Fußball: Der Bezirkstag der Schwarzwälder Fußballer sollte normalerweise von Harmonie geprägt sein. Dies war in den vergangenen Jahren auch meist der Fall, am Samstag in Reiselfingen war es jedoch selten harmonisch. Hitzige Diskussionen und ein Bezirksfußballausschuss, dem ein großes Stück Erfahrung verloren ging, sorgten dafür, dass die Stimmung in der Dietfurt-Halle nicht immer die beste war.
Zudem weitet sich die Führungskrise im Fußballbezirk Schwarzwald aus. Nach den jüngsten Rücktritten des Bezirksvorsitzenden Guido Seelig und seines Stellvertreters Werner Fichter gab nun der zweite Stellvertreter, Wolfgang Braun, dieses Amt ab. Er bleibt allerdings Staffelleiter. Braun sollte kommissarisch den Fußballbezirk bis zum nächsten Sommer führen, da erst 2025 beim Bezirkstag ein neuer Vorsitzender gewählt werden kann. Ansprechpartner für Vereine, Verband und Medien ist nun in den nächsten zwölf Monaten Bezirkspressewart und Schriftführer Enis Morat.
Die Vertreter von rund 90 Schwarzwälder Fußballclubs kamen nach Reiselfingen, um auch darüber informiert zu werden, wie es zu der Rücktrittswelle kommen konnte. Doch sie wurden diesbezüglich enttäuscht. Die Vergangenheit spielte beim Bezirkstag nicht mehr. Konrad Matheis, Vertreter des Südbadischen Fußballverbandes, sprach dies sogar deutlich aus: „Wir wollen nicht zurückblicken, sondern nur nach vorne. Der Schwarzwälder Bezirksfußballausschuss versucht, das Beste aus der schwierigen Situation zu machen.“
Da es aktuell im Bezirk Schwarzwald weder einen Vorsitzenden noch Stellvertreter gibt, leiteten Bernd Sakschewski und Reinhold Welte die Versammlung.
Bezirksportrichter Manfred Ellfeldt informierte, dass es vergangene wenige Urteile gegeben hat; dafür stieg jedoch die Summe der Strafgelder. Erfreulich sei die Reduzierung der Sperren. Der kommissarische Schiedsrichter-Obmann Dominic Staiger sprach von einem leicht positiven Trend bei den Schiedsrichtern im Schwarzwald.
Hitzig wurde es, als es um die Staffeleinteilung für die neue Saison ging – hier vor allem bei der Kreisliga A. Bereits im Vorfeld hatte die SG Oberbaldingen/Öfingen sich beklagt, dass sie nächste Saison in der A 1 spielen soll (wir berichteten). Sascha Dominke, der Vorsitzende des TuS Oberbaldingen, äußerte deutlich sein Unverständnis über den Wechsel von der A 1 und A 2. Er führte vor allem die mangelnde Kommunikation mit den Vereinen an. Teilweise chaotisch wurde es, als beide Seiten diskutierten, welche SBFV-Statuten in diesem Fall wesentlich seien.
Derlei Differenzen konnten in den vergangenen Jahren meist im Vorfeld in einer Sitzung mit den beteiligten Vereinen geklärt werden. Diesen Austausch gab es in diesem Jahr nicht. Der Grund seien die Rücktritte von Seelig und Fichter, denn die beiden waren bei derlei Sitzungen meist federführend.
Auch dem Antrag der B-Ligisten FC Hüfingen und FC Gutmadingen II, die Staffeln zu wechseln, konnte nicht nachgekommen werden. Dies begründete der BFA, dass dies zur Folge hätte, dass es dann in einer Liga nur noch fünf Mannschaften gegeben hätte.
Letztlich wurde im Gesamten über die Ligen-Zusammenstellung im Bezirk abgestimmt. So sei es nach Angaben des Bezirksfußballausschusses auch gemäß Statuten korrekt. Bei dieser Abstimmung gab es eine klare Mehrheit für den BFA-Vorschlag. Die Vereine, die ihr Anliegen vorgebracht hatten, hätten sich gewünscht, dass über die jeweilige Liga-Zusammensetzung einzeln abgestimmt würde. So verließen einige Vereinsvertreter verärgert die Halle.
Es gab aber auch Verständnis für den Bezirksfußballausschuss. Auch den Vereinsvertretern wurde klar, dass durch die Rücktritte von Seelig und Fichter in punkto Führung und Erfahrung eine Lücke entstanden ist, die nicht ohne Weiteres und schon gar nicht in kurzer Zeit geschlossen werden kann.