Basketball, ProA: Eine blutige Lippe und eine Schnittwunde unter dem Auge: Das war die schmerzhafte Ausbeute von Nate Britt am vergangenen Samstagabend. Damit stand der Schwenninger Spielmacher symbolhaft für die Wiha Panthers, die bei der deutlichen 60:85-Niederlage gegen Science City Jena ein blaues Auge kassierten.

Geduld: „Jena ist genau der richtige Gegner, um uns auf den Zahn zu fühlen“, hatte Panthers-Trainer Alen Velcic noch vor einer Woche selbstbewusst verkündet. Nach dem Aufeinandertreffen am Samstag und den ersten sieben Spielen der Saison ist nun klar: Die Wiha Panthers sind von den Topteams der Liga noch ein gutes Stück entfernt. Der von Velcic viel zitierte Wachstumsprozess der neu zusammengestellten Mannschaft „ist nicht viel weiter als vergangene Woche“, sagt der Trainer, der sich wiederum sicher ist: „Wir werden die notwendigen Dinge tun, um erfolgreich zu sein.“ Dem Coach bleibe nichts anderes übrig, als sich in Geduld zu üben: „In großen Teams bekommen die Spieler nicht viel Zeit, um sich einzugewöhnen, sondern werden ersetzt. Das ist bei uns nicht möglich. Wir müssen geduldig sein.“

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Motivation: Für Shooting Guard Chris Frazier hat der schleppende Saisonstart der Panthers noch weitere Gründe. „In diesem Jahr, in dem wir ohne Fans spielen müssen, haben einige Spieler Probleme, sich selbst zu motivieren. Da zähle ich mich selbst auch manchmal dazu. Die Führungsspieler wie Kosta Karamatskos, Nate Britt und ich versuchen dann, gerade die jüngeren und eher unerfahrenen Spieler zu motivieren. Es ist unsere Aufgabe, diese Jungs auf ein höheres Niveau zu bringen, sodass sie sich selbst verbessern und motivieren können“, erklärt der Co-Kapitän.

Flaute: Mit wenigen Ausnahmen ist die Offensive bislang das größte Sorgenkind der Panthers in der laufenden Saison. Zwar trafen die Doppelstädter mit Jena auf eine der besten Defensiven der Liga, 60 Punkte insgesamt und insbesondere mickrige 26 in der zweiten Hälfte sind dennoch viel zu wenig. Dies hatte mehrere Gründe. „Im dritten Viertel haben wir richtig gut begonnen, waren im Abschluss aber zu unkonzentriert und haben drei, vier einfache Körbe weggeschenkt“, analysiert Velcic. Doch es war nicht nur fehlende Konzentration, die den Unterschied machte. Punkteten die Panthers in Durchgang eins noch effektiv in ihren Umschaltbewegungen, unterbanden die Thüringer dies im zweiten Durchgang konsequent. Auch die Kreise von Nate Britt schränkten die Gäste rigoros ein. Ein Plan B war dann nicht zu erkennen. „Das liegt jedoch nicht an den Trainern, sondern an uns Spielern. Wenn wir unsere besten Waffen nicht ausspielen können, laufen wir nur ein ganz einfaches Pick-and-Roll oder versuchen uns im Eins-gegen-Eins. Gegen Teams wie Jena ist dies viel zu wenig“, so Frazier.

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Unbeständig: Trainer Velcic nahm in seiner Analyse der Offensivprobleme einzelne Spieler in die Pflicht. „Unsere Ausländer bringen derzeit zu wenig. Viele haben ein gutes und dann wieder drei schlechte Spiele. Auch einige der Deutschen sind gegen Teams wie Jena vielleicht noch überfordert. Das sieht nächste Woche vielleicht schon wieder anders aus“, betont Velcic mit Blick auf die kommenden Aufgaben.

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Richtungsweisend: Sechs der sieben Gegner, auf die die Panthers bislang trafen, stehen derzeit auf Playoff-Plätzen. Im Nachhinein stellte sich das Auftaktprogramm also als schwerer heraus als zunächst vermutet. Wegweisend für den weiteren Verlauf der Saison könnten die kommenden Spiele gegen Teams aus der unteren Tabellenregion werden. Es geht in drei Auswärtsspielen in Folge nach Kirchheim, Hagen und Ehingen. Frazier: „Ich glaube, dass wir etwas besser sind als diese drei Teams. Wir wissen genau, dass wir langsam wieder gewinnen müssen, um die Playoffs nicht aus den Augen zu verlieren.“