Manuel, der FV/DJK St. Georgen hat sich mit einem 0:0 gegen den Titelaspiranten SG Schwarzwald-Union in die Winterpause verabschiedet. Ein Erfolg?
Auf jeden Fall, schließlich trennen uns 24 Punkte. Die Mannschaft hat es auch richtig gut gemacht. Ich hatte zunächst Bedenken, da fünf Stammspieler bei uns fehlten, die schon im Urlaub weilen, nachdem die Punktspiele ja schon eine Woche vorher beendet sein sollten.
Sie haben selbst vier Jahre in Schonach gespielt. Haben diese Duelle für Sie noch einen besonderen Stellenwert?
Ja, denn ich kenne die Jungs fast alle.
Der FV/DJK St. Georgen überwintert mit acht Punkten aus 14 Spielen als Vorletzter. Wie bedrohlich ist die Situation?
Sie ist schwierig und wir sind uns alle einig, dass wir im personellen Bereich etwas tun müssen. Ich denke da eher nicht an externe Zugänge, sondern an eigene Jugendspieler, die wir in der Vorbereitung einbinden wollen. Wir haben einen Kader von 18, 19 Spielern und wenn alle da sind, mache ich mir auch keine Sorgen. Dann ist Potenzial vorhanden. Nur leider waren wir in der Vorrunde nie komplett, was sich in den Ergebnissen zeigt.
Wenig Spieler im Training und dazu der schlechte Tabellenstand. Macht es Ihnen da noch Spaß, in St. Georgen die Mannschaft zu trainieren?
Ich bin vom Charakter her keiner, der bei Problemen davonläuft. Auf der anderen Seite stellt man sich schon die Frage, was willst du im Training machen, wenn nur sechs Spieler da sind.
Vor einigen Jahren, als der FV/DJK lange in der Kreisliga B herumdümpelte, entstand die Idee, ehemalige St. Georgener Spieler zurückzuholen und perspektivisch wieder etwas aufzubauen. Im Jahr 2022 gelang der Aufstieg in die A-Klasse. Es folgten die Abschlussplatzierungen sieben und vier. Droht das Projekt jetzt zu scheitern?
Da sage ich ganz klar: nein. Wir halten daran fest, nur lässt sich das Ziel nicht im Schnelldurchgang realisieren. Wir haben eine gute Jugendarbeit und von den Bambini bis zur A-Jugend eigene Mannschaften, was in der Region nicht alltäglich ist. Es zeichnet sich ab, dass wir jedes Jahr vier, fünf Spieler aus der eigenen A-Jugend bekommen. Das Projekt wird nicht scheitern.
Würde ein Abstieg den Verein zurückwerfen?
Es würde die Gefahr bestehen, dass die besten Talente von anderen Vereinen abgeworben werden.
In den vergangenen drei Jahren gab es ein Trainer-Trio mit Ihnen, Luca Crudo und Alexander German. Crudo ist mit seinem neuen Verein SG Eintracht Gütenbach-Neukirch Tabellenführer der Kreisliga A. War er nicht zu halten?
Luca ist ein guter Freund von mir. Er hat uns im Frühjahr mitgeteilt, dass er etwas Neues machen möchte. Warum sollen wir ihm da Steine in den Weg legen? Luca ist ein guter Trainer. Ich beneide ihn um die bis zu 25 Spieler in jedem Training.
Sie klingen im Hinblick auf den Ligaerhalt zuversichtlich. Worin ist diese Zuversicht begründet?
Ich denke grundsätzlich positiv. Ich freue mich auf die Rückkehr von Marco Lenti und Manuel Budzinski, zwei wichtige Spieler, die einen Kreuzbandriss erlitten hatten. Wir waren in der Vorrunde oft selbst unser stärkster Gegner, haben jedoch mit dem Punktgewinn gegen die Schwarzwald-Union oder den Sieg in Kappel gezeigt, was möglich ist. Jetzt sind vor allem wir älteren Spieler erst einmal froh, eine Punktspielpause zu haben. Schon jetzt kann ich deutlich sagen, dass der FV/DJK St. Georgen nicht absteigen wird.