Es liest sich wie ein verfrühter Aprilscherz: Der Weltskiverband will der Furtwanger Skicrosserin Daniela Maier eine Woche nach Olympia-Ende die Bronzemedaille wegnehmen. Ein Fachverband könnte somit bei Olympischen Spielen die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees überstimmen. Das ist nur schwer vermittelbar und fragwürdig. Die Leidtragende ist Daniela Maier. Die Furtwangerin hatte sich nach dem Finale vorbildlich verhalten und soll nun nachträglich bestraft werden.
Es ist durchaus denkbar, dass der Deutsche Skiverband nun vor den Internationalen Sportgerichtshof zieht, um die Entscheidung anzufechten. Je nach Urteil dürfte es dann wiederum zu einem Einspruch kommen. Das Ganze könnte sich Wochen hinziehen, bis eine Entscheidung endgültig ist. Der Weltskiverband benötigte schon eine Woche, um nach dem Einspruch der Schweizer ein Urteil zu fällen. Es gibt nur eine Lösung, solch ein unsägliches Szenario zu verhindern: Gebt beiden, Daniela Maier und der Schweizerin Fanny Smith, eine olympische Bronzemedaille. Dann bleibt den Beteiligten einiges erspart – vor allem den zwei Sportlerinnen.