Als Fan oder Liebhaber dieses Sports musste man nach dem Aus der Schwenninger Wild Wings nach drei Spielen in der ersten Playoff-Runde doch ziemlich mit dem Eishockey-Gott hadern. Am Ende siegten die Nürnberg Ice Tigers durchaus verdient, sie waren zumindest in der eigenen Arena die bessere Mannschaft.

Die Art und Weise allerdings, wie die Franken die beiden Siege in der Best-of-Three-Serie eingefahren haben, hinterlässt bei Freunden des „schönen“ Eishockeys einen leicht faden Beigeschmack. „Dreckig“ war die am häufigsten gebrauchte Bezeichnung – es war aber eben auch erfolgreich.

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Umso mehr hätte man sich als SERC-Anhänger auf das Viertelfinale gegen den ERC Ingolstadt freuen können. Die Spielweise der Donaustädter war in der gesamten Hauptrunde eine Augenweide und führte zum Klubrekord an erreichten Punkten. 113 waren es schließlich, macht 2,2 Punkte pro Spiel. Chapeau!

Es fehlte am Ende an Konstanz und Leichtigkeit

Doch es hat für die Wild Wings nicht sollen sein. Die Gründe sind vielfältig und zum Teil aus der letzten Saison bekannt. Das Bullyspiel ist mit 45,5 Prozent gewonnener Anspiele das schwächste der Liga, das Powerplay immer noch sehr ausbaufähig.

Entscheidender waren aber fehlende Konstanz und Leichtigkeit. Letzte Saison agierten die Schwäne zielstrebig und effektiv, standen defensiv sicher. Dazu kam der unerklärliche Leistungseinbruch im Februar. Zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar waren die Neckarstädter punktemäßig noch das zweitbeste Team der DEL.

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Dennoch: Platz neun nach der Hauptrunde, zum zweiten Mal in Folge in den Playoffs – das kann sich mehr als sehen lassen. Dass man wieder so überraschen und glänzen würde wie in der Spielzeit 2023/24 mit dem sechsten Platz, der direkten Viertelfinal-Qualifikation und dem folgenden knappen Aus, war ohnehin unwahrscheinlich.

Der Weg, den die Schwenninger eingeschlagen ist gut, teilweise sogar sehr gut. Schon Ende der letzten Saison hat man die richtigen Schlüsse gezogen, die Schwachstellen aber nicht beseitigen können. Will man ein dauerhafter Playoff-Kandidat bleiben, muss man nun konsequent an den Stellschrauben drehen.