Basketball, ProA: Tigers Tübingen – Wiha Panthers Schwenningen (Samstag, 19 Uhr in Rottenburg). In der heißen Phase der Hauptrunde kehrt Unruhe bei den Wiha Panthers ein. Nach einer Überprüfung der Geschäftsräume durch das Hauptzollamt Singen nahmen die Schwenninger Stellung – und peilen gleichzeitig einen Sieg im Derby bei den Tigers Tübingen an.
Nachdem unter anderem der SÜDKURIER am Donnerstag über eine Durchsuchung der Geschäftsstelle und Wohnungen der Mitarbeiter und den Verdacht der Schwarzarbeit bei den Panthers berichtet hatte, zeigten sich die Doppelstädter tags darauf betont gelassen. „Bei uns gab es weder eine Fahndung des Zolls noch der Bundespolizei. Was dieses Thema angeht, sind wir völlig entspannt. Mehr können wir aufgrund des laufenden Verfahrens aber nicht sagen“, stellte Trainer und Geschäftsführer Alen Velcic klar. In einer Stellungnahme in den sozialen Medien hieß es: „Wir arbeiten in enger Abstimmung mit den Behörden und gehen von einer baldigen Klärung der Angelegenheit aus.“
Zudem betonten die Panther ihre Transparenz mit Geschäftszahlen. „Im laufenden Geschäftsbetrieb müssen wir regelmäßig der Ligaleitung in Köln unsere Zahlen offenlegen und diese von externen Steuerberatern bestätigen und bescheinigen lassen.“ Wie es nun weitergeht, ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft wollte keine Aussagen zu laufenden Ermittlungen machen. Die Panther sagten nur dies: „Wir sind sehr optimistisch, schon bald wieder mit unserer sportlichen Arbeit Schlagzeilen zu schreiben.“
Dies können sie bereits am Samstag. Bei ihrem Gastspiel bei den Tübingern in der Rottenburger Volksbank Arena – die Paul-Horn-Arena ist ein Impfzentrum – sind die Wiha Panthers klar in der Favoritenrolle. Nicht nur aufgrund der Tabellenkonstellation, sondern auch wegen der schlechten Ausgangslage der Tübinger. Die Tiger sind nicht nur vom Verletzungspech verfolgt und müssen derzeit mit einer Acht-Mann-Rotation sowie ohne ihre Topspieler auskommen, der langjährige Bundesligist war diese Woche bereits zweimal bei Nachholspielen im Einsatz. Am Montag in Bremerhaven und am Mittwoch beim Schlusslicht Nürnberg setzte es Niederlagen, sodass die Tübinger nicht nur mit müden Beinen, sondern auch mit zuletzt drei Niederlagen in Serie gegen die Panther antreten werden.
Trainer Danny Jansson hat zum Mammutprogramm seiner Mannschaft eine klare Meinung: „So sollte ein Spielplan nicht aussehen. Das hat wenig mit Basketball zu tun. Wir versuchen, uns so gut es geht zu erholen. Schwenningen ist fit, sie haben zuletzt am Samstag gespielt. Wir hingegen am Montag und Mittwoch, dazu auswärts.“
Nichtsdestotrotz warnt Panthers-Coach Alen Velcic vor dem kommenden Gegner: „Sie spielen zuhause, deshalb dürfen wir sie nicht unterschätzen. Wenn wir hoch konzentriert ins Spiel gehen, sehe ich gute Chancen für uns.“
Seine Mannschaft habe in dieser Woche eine entschlossene Reaktion auf die schwache Leistung bei der Niederlage in Paderborn gezeigt. „Wir haben sehr intensiv trainiert und haben uns auf die taktischen Varianten der Tiger wie zum Beispiel die Zonenverteidigung vorbereitet“, erzählt Velcic, der auf den gesamten Kader zurückgreifen kann. Shooting Guard Grant Teichmann ergänzt: „Wir wollen unbedingt wieder auf die Siegerstraße kommen. Ich schätze den Charakter unseres Teams so ein, dass wir den Gegner nicht unterschätzen werden.“