Seit fast 27 Jahren ist Armin Niedermeier schon Schiedsrichter, dabei ist er erst spät zur Pfeife gekommen. „Ich habe erst mit 37 Jahren angefangen“, erklärt der 63-Jährige. Davor war er selbst Spieler und 18 Jahre lang Trainer.
Dass er die Seiten gewechselt hat, wirkt im Nachhinein eher wie eine spontane Entscheidung, die er aber bis heute nicht bereut. In seiner Trainerzeit erwarb er nämlich die B-Lizenz. Wer diese haben will, müsse auch eine Schiedsrichter-Prüfung ablegen, so Niedermeier. Der Grundstein war damit gelegt. Irgendwann hat er sich dann gesagt: „Jetzt hast du lange genug an den Schiris rumgemeckert, jetzt probierst du es selbst.“
Eine Zeit lang war er Trainer und Schiedsrichter gleichzeitig; irgendwann war es dann nur noch das schwarze Trikot. Was ihn so lange dabei gehalten hat und immer noch hält? „Die Liebe zum Fußball. Und die habe ich schon immer gehabt“, sagt der Königsfelder, der für den FC Weilersbach pfeift.
Und auch der Spaß und die körperliche Ertüchtigung spielen eine Rolle. Es gebe außerdem nichts Schlimmeres für einen Trainer, wenn der Schiedsrichter sein Handwerk nicht verstehe, erklärt Niedermeier. Weil der Routinier diese Seite kennt, habe er auch den Anspruch, seine Aufgabe so gut wie möglich zu machen. „Ich bin immer neutral, aber Fehler unterlaufen jedem.“ Extreme negative Erfahrungen habe er noch nie machen müssen, auch wenn Niedermeier als Zuschauer schon die ein oder andere Situation erlebt habe, bei der es vor allem zu verbaler Gewalt kam.
Aus den 27 Jahren bleibt einem der dienstältesten Schiedsrichter im Bezirk besonders eine schöne Erinnerung im Gedächtnis: Er durfte das letzte Spiel des mittlerweile aufgelösten FV Donaueschingen pfeifen. „Das werde ich nie vergessen, vor allem weil ich in der Hoch-Zeit selbst gegen den FVD in der Landesliga gespielt habe. “Ein Moment von vielen, die Armin Niedermeier bis heute an der Pfeife halten. „Ich bin 63 Jahre und ich mach es noch immer gerne“, sagt er und lacht. Und er will auch noch weiter dabeibleiben – solange es der Körper zulässt.