Basketball, ProA: Nürnberg Falcons – wiha Panthers Schwenningen 70:88 (20:24, 22:19, 13:21, 15:24). Dank einer starken zweiten Hälfte und einem überragenden Schlussviertel von Felix Edwardsson fuhren die wiha Panthers einen klaren Sieg beim Tabellenletzten Nürnberg ein.
Zwei Siege benötige die Schwenninger Mannschaft noch für die Playoffs, hatte Panthers-Trainer Alen Velcic im Vorfeld der Partie bei den Falcons vorgerechnet. Dass sie einen davon beim ersatzgeschwächten Tabellenschlusslicht einfahren wollten, machten die Gäste mit einem guten Auftaktviertel deutlich. Mit viel Geduld, Disziplin und einer perfekten Dreierquote spielten die Panthers offensiv gut. Insbesondere die ungewohnte Aufstellung mit Kapitän Kosta Karamatkos, der überraschend als Ballverteiler in der Starting Five stand, funktionierte sehr gut.
Zwar kamen die Hausherren Mitte des ersten Viertels besser in die Partie und trafen ebenfalls hochprozentig aus der Distanz, die Panthers führten jedoch nach zehn Minuten mit 24:20.
Abschnitt zwei verlief ähnlich wie der erste. Zunächst feuerten die Panthers, diesmal vor allem durch Chris Frazier,– wieder eine Dreiersalve ab und setzten sich bis auf zehn Zähler ab. Doch wie schon zu Beginn konterten die Falcons, die sich immer wieder schön zum Korb durchkombinierten oder ihre Dreierschützen in Szene setzten. Zudem schlugen sie aus der Schwenninger Anfälligkeit in der Rückwärtsbewegung immer wieder Kapital in Form von einfachen Punkten im Tempogegenstoß. Dadurch blieb von einem Zehn-Punkte-Polster der Panthers zur Pause nur noch ein Zähler übrig, es ging mit 42:43 in die Kabine.
In der Kabine justierten beide Trainer an den richtigen Stellschrauben ihrer Defensive. Das dritte Viertel bot in der Offensive weitaus weniger Spielfluss auf beiden Seiten, was nicht nur an einigen leichtfertig vergebenen Punkten und einer geringeren Trefferquote, sondern auch an insgesamt besserer Verteidigung auf beiden Seiten lag. Die Schwenninger Offensive spielte in dieser Phase ihre Angriffe nicht mehr ganz so zielgerichtet aus, konnte sich aber, wie schon gegen Kirchheim, auf die individuelle Klasse von Nate Britt und Courtney Stockard verlassen. Letzterer sorgte mit seinem vierten Dreier des Spiels für eine 64:55-Führung der wiha Panthers nach 30 Minuten.
Zu Beginn des Schlussabschnitts kontrollierten die Panthers endgültig die Partie. Ihren Vorsprung bauten sie mit einer weiterhin starken Dreierquote schnell in den zweistelligen Bereich aus. Zudem explodierte der Schwede Felix Edwardsson geradezu: Nach drei Punkten in den ersten drei Vierteln erzielte der Center im Schlussviertel unglaubliche 19 Zähler.
Hinten zwangen die Panthers ihren Gegner mit einer aggressiven Defensive und einem guten Doppeln unter dem Korb zu zahlreichen Ballverlusten. Das Rebounding funktionierte bei den Panthers etwas besser als zuletzt, ließ aber dennoch zu viele Offensiv-Rebounds zu. Dadurch verpassten es die Neckarstädter, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Dem Tabellenschlusslicht fehlten in der Schlussphase allerdings die Ideen, um sich gegen die Schwenninger Defensive zu wehren. Stattdessen produzierten sie zu viele Ballverluste und brachten sich selbst um die Aufholjagd.
Felix Edwardsson machte 90 Sekunden vor dem Ende alles klar und sicherte den Panthers den zweiten Erfolg am Stück. Neben dem Schweden (22 Punkte) war einmal mehr Courtney Stockard (20, fünf Assists) der herausragende Schwenninger beim 88:70-Erfolg. Somit fehlt in der Rechnung von Trainer Alen Velcic nur noch ein Sieg für die Playoffs.