Basketball, ProA: Zwei Wochen vor Saisonstart in der ProA läuft bei den Wiha Panthers Schwenningen noch nicht alles rund. Holprige Leistungen in den Testspielen, vor allem bei der 32:105-Deklassierung beim Bundesligisten Ludwigsburg, dazu ein Personalwechsel auf der Point Guard-Position – Trainer Alen Velcic übt sich aber dennoch in Zuversicht. Und nimmt die nächste Etappe auf dem Weg zur Bundesliga ins Visier.

Im dritten Jahr in der ProA wollen die Panthers mal nicht von der Corona-Pandemie ausgebremst werden. Schließlich setzen sich die Schwenninger Basketballer für die anstehende Saison in Deutschlands zweithöchster Klasse hohe Ziele. Auf dem Weg, „in den nächsten Jahren“ (Velcic) in die Bundesliga aufzusteigen, soll die kommende Spielzeit ein Schritt in Richtung Spitzenteam der ProA werden. „Wir wollen besser sein als in der vergangenen Saison, als wir nach der Hauptrunde auf Platz sieben waren“, verkündet Alen Velcic. Da die Liga wieder zum klassischen Playoff-Modus zurückkehren wird, wollen die Schwenninger nicht nur in selbige einziehen, sondern auch Heimrecht in der ersten Runde genießen. Sprich: „Rang vier soll es schon sein“, sagt Velcic.

Diese Ambitionen nimmt der Trainer und sportliche Leiter aus der Mannschaft, die er in diesem Sommer zusammengestellt hat. Auch wenn sich auf der wohl wichtigsten Position, der des Spielmachers, kurzfristig eine Baustelle auftat. Lamonte Bearden, der in den zwei Wochen Vorbereitung nicht überzeugen konnte, wurde durch den US-Israeli David Cohn ersetzt. „Lamonte ist ein guter Basketballer, aber noch zu verspielt. Wir haben keine Zeit, diese Position mit einem verspielten Spieler zu besetzen. Wir brauchen einen Anführer“, erklärt Velcic, der bei Cohn ins Schwärmen gerät und ihn mit einem zweimaligen NBA-MVP vergleicht. „Er erinnert mich mit seiner Spielweise an Steve Nash. Und wer sich auskennt, der weiß, dass Steve Nash auf dem Spielfeld immer zuerst seine Mitspieler glücklich gemacht hat und dann sich selbst.“

Eine sportliche Annäherung an die Bundesliga soll den Panthers also in der kommenden Saison gelingen. Eine wirtschaftliche ist ihnen in diesem Sommer verwehrt geblieben. Zwar konnten die Schwenninger ihren Etat der Vorsaison von etwa 550 000 Euro leicht erhöhen, aber „das bringt uns nichts, da die Stadt den Bodenaufbau nicht mehr finanzieren wird und wir das nun selbst stemmen müssen. Das ist ein großer Betrag“, erklärt Geschäftsführer Michael Krivanek. Somit bewertet Alen Velcic den Etat der Panthers weiterhin als den „zweitniedrigsten der gesamten Liga“.

Aller sportlicher Ambitionen zum Trotz werden die Panthers zunächst nicht zum engsten Favoritenkreis zählen. Dafür ist die Mannschaft noch nicht eingespielt genug und noch ist nicht klar, ob Velcics Nachverpflichtung Cohn sich als Verstärkung erweisen wird. Eine gute Möglichkeit, das Leistungsniveau der Schwenninger zu verorten, wird das Testspiel am Samstag (15 Uhr, Deutenberghalle) gegen den Ligakonkurrenten Kirchheim Knights sein.

Die Raublatzen besiegten die Teckstädter in den Playoffs der Vorsaison, ehe eine Corona-Welle die Schwenninger erfasste und zur Aufgabe zwang. Nun besteht Hoffnung, dass der Spielbetrieb der kommenden Saison nicht mehr ganz so chaotisch ablaufen wird wie im Vorjahr, als nahezu jedes Team mehrere Spielausfälle durch Infektionswellen hatte. Die Panthers Schwenningen haben die nötige Vorsorge für einen möglichst reibungslosen Betrieb getroffen: Alle Spieler und Trainer sind vollständig geimpft. „Damit wollen wir unserer Rolle als Vorbilder in der Gesellschaft nachkommen“, betont Pressesprecher Manuel Schust. Aus Ligakreisen ist zudem zu vernehmen, dass ein Großteil der restlichen Mannschaften bereits aus geimpften Spielern besteht.