Gratulation zur WM-Nominierung, quasi ein Last-Minute-Ticket. Wie groß ist die Freude?

Riesengroß. Ich habe fast nicht mehr dran geglaubt, auch wenn noch immer etwas Hoffnung bestand. Umso glücklicher bin ich, dass ich es doch noch geschafft hab.

Wie sahen Sie vergangene Woche, vor dem Weltcup in Antholz, Ihre Chancen, dass Sie bei der Weltmeisterschaft in Oberhof dabei sein werden?

Gehofft hatte ich es natürlich. Aber insgeheim hatte ich die Heim-WM schon abgehakt.

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Nun hat es aufgrund Ihrer starken Leistungen in Antholz doch noch geklappt. Sie kamen in Südtirol dreimal in die Top 12. Was lief dort anders als in den Weltcup-Wettkämpfen zuvor?

Schwer zu sagen. Ich bin auf jeden Fall mit einem guten Gefühl angereist. Auch die Höhe in Antholz macht mir nichts aus und die Strecken mag ich.

Janina Hettich-Walz geht für den SC Schönwald an den Start.
Janina Hettich-Walz geht für den SC Schönwald an den Start. | Bild: DSV

Gab es in den vergangenen Wochen Tage, an denen Sie zweifelten, ob Sie in der Saisonvorbereitung alles richtig gemacht haben?

Hin und wieder gab es solche Zweifel. Ich konnte im Weltcup am Schießstand nur selten zeigen, was ich im Training drauf hab. Die Saisonvorbereitung lief zwar gut. Allerdings war ich im Oktober zwei Wochen krank und habe vielleicht deshalb die Weltcup-Qualifikation verpasst.

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In den ersten Rennen des Winters, im IBU-Cup, lief es dennoch richtig gut.

Ja. Vielleicht bin ich bei solchen Rennen etwas befreiter am Schießstand. Beim Weltcup weiß man, dass jeder Fehler meistens schon zu viel ist, um eine Spitzenplatzierung zu erreichen. Derzeit wird meine Laufform aber immer besser. Die Rückstände nach vorne zur Weltspitze werden geringer. Das sorgt natürlich für Selbstvertrauen.

Sie haben im Frühjahr vergangenen Jahres geheiratet. Die Schönwälderin Simone Hauswald ist nach ihrer Heirat in Richtung Weltspitze durchgestartet und führte die Heirat auch als ein Grund an. Hat sich bei Ihnen seit der Eheschließung sportlich etwas verändert?

(lacht) Ich weiß es nicht. Allerdings gibt es einige Biathletinnen, die sagen, dass sie nach der Heirat besser sind.

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Sie waren 2021 schon bei einer Weltmeisterschaft in Pokljuka dabei, gewannen Staffel-Silber. Erwarten Sie, dass eine WM vor heimischem Publikum anders verlaufen wird? Mehr Druck, mehr mediales Interesse ?

Das mediale Interesse wird mit Sicherheit groß sein. Aber bei mir überwiegt die Vorfreude auf dieses Großereignis. Ich war einmal bei einem Weltcup in Oberhof dabei. Wenn die Fans einen an der Strecke anfeueren, sorgt das für Gänsehaut-Momente.

Am Schießstand könnte es richtig laut werden. Stört das nicht?

Das versuche ich auszublenden. Vielleicht werde ich Ohrenstöpsel benutzen.

Sie gehören zwar zum WM-Kader, die Startplätze werden aber erst noch vergeben. Es gibt insgesamt sieben Rennen mit weiblicher Beteiligung. Auf wieviele Einsätze hoffen Sie?

Das kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht sagen. Ich hoffe auf jeden Fall auf den Sprint, da meine Laufform gut ist.

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Bis zum Start der Titelkämpfe sind es noch zwei Wochen. Wie werden Sie diese Zeit nutzen?

Derzeit bin ich noch einige Tage in meiner Heimat in Lauterbach. Am Wochenende geht es für eine Woche nach Ridnaun in Südtirol. Dort wollen wir uns den letzten Feinschliff für die Weltmeisterschaft holen.