Eishockey: Nach Informationen des SÜDKURIER steht der erste Neuzugang bei den Schwenninger Wild Wings fest. Phil Hungerecker wechselt demnach von Grizzlys Wolfsburg an den Neckarursprung. Der 27-jährige Stürmer stand die beiden vergangenen Spielzeiten bei den Niedersachsen unter Vertrag, erhielt zuletzt aber nur noch wenig Eiszeit. Hungerecker spielte in der DEL auch bereits für die Adler Mannheim. Dem gebürtigen Lüneburger wird ein guter Torinstinkt nachgesagt, er gilt außerdem als selbstkritisch und übernimmt gerne Verantwortung. „Er ist ein guter Spieler mit sehr viel Potenzial, der in Wolfsburg aber nicht zum Zug gekommen ist“, will sich Sportdirektor Christof Kreutzer zu dieser Personalie nicht konkret äußern.

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Die Wild Wings sind nun seit mittlerweile rund dreieinhalb Wochen in der erneut frühen Sommerpause. Einige Eckpfeiler des Kaders für die Spielzeit 2022/23 sind mittlerweile gesetzt. Kreutzer bastelt fleißig am neuen Team, circa zehn Spieler sollen noch verpflichtet werden. Zur Arbeit des Managers zählen dabei natürlich auch Reisen zu den internationalen Turnieren. So machte sich Kreutzer am Dienstag auf den Weg zur U18-Weltmeisterschaft nach Landshut. Dort beobachtete der 54-Jährige die Partie zwischen Kanada und Tschechien sowie das Spiel der Deutschen gegen die USA. „Es geht vor allem darum zu sehen, wie weit andere Nationen in dieser Altersklasse sind und was sie eventuell anders machen. Zudem ist es natürlich auch ein Treffpunkt für Trainer und Sportliche Leiter“, erklärt Kreutzer seine Fahrt nach Niederbayern.

Immerhin spielen in der deutschen Mannschaft, die übrigens von Alexander Dück (ehemaliger SERC-Profi und -Trainer) trainiert wird, einige interessante Kandidaten. Zum Beispiel Moritz Elias. Der 18-Jährige steht bei den Adlern aus Mannheim unter Vertrag, könnte aber dennoch ein Thema werden. „Ich möchte auf jeden Fall noch mindestens einen U23-Spieler holen, der sofort spielfähig ist“, berichtet Kreutzer. Elias gilt als großes Talent, hat 16 DEL-Einsätze für Nürnberg und 15 DEL2-Partien für Heilbronn absolviert. Auch sein älterer Bruder Florian ist gerüchteweise ein Kandidat für einen Wechsel in den Schwarzwald.

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Kein Thema ist dagegen wohl der ebenfalls mit Schwenningen in Verbindung gebrachte Justin Volek. Der gebürtige Ravensburger besitzt derzeit noch einen Kontrakt beim DEL-Absteiger Krefeld, womit seine Zukunft ziemlich unklar ist. „Bei einer solchen Konstellation ist es immer schwierig. Was, wenn Krefeld gegen den Abstieg klagt und Recht bekommt?“, so Kreutzer über den 20-jährigen Nachwuchsspieler.

Nicht viel einfacher ist die Konstellation bei den „älteren“ Akteuren. Zumal mit DEL-Aufsteiger Löwen Frankfurt ein weiterer, durchaus potenter, Konkurrent dazu kommen wird. Außer Berlin, München und Mannheim haben alle Klubs mittlerweile ihre künftigen Abgänge mehr oder weniger bekannt gegeben, der Markt ist dadurch aber kaum größer geworden. „Spieler, die jetzt offiziell verkündet werden, sind längst woanders unter Vertrag“, beschreibt der Schwenninger Sportchef die Gepflogenheiten der deutschen Liga. Das gilt zum Beispiel auch für den jetzt Ex-Bremerhavener Stanislav Dietz, der bereits im Dezember einen Vertrag in Köln unterschrieben hat. Kreutzer hält sich bedeckt: „Ich versuche einfach, so gut wie möglich dichtzuhalten. Es gab immer wieder Wechsel, die an zu frühen Gerüchten gescheitert sind. Zudem heißt es, ruhig und geduldig die Hausaufgaben zu machen.“

Dennoch lässt sich erahnen, dass der letztjährige Schwenninger Topscorer Max Görtz wohl doch eine Zukunft am Bauchenberg haben wird. „Ich denke, dass Max besser werden kann, wenn er mal irgendwo angekommen ist. Ihm gefällt es hier sehr, aber er muss natürlich beständiger in seiner Leistung werden und auch weiter an seinem schon guten Schuss arbeiten“, meint der Sportdirektor zum Schweden. Eine Entscheidung über dessen Weiterbeschäftigung soll ebenso zeitnah fallen wie über eine mögliche Vertragsverlängerung mit Colby Robak. Keine Gespräche gibt es dagegen über eine mögliche Auflösung des Vertrags mit Marius Möchel. „Weder er noch sein Agent sind an uns herangetreten. Ich plane mit ihm“, so Kreutzer. All diese Entscheidungen trifft der sportliche Leiter in Absprache mit dem neuen Trainer Harold Kreis, der vermutlich in der Woche nach dem Länderspiel am Neckarursprung eintreffen wird.

Derweil dürfen sich zwei Schwäne weiterhin Hoffnungen auf eine Teilnahme an eben diesem Länderspiel machen: Verteidiger Johannes Huß und Stürmer Alexander Karachun reisten gestern weiter nach Dresden, wo das DEB-Team die dritte Vorbereitungsphase für die A-WM geht und am Freitag und Samstag in Testspielen auf die Slowakei trifft.

Anschließend macht sich die deutsche Mannschaft dann auf den Weg nach Schwenningen. Ab Donnerstag, 5. Mai, werden die Mannen um Bundestrainer Toni Söderholm in der Helios-Arena trainieren. Am darauffolgenden Sonntag findet dort der letzte Test vor der WM in Finnland gegen Österreich statt (Spielbeginn 17 Uhr, Tickets unter www.deb-online.de/tickets)