Eishockey: Die Schwenninger Wild Wings stehen auch an diesem Wochenende vor zwei schwierigen Aufgaben. Die Spiele am Freitag (19.30 Uhr) bei den Nürnberg Ice Tigers und am Sonntag zu Hause (16.30 Uhr) gegen die Straubing Tigers stehen dabei noch gänzlich unter dem Eindruck der beiden Niederlagen vor Wochenfrist. Das Comeback von Ken André Olimb ist derweil auf unbestimmte Zeit verschoben.
Das sagt die Mannschaft
Die Enttäuschung nach den null Punkten am vergangenen Wochenende, nach den Niederlagen gegen Düsseldorf und Wolfsburg und dem damit komplett verpatzten Re-Start nach der Länderspiel-Pause saß auch bei den Wild-Wings-Profis tief. „Das Gute am Eishockey ist aber, dass es Schlag auf Schlag geht und man nicht lange Zeit hat, über solche Dinge nachzudenken. Die Stimmung im Team ist gut und positiv“, berichtete Tylor Spink.
Doch auch der Kanadier, mittlerweile in seiner fünften Saison mit den Schwänen, spürt, dass dies außerhalb der Kabine nicht ganz so zutrifft. „Wir als Mannschaft waren immer schon sehr eng zusammen. Man schaut nun vielleicht noch ein bisschen mehr nach den Teamkollegen, rückt noch enger zusammen. Natürlich sind die Ergebnisse nicht zufriedenstellend, aber wir müssen zusammenbleiben und uns aufeinander weiter verlassen“, erklärte Tylor Spink.
Auch die Spieler wissen, wie vielfältig im Augenblick die Probleme der Neckarstädter sind. Dennoch können nicht alle „Baustellen“ auf einmal beseitigt werden. Und so konzentrierte man sich in dieser Woche vor allem auf die beiden Zonen vor den jeweiligen Toren und das Vermeiden von Kontern. „Wir machen die Fehler vor allem in der neutralen Zone und im Angriffsdrittel. Wir müssen dort bessere Entscheidungen treffen, da ist weniger manchmal mehr. „Wir müssen da eine bessere Balance finden“, so Tylor Spink.
Die Trainer-Meinung
Das sieht auch Cheftrainer Steve Walker so. Gerade beim letzten Spiel in Wolfsburg waren die Defizite vor dem eigenen und gegnerischen Gehäuse sehr auffällig. Dazu kamen vor allem auch gegen Düsseldorf etliche Konter, die man quasi selbst in die Wege geleitet hatte. „Wir können dem Gegner nicht immer helfen, uns zu schlagen. Wir verbringen zu wenig Zeit in deren Zone. Wenn wir drin sind, müssen wir ja nicht sofort ein Tor schießen. Oft ist es besser, das Momentum zu unseren Gunsten zu nutzen, ein Icing zu provozieren oder schnell zu wechseln. Es geht um das Gefühl für die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt“, präzisierte Walker die vielen kleinen Probleme.
Der ehemalige Profi ist zudem bekannt dafür, gern in seine Mannschaft hineinzuhorchen. Das hat das Trainerteam auch in den letzten Tagen getan. „Wir haben Einzelgespräche mit allen Spielern geführt. Wir wollten sehen, wie es jedem Einzelnen geht, ob es Fragen oder Probleme gibt“, berichtete der Headcoach. Zudem ging der 51-Jährige nochmals auf die Probleme vor den beiden Toren ein, die es gerade auch im kommenden Spiel gegen Nürnberg zu beseitigen gilt. „Es geht auch um ein gewisses Maß an Dreckigkeit. Wir müssen vor beiden Toren ekeliger werden. Wir müssen mehr Tore erzwingen und andererseits Gegentreffer aggressiver verhindern“, so Walker.
Die Personalsituation
Erneut hat der Cheftrainer seine Sturmreihen dafür ordentlich umgebaut. Die Spink-Zwillinge bekommen neu Phil Hungerecker an ihre Seite, dafür wird Alexander Karachun in seine „Stammformation“ mit Kyle Platzer und Zach Senyshyn zurückkehren. Sebastian Uvira wird erstmals als Mittelstürmer zwischen Matt Puempel und Teemu Pulkkinen spielen, Boaz Bassen führt die vierte Reihe mit Daniel Neumann und Philip Feist an. Aus dem Team rotiert in Nürnberg Mirko Höfflin, im Tor wird Michael Bitzer stehen.
Nicht mit dabei sein wird Ken André Olimb. Der Norweger, eigentlich kurz vor dem Comeback nach seiner vor der Saison erlittenen Verletzung, musste einen Rückschlag hinnehmen. „Er klagte am Montag wieder über Probleme, ist bis auf Weiteres nicht spielfähig. Es wird nun weitere Untersuchungen geben, aber vor allem ist es für ihn mental schwer zu verkraften“, erklärte Geschäftsführer Stefan Wagner. Damit intensiviert sich auch die Suche nach einem weiteren Importspieler. „Wir werden nun versuchen, zügiger einen weiteren Spieler zu holen, setzen uns dabei aber auch nicht unter Druck. Es geht darum, für uns den bestmöglichen Spieler zu finden“, so Wagner.
Nürnberg Ice Tigers
- Wann? Freitag, 22. November,19.30 Uhr
- Wo? Auswärts in der Arena Nürnberger Versicherung
- Der Gegner? Den Franken gelang ein guter Start, sie weisen sechs Punkte mehr auf. Ordentlich Gegentoren (64) stehen aber auch 55 eigene Treffer gegenüber.
- Die Top-Spieler? Richtig gut läuft es derzeit für Evan Barratt. Der US-Amerikaner hat in 17 Spielen bereits 24 Punkte erzielt, sechs Tore und 24 Vorlagen.
- Trainer: Miles O‘Keefe
Straubing Tigers
- Wann? 16.30 Uhr, Sonntag, 24. November
- Wo? Heimspiel in der Helios-Arena
- Der Gegner? Nach einem heftigen Fehlstart sind die Niederbayern zurück in der Spur. Mit dem Ausscheiden aus der Champions Hockey League fällt nun auch die Doppelbelastung weg. Zuletzt gelangen sechs Auswärtssiege in Folge.
- Die Top-Spieler? Taylor Leier ist der Topscorer des Teams mit 16 Punkten aus 18 Spielen.
- Trainer: Tom Pokel