Eishockey: Schon vor dem Saisonstart der DEL am 19. September ist in Schwenningen die Euphorie spürbar und sichtbar. Zum ersten Heimspiel im Rahmen der Vorbereitung gegen den EHC Kloten fanden sich erstaunliche 4213 Zuschauer in der Helios Arena ein. Tags zuvor am Klotener Schluefweg hatte das noch ganz anders ausgesehen. Innerhalb von 24 Stunden trafen also die Wild Wings zweimal auf den Schweizer Erstligisten. Beide Male aus privaten Gründen nicht dabei war Verteidiger Jordan Murray; dazu pausierte Ken André Olimb im ersten und Philip Feist im zweiten Spiel.
Knapper Niederlage nach Verlängerung
Am Samstagnachmittag unterlagen die Schwäne in der ersten Partie knapp nach Verlängerung mit 2:3, wobei Zach Senyshyn und Tyson Spink die Treffer erzielten. Die Partie war der erwartet interessante Test mit viel Tempo und einigen guten Aktionen der Schwenninger, die den Sieg auf Grund einiger weiterer Topchancen durchaus ebenso verdient gehabt hätten.
Der erste Heimauftritt begann angesichts der Anstrengung des Vortags doch deutlich gemächlicher, dafür aber mit erheblich mehr Chancen. Allein Neuzugang Teemu Pulkkinen hatte zwei bis drei richtig gute Möglichkeiten und erzielte dann fast schon logischerweise auch das 1:0. In der 20. Minute war der Finne in Überzahl sehr fein von Kyle Platzer bedient worden. Zuvor hatten die Gastgeber bereits drei Pfostenschüsse durch eben Pulkkinen, Tyson Spink und Matt Puempel zu verzeichnen.
Doppelschlag des EHC Kloten
Auch im zweiten Abschnitt machte Schwenningen weiter mehr Druck als die Gäste, hatte weitere Chancen durch Sebastian Uvria, Phil Hungerecker oder Alexander Karachun. Insgesamt blieb das Spiel aber etwas unterkühlt, auch, weil sich die Klotener gar nicht in Szene setzen konnten. SERC-Torhüter Michael Bitzer durfte sich nur selten auszeichnen, hatte dabei aber keine Probleme. Aus dem Nichts schlug es dann in der 34. Minute doch hinter ihm ein: Tyler Morley erzielte das 1:1. Nur fünf Minuten später gingen die Flughafenstädter gar durch Keijo Weibel in Führung.
Im dritten Drittel machte sich der Kräfteverschleiß noch deutlicher bemerkbar. Die Wild Wings bemühten sich allerdings weiterhin wesentlich stärker, Kloten stand hingegen immer wieder auf der Bremse. Die Hartgummischeibe wollte aber trotz guter bis sehr guter Chancen durch Mirko Höfflin, Pulkkinen oder Tyson Spink einfach nicht über die Linie. Zudem lief EHC-Goalie Sandro Zurkirchen zu absoluter Hochform auf. In der 56. Minute aber packte erneut Pulkkinen in Überzahl einen Schlagschuss aus und traf zum 2:2.
Wieder Verlängerung, wieder gewinnt Kloten
Wieder ging es also in die Verlängerung, und in dieser hatten erneut die Klotener das bessere Ende für sich. Nachdem Karachun eine Riesenchance vergeben hatte, netzte auf der anderen Seite Morley trocken zum 2:3 ein. „Wir sind zwei Wochen vor dem Start auf einem guten Weg, und es war wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Die Abstimmung in den einzelnen Reihen wird immer besser, auch wenn sie noch nicht fix sind“, lautete das Fazit von Schwenningens Cheftrainer Steve Walker.
Im Anschluss fand in der Arena die Saisoneröffnungsfeier statt. Die komplette Wild-Wings-Mannschaft präsentierte sich auf der Bühne und wurde von Stadionsprecher Domenic Liebig interviewt. Bei der abschließenden Autogrammstunde bildeten sich lange Schlangen, Unterschriften und Fotos mit dem oder den Lieblingsspielern waren heiß begehrt.