Eishockey: (tif) „Nein, der Einstieg hier hätte nicht besser sein können“, sagt Florian Elias laut lachend. Der Neuzugang der Wild Wings erhielt von einem seiner neuen Teamkollegen einen ganz besonderen Empfang. Daniel Pfaffengut verpflichtete den Sturmpartner vor einigen Wochen als Umzugshelfer. „Das war sehr anstrengend“, erklärt dieser „Möbelpacker“ mit einem breiten Grinsen. Und fügt sofort an: „Aber es hat auch Spaß gemacht. Ich kenne Pfaffi von früher und natürlich war es keine Frage, dass ich helfe.“
Doch nicht nur diese schweißtreibende Arbeit hat dem 20-Jährigen den Einsteig bei seinem neuen Team leicht gemacht. Bereits Anfang Mai gaben die Wild Wings die Verpflichtung des Top-Talents bekannt. Elias ist zunächst für eine Saison von den Adlern Mannheim ausgeliehen, bei denen er im Internat ausgebildet wurde und vor drei Jahren auch seinen ersten Profivertrag erhielt. Wenige Tage später bezog der Angreifer auch schon seine neue Wohnung in Tuningen. Im sogenannten Wild-Wings-Haus sind Marius Möchel und eben Pfaffengut seine Nachbarn. „Das ist mega. Ich bin total froh, dass ich dort wohne“, freut sich der gebürtige Bayer über die zusätzliche „Eingewöhnungshilfe“. Dabei sind Schwenningen und Umgebung für ihn durchaus kein absolutes Neuland. Bereits als Jugendlicher war Elias des öfteren mit seinen Vereinen Augsburger EV und ESV Kaufbeuren zu Gast in der Doppelstadt. „Ich erinnere mich zum Beispiel noch an die Turnhalle, in der wir damals übernachtet haben. Und natürlich sind wir auch ein bisschen durch die Stadt gebummelt“, berichtet der ältere der Eishockey spielenden Elias-Brüder.
Dennoch ist ein Wechsel aus Nordbaden an den Neckarursprung sicher nicht an der Tagesordnung in der DEL, gehören die Adler aus Mannheim doch zu den absoluten Spitzenteams, während sich die Schwäne in den letzten Jahren mit dem sportlichen Erfolg eher schwer taten. Für den Linksschützen gab es allerdings mehrere gute Gründe für einen Wechsel in den Schwarzwald. „Nach sechs Jahren in Mannheim brauchte ich etwas Neues. Mannheim ist ja auch eine Eishockeystadt, also kennt man viele Leute. Ich brauchte irgendwie ein bisschen Abstand und möchte etwas Neues ausprobieren“, erklärt Elias einen der Gründe. Aber auch sportlich erhofft sich der Neu-Schwenninger einen Schub. In der vergangenen Spielzeit litt auch er unter den Schwierigkeiten der Adler in der Hauptrunde, erhielt im Schnitt nur rund zehn Minuten Eiszeit pro Spiel. Das Jahr zuvor war Elias noch als „Rookie des Jahres“ in der DEL ausgezeichnet worden. „Ich erhoffe mir hier schon eine andere Rolle und mehr Eiszeit. Ich möchte auch gerne mehr Verantwortung übernehmen und dem Team mehr helfen können“, lautet entsprechend ein weiterer Grund für den Wechsel.
Mehr Eiszeit hat der Mann mit der Rückennummer 67 auf jeden Fall schon mal. In den ersten drei Vorbereitungsspielen mit Schwenningen zeigte Elias eine gute Leistung, war schnell, agil und bewies viel Übersicht. Der gebürtige Augsburger weiß aber auch, dass er sich eine dauerhafte Position im Team hart erarbeiten muss: „Man muss das Vertrauen der Coaches gewinnen und darf nie locker lassen.“ Gerade auf die Trainer setzt der Youngster aber auch bezüglich seiner Entwicklung. Zu Assistenzcoach Ryan Marsh hat er eine besondere Beziehung, trainierte der Kanadier doch im vergangenen Jahr seinen jüngeren Bruder Moritz bei den Saskatoon Blades. Cheftrainer Harold Kreis hat sich in den letzten Jahren den Ruf erworben, junge Spieler gut in eine Mannschaft integrieren zu können. Der Coach und die Mannschaftskollegen sollen helfen, die noch größte Schwäche von Elias auszumerzen. „An meiner Defensivleistung arbeite ich schon mein ganzes Profileben, also drei Jahre“, sagt der gelernte Mittelstürmer grinsend. Genau wie beim Thema „NHL“ gilt auch hierbei für ihn: „Man muss immer dranbleiben.“ Denn den Traum von der besten Liga der Welt hat der 1,72 Meter große und 77 Kilogramm schwere Jungprofi noch nicht aufgegeben. Elias wurde zwar in den letzten beiden Sommern nicht gedraftet, doch „es gibt ja auch noch andere Wege und die versuche ich jetzt einzuschlagen.“
Zunächst steht die neue DEL-Saison vor der Tür, die für die Wild Wings am 16. September ausgerechnet in Mannheim beginnt. „Ich freue mich darauf. Es hätte nicht unbedingt sein müssen. Ich hoffe, dass wir dort punkten. Wir sind da und wir sind bereit“, hat sich Elias in Schwenningen offenbar tatsächlich schon wirklich gut eingelebt.
Zur Person:
Florian Elias, geboren am 7. August 2002 in Augsburg; Position: Stürmer; Größe: 1,72 Meter; Gewicht: 72 Kilogramm; Schießt: links; bisherige Klubs: Augsburger EV, ESV Kaufbeuren, Adler Mannheim.
Wünsch‘ Dir was: 1. Einmal Deutscher Meister werden; 2. Mein Traumauto, einen Mercedes GLE, zu fahren; 3. Dass die Welt wieder ein wenig normaler wird.
Zur Person
Florian Elias, geboren am 7. August 2002 in Augsburg; Position: Stürmer; Größe: 1,72 Meter; Gewicht: 72 Kilogramm; Schießt: links; bisherige Klubs: Augsburger EV, ESV Kaufbeuren, Adler Mannheim.
Wünsch‘ Dir was: 1. Einmal Deutscher Meister werden; 2. Mein Traumauto, einen Mercedes GLE, zu fahren; 3. Dass die Welt wieder ein wenig normaler wird.