen Spieler wie mich wird es schwer. Ich bemühe mich künftig ruhiger zu werden. Wenn es nicht klappt, kommt mich die neue Regel – mit Blick auf die Mannschaftskasse – teuer zu stehen.“