Eishockey: Die ersten beiden Punkte im Vorweihnachtsstress sind eingefahren, nun möchten die Wild Wings gern nachlegen. Beim Tabellenführer in Ingolstadt am Freitag (19.30 Uhr) dürfte dies naturgemäß schwer werden. Nicht wesentlich einfacher ist die Aufgabe am Sonntag (16.30 Uhr) zu Hause in der Schwenninger Helios Arena gegen die Nürnberg Ice Tigers.

Der Rückblick

Die Wild Wings sind dieses Jahr ein Phänomen. Bereits zum siebten Mal in 27 Spielen bogen sie eine Partie in den Schlusssekunden noch um. Auch in Iserlohn mussten die Roosters 35 Sekunden vor der Sirene die Erfahrung machen, dass man die Schwenninger nie abschreiben sollte. „Nach dem 2:3 haben wohl viele geglaubt, dass das Spiel entschieden sei. Aber wir haben einfach weiter gemacht. Da hat man wieder gesehen, wie viel Charakter in dieser Mannschaft steckt“, freute sich Verteidiger Alex Trivellato über den 4:3-Erfolg nach Verlängerung im Sauerland.

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Ganz so spannend hätten es die Schwenninger tatsächlich nicht unbedingt machen müssen, kamen sie doch etwas pomadig in die Partie. Allerdings waren die Sauerländer ganz im Gegenteil dazu mit dem Mut der Verzweiflung eines Tabellenvorletzten gestartet, machten den Gästen das Leben mal so richtig schwer. Die wiederum fanden keine Lösung gegen die energischen Iserlohner, liefen nicht genug und wirkten schläfrig. „Die ersten beiden Drittel waren nicht gut, da haben wir doch schlampig gespielt. Erst im letzten Abschnitt kamen wir in unser Forechecking, hatten bis dahin unsere beste Phase und kassieren genau dann das 2:3“, rekapitulierte SERC-Cheftrainer Steve Walker.

Was dann folgte, hat man in dieser und letzter Saison schon öfter gesehen. Der Headcoach erinnerte sogar an das letztjährige, siebte Playoff-Spiel gegen Straubing, als die Wild Wings nach einem 0:3-Rückstand auf 2:3 herankamen. „Manchmal sind die letzten fünf Minuten unsere besten. Diese Mannschaft zeigt immer die Bereitschaft und den Charakter, darüber bin ich wirklich glücklich“, so Walker.

Am Seilersee im Sauerland war es die 13. Verlängerung für die Schwaben, zum achten Mal ging Schwenningen als Sieger heraus und zum dritten Mal sorgte ein Spink-Zwilling für die Entscheidung. Generell sind die beiden kanadischen Brüder Tylor und Tyson derzeit wieder in Top-Form, wobei letzterer die teaminterne Topscorer-Wertung mit bereits 26 Punkten anführt. „Tore und Vorlagen erwartet man von ihnen. Im Laufe der Jahre haben sie sich aber auch in der Defensive und beim Positionsspiel entwickelt. Es macht einfach Spaß, sie zu beobachten. Insgesamt sind wir aber froh, dass in jedem Spiel andere Spieler vorweggehen, was die Tore angeht“, meinte Walker über sein Stürmer-Duo.

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Der Ausblick

Gefragt werden die Qualitäten der „Spinkies“ auch wieder in den beiden Partien vor Weihnachten sein. Nach einer weiteren Übernachtung in Iserlohn reiste der Schwenninger Tross am Donnerstag nach Ingolstadt. Gegen den Tabellenführer treten die Wild Wings zum dritten Mal in der laufenden Spielzeit an, holten bislang einen Punkt. „Sie sind unfassbar schnell beim Umschalten. Zudem dürfen wir nur wenige Chancen abgeben; je mehr sie haben, desto höher wird der Druck. Wir müssen defensiv stabil sein und von der Strafbank wegbleiben“, warnte Walker, wobei Letzteres auch für die Nürnberger gilt.

Personell wird der Kanadier die angekündigte Änderung auf der Torwartposition vornehmen. Michael Bitzer spielt somit von Beginn an. Stürmer Matt Puempel ist noch nicht ganz fit, wird dementsprechend erneut nicht dabei sein. „Wir haben keine Not und müssen nichts übereilen. Er soll absolut fit sein. Im Moment schauen wir weiter von Tag zu Tag“, so Walker zu seinem verletzten Angreifer.

ERC Ingolstadt

  • Wann? 19.30 Uhr, Freitag, 20. Dezember
  • Wo? Auswärts in der Saturn-Arena
  • Der Gegner? Am Mittwoch unterlagen die Panther überraschend in Wolfsburg. Es war die zweite Niederlage in den letzten zehn Spielen. Die Oberbayern marschieren weiterhin.
  • Der Topspieler? Verteidiger Alex Breton, der gerade seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat, ist Topscorer mit 26 Punkten aus 27 Spielen.
  • Trainer: Mark French

Nürnberg Ice Tigers

  • Wann? 16.30 Uhr, Sonntag, 22. Dezember
  • Wo? Heimspiel in der Helios Arena
  • Der Gegner? Auch gegen die Mittelfranken treten die Schwäne zum dritten Mal an, beide konnten ein Spiel gewinnen. Mit kleinem Etat sind sie Konkurrent um die Playoff-Plätze.
  • Der Topspieler? Evan Barratt ist gerade wohl der am meisten beachtete Spieler der DEL. Der 25-jährige US-Amerikaner kommt auf 37 (!) Punkte in 26 Spielen.
  • Trainer: Miles O‘Keefe