Eishockey: Die Wild Wings stehen vor einem richtungsweisenden Wochenende. Nach den beiden Siegen gegen Nürnberg und Bietigheim warten nun mit den Krefeld Pinguinen (heute Abend, 19.30 Uhr, Helios-Arena) und den Augsburger Panthern (Sonntag, 19 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion) zwei weitere Gegner, die man am Ende der Saison eher hinter sich lassen sollte.

Mit mehr Selbstvertrauen, viel positiver Energie, aber gänzlich ohne Überheblichkeit und Euphorie gehen die Schwenninger Wild Wings in ihre nächsten zwei DEL-Spieltage. Die beiden Erfolge vom vergangenen Wochenende, die fünf Punkte einbrachten, spielen dabei durchaus noch eine kleine Rolle. Erstens bekam die Mannschaft anschließend zwei freie Tage, was vor allem auch mental gutgetan haben dürfte. Und zweitens weiß man nun, dass man auch gewinnen kann. „Das waren schon zwei sehr wichtige Siege. Gerade diese Saison, in der es auch gegen den Abstieg geht, hat man in jedem Spiel einen großen Druck. Da hilft jeder Punkt. Jeder Sieg bringt einfach das nötige Selbstvertrauen“, erklärt Ken-André Olimb.

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Der norwegische Stürmer in Diensten der Schwarzwälder bestätigte seine Aussage vergangenen Sonntag bei den Bietigheim Steelers auf eindrucksvolle Weise. Sein brillanter Siegtreffer in der Verlängerung zeigte das neu gewonnene Selbstvertrauen nach dem ersten Saisonerfolg zwei Tage zuvor gegen Nürnberg. „Es ist schon so, dass man cooler wird vor dem gegnerischen Tor. Man hat eine andere Lockerheit, überlegt nicht mehr so viel. Als Stürmer bist du am besten, wenn du dich nicht fragen musst, in welche Ecke du jetzt schießen sollst“, berichtete Schwenningens Trainer Niklas Sundblad aus seiner aktiven Zeit. Der Schwede wurde als Stürmer unter anderem Deutscher Meister mit den Kölner Haien.

Etwas mehr Leichtigkeit sollte also gegen Krefeld und in Augsburg zu erwarten sein. Dennoch gilt es natürlich, beide Gegner extrem ernst zu nehmen. Der Fokus liegt zunächst auf den Pinguinen aus dem Rheinland, die mit Alexander Weiß und Mirko Sacher zwei Ex-Wild-Wings im Kader haben. „Sie spielen sehr defensiv, lauern auf Konter. Wir müssen also sehr geduldig bleiben, dürfen uns keine Scheibenverluste an der offensiven blauen Linie leisten und müssen sie stetig unter Druck setzen“, skizziert Sundblad den Matchplan. Und erinnert nochmals an das vergangene Wochenende. „Besonders die beiden Startdrittel und der letzte Abschnitt gegen Bietigheim haben gezeigt, dass wir noch besser spielen müssen. Gegen Krefeld müssen wir von Beginn an auch mental bereit sein“, so der 48-jährige Chefcoach. Seine Spieler haben diese Aufforderung offenbar bereits verinnerlicht. „Wir müssen im ersten Drittel mehr Schlittschuhlaufen und aggressiver sein. Das war zuletzt nicht gut genug“, findet auch Olimb.

Welches Personal den Wild Wings zur Verfügung steht, entscheidet sich erst kurzfristig. Der seit sechs Wochen verletzte Tylor Spink könnte nun endlich zurückkehren. Die Nerven-Entzündung im Rippenbereich ist offenbar auskuriert, über einen Einsatz wird aber dennoch erst kurz vor dem Spiel entschieden. Etwas früher dürfte klar sein, wer das Tor hüten soll. „Wir werden an diesem Wochenende beide Torhüter einsetzen“, sagt der Trainer, ohne sich jedoch bereits festzulegen, welcher Keeper gegen welchen Gegner spielen soll. Verzichten müssen die Wild Wings wohl auf Maximilian Adam. Der gelernte Verteidiger, der zuletzt als Stürmer agierte, hat sich in Bietigheim am Becken verletzt und dürfte zumindest für das Spiel gegen Krefeld ausfallen.