Eishockey: Der Umbau der Helios-Arena in Schwenningen schreitet in großen Schritten voran. Die Kunsteisbahn-GmbH (KEB), die Schwenninger Wild Wings und Architekt Uwe Schlenker luden zum Baustellenrundgang und tatsächlich gab es bereits einiges zu sehen.
Sechs große Löcher klaffen in der ehemaligen Stehplatzkurve der Helios-Arena. Blickt man hinein, kann man die ganz alten Stehränge noch erkennen. Schon vor 13 Jahren, beim ersten Umbau des ehrwürdigen Bauchenberg-Stadions in die neue Helios-Arena, wurden die alten Betontreppen überbaut. Auch beim nun erneuten Umbau wird so vorgegangen. Und nicht nur diese Arbeiten sind doch schon erstaunlich weit fortgeschritten.
Im Februar stellten die Schwenninger Wild Wings, Oberbürgermeister Jürgen Roth und Uwe Schlenker die Pläne des Eishockeyklubs und der Stadt erstmals öffentlich vor. Angedacht sind der deutliche Ausbau der Sitzplätze und ein zweiter VIP-Raum (Karl-Storz-Lounge) sowie der Bau von bis zu fünf Logen. Mit diesem Konzept ändern sich die Kapazitäten nicht nur was die Gesamtzuschauerzahl angeht, sondern auch was das Verhältnis von Sitz- zu Stehplätzen anbelangt.
Bislang konnten bei Spielen der Neckarstädter in der Deutschen Eishockeyliga (DEL) 4673 Fans das Geschehen vom Stehplatz aus beobachten, in Zukunft wird sich dieser Bereich auf etwa 2500 verkleinern. Neu werden 2700 Zuschauer statt 1500 sitzen können. Damit hat man eine Gesamtkapazität von 5200, also etwa 1100 weniger als bisher. Grund für diese erneuten Umbaumaßnahmen ist die Tatsache, dass in den letzten Spielzeiten die Stehplätze selten ausgelastet, die Sitzplätze dafür meist nicht ausreichend waren.

Baubeginn sollte eigentlich erst nach Ostern sein, doch die Corona-Pandemie sorgte hier ausnahmsweise für eine Änderung zum Positiven. „Wir sind sogar etwas vor unserem Zeitplan“, erläutert KEB-Geschäftsführer Klaus Hässler. „Wenn alles nach Plan weiterläuft, werden wir zum anvisierten Termin Mitte bis Ende August fertig.“
Tatsächlich ist schon so einiges zu erkennen. Ein Teil der neuen Stehtribüne auf der Ostseite der Arena ist bereits fertig, der Oberrang ist ziemlich „nackig“. Der Lärm ist heftig, etwa zehn Handwerker sind beschäftigt, zudem wird mit einem großen Bagger und einem Betonmischer gearbeitet. „Die Piste (Eisfläche, Anm.d.Red.) ist bereits eingekürzt, wir haben 25 Pfähle auf neun Meter Tiefe eingetrieben und die ersten Fertigteile sind gesetzt. Bisher läuft alles reibungslos, aber die wir sind auch erst am Anfang. Die schwierigen Aufgaben kommen noch“, erklärt Uwe Schlenker. Auch der Architekt ist sich sicher, den Fertigstellungstermin halten zu können. Zudem werde es keinerlei Zusatzkosten für die Stadt geben. „Der Zuschuss der Stadt ist bei einer Million Euro gedeckelt“, betonen Schlenker und Hässler.
Ansonsten ist die Projektentwicklung durchaus dynamisch. Von fünf möglichen Logen sollen zwei bis drei schon zur kommenden Saison „bezugsfertig“ sein. Allerdings steht in den Sternen, wann diese neue DEL-Spielzeit beginnen wird. Geplanter Start ist am 18. September. Seitens der Wild Wings wartet man weiter ab. „Bis auf Weiteres ist noch kein Dauerkartenverkauf geplant“, berichtet Geschäftsführer Christoph Sandner. Auch bei der Vermarktung des neuen VIP-Raums wird man von den Folgen der Virus-Epidemie ausgebremst. „Ohne Corona würden wir natürlich die Plätze jetzt schon vermarkten“, erklärt Sandner. Derzeit bleibt den Eishockeyprofis aber nur das Warten. Zumindest können aber Fans, Profis und die weiteren Beteiligten sicher sein, dass die Umbauarbeiten in einem sehr guten Tempo laufen und wohl termingerecht abgeschlossen werden.