Fußball-Oberliga: Einen weiteren Rückschlag musste der FC 08 Villingen durch die überraschende 0:2-Niederlage beim Vorletzten TSV Ilshofen hinnehmen. Nach den beiden Siegen im eigenen Stadion gegen den Freiburger FC und Neckarsulm sollte nun der nächste Schritt folgen, um sich im oberen Tabellendrittel festzubeißen. Doch daraus wurde nichts.

Klare Worte: „Vier oder fünf Spieler waren nicht so schlecht, die anderen aber waren nicht auf der Höhe“, fand FC 08-Trainer Marcel Yahyaijan nach dem Auftritt in Ilshofen deutliche Worte. Mit einer solchen Quote ist in der Oberliga kaum ein Blumentopf zu gewinnen. „Dies reicht einfach nicht“, betonte der Coach. Gerade gegen ein Team, das aufgrund seiner eigenen Situation viel über das Körperliche komme und hart für jeden Punkt arbeite. Doch dieser Kampf wurde von Villingen nicht wirklich angenommen.

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Offensivproblem: „Unser Offensivspiel ist aktuell nicht gut“, sprach Yahyaijan ein weiteres Manko an. Um im nächsten Atemzug anzumerken: „Wenn wir ehrlich sind, ist dies schon länger so.“ Die vier Tore in der zweiten Halbzeit gegen Neckarsulm mal außen vor gelassen. Deshalb wurde gerade darauf der Schwerpunkt in der Trainingsarbeit unter der Woche gelegt. Ohne Erfolg. „In der Summe war dies im Spiel zu wenig. Mir fehlt die Gier vor dem gegnerischen Kasten“, befand der Villinger Cheftrainer. Um dann die Rollen des eigenen Personals etwas aufzudröseln. „Nedzad Plavci ist, entsprechend seiner Rückennummer, eigentlich ein Zehner, Kamran Yahyaijan und Volkan Bak sind eher Außenstürmer“, erläutert er. Im Sturmzentrum sollte der nachverpflichtete Lhadji Badiane Abhilfe schaffen, doch der Franzose fehlte krankheitsbedingt als weitere Option in Ilshofen.

Schuss vor den Bug: Es war nicht das erste Mal, dass der FC 08 in dieser Saison ausgerechnet gegen ein „Kellerkind“ der Liga Federn ließ. Erinnert sei an das Unentschieden in Lörrach oder an die Niederlage in Oberachern, zu dieser Zeit Vorletzter der Tabelle. Oder an die Heimschlappe gegen Dorfmerkingen, das seit Rundenstart in den Niederungen der Tabelle dümpelt. Nun also ein weiterer Schuss vor den Bug. „Bei solchen Begegnungen habe ich manchmal das Gefühl, dass der jeweilige Gegner von dem ein oder anderen Spieler nicht ernst genommen wird. Da zählt nicht Schönspielerei, es muss vielmehr kämpferisch voll dagegengehalten werden“, nahm Villingens Sport-Vorstand Arash Yahyaijan ebenfalls kein Blatt vor den Mund. Und fügte an: „Hoffentlich hat dies jetzt auch der Letzte begriffen. Es ist ja nicht so, als würde der Trainer nicht ständig darauf hinweisen.“

Ernst der Lage: Dass die Lage zwar noch längst nicht hoffnungslos, aber durchaus ernst ist, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Nicht gilt nur für Villingen, sondern aktuell für zwölf Mannschaften. Zwischen Rang drei und Platz 14 liegen gerade mal sieben Punkte, mittendrin der FC 08. Bei sieben möglichen Absteigern beträgt dessen Vorsprung auf die Gefahrenzone momentan lediglich vier Zähler. „Auch wenn die Saison noch lang ist – nicht einmal die Vorrunde ist vorbei – müssen wir uns dieser Situation schon jetzt stellen und sie zu hundert Prozent annehmen. Jeder einzelne Punkt kann am Ende der Saison wichtig sein, egal wann der geholt wurde“, lautet deshalb die Forderung des Sport-Vorstandes. Damit für die Nullachter nicht irgendwann der Druck immens groß wird, oder es gar ein böses Erwachen gibt.