Eishockey: Die Schwenninger Wild Wings sind endlich in der Saison 2024/25 angekommen. Die zwei aufsehenerregende Siege gegen Mannheim und Köln machten mal so richtig Spaß und sorgten für das erste Sechs-Punkte-Wochenende dieser Spielzeit.
In diesen beiden Partien gegen zwei Schwergewichte der DEL stimmte beinahe alles. Vor allem aber: Über 120 Minuten zeigten die Wild Wings das erfolgreiche Gesicht der vergangenen Saison und dass sie eben jene Spielweise aus dem letzten Jahr nicht verlernt haben. Sowohl die Adler Mannheim als auch die Kölner Haie sahen sich einer äußerst willigen, laufstarken, aggressiven und sachlichen Mannschaft gegenüber, die wenig Zweifel daran ließ, dass sie das jeweilige Spiel gewinnen konnte.
Effizient in allen Bereichen
Was war also der Unterschied zu den Wochen zuvor? Zunächst einmal spielten die Schwenninger ihr Spiel. Frühes und sehr aggressives Forechecking, besonders zuhause beim 6:2-Erfolg gegen den Landesrivalen. Die Kurpfälzer hatten streckenweise kaum Luft zum Atmen, dazu waren die Schwäne effizient in allen Bereichen. Das schnelle Umschalten, der Zug zum Tor und das Treffen desselben trugen zum umjubelten Baden-Württemberg-Derby-Sieg bei.
Ein Spieler schrie seine Freude dabei besonders laut in das Rund der ausverkaufte Helios Arena: Sebastian Uvira erzielte mit einem großartigen Solo das 4:1 gegen Mannheim und seinen ersten Saisontreffer. Aber nicht nur das, der 31-Jährige Stürmer durfte nach einer seit 4. Februar diesen Jahres dauernden Durststrecke endlich wieder ein Tor bejubeln.
Bangen um Uvira
Dass Uvira dann zwei Tage später der ganz große Pechvogel des Wochenendes werden würde, passte irgendwie zur „Leidenszeit“ des Ex-Kölners. In den Schlussminuten des Spiels bei seinem ehemaligen Klub wurde Uvira von einem Schuss von Kölns Bray Austin im Gesicht getroffen und verließ stark blutend das Eis. Immerhin hatte er Glück im Unglück. Der Publikumsliebling erlitt einen heftigen Cut am Kinn, der genäht werden musste, jedoch gab er bezüglich Knochen und Zähnen Entwarnung. „Es wird eine große Narbe zurückbleiben, aber Kiefer und Zähne sind ganz“, ließ Uvira auf Instagram verlauten. Ob er am Donnerstag im Heimspiel gegen Ingolstadt wieder dabei sein kann, ist noch offen.
Die Verletzung des „Emotional Leader“ war der einzige Wermutstropfen am frühen Sonntagabend in der Kölner Lanxess Arena. Auch in dieser Partie zeigten die Wild Wings geradliniges, schnelles Eishockey und ließen sich vor allem auch durch die beiden Gegentreffer der Haie nicht aus dem Konzept bringen. Defensiv standen sie felsenfest, in Unterzahl sehr viel sicherer und Torhüter Joacim Eriksson wackelte ebenfalls nicht ein einziges Mal. Und vorne waren die Neckarstädter wie schon gegen Mannheim erstaunlich effizient.
Ein Wochenende, das Mut macht
Alles in allem ein mehr als gelungenes Wochenende für die Schwenninger, das Mut machen sollte. Einerseits, weil man in der Tabelle nun eindeutig den Anschluss an die Plätze sieben bis zehn hergestellt hat. Viel wichtiger aber dürfte sein, dass man endlich wieder zum eigenen Spiel und zum so erfolgreichen System gefunden hat. Dazu kamen weniger Fehler, die bedingungslose Unterstützung der Teamkollegen und eine große Konstanz in beiden Spielen. Oder wie es Mirko Höfflin ausdrückte: „Das war eine super Mannschaftsleistung.“
Der derzeit größte Prüfstein der Liga ist aber der nächste Gast. Der ERC Ingolstadt ist im Augenblick das Maß der Dinge. Im ersten Spiel gegen die Oberbayern unterlagen die Wild Wings mit 3:6, mussten im Schlussdrittel damals am 1. Oktober gleich fünf Gegentreffer hinnehmen. Dem schönen und wichtigen Sechs-Punkte-Wochenende folgt also der Härtetest.