Basketball, ProA: wiha Panthers Schwenningen – Science City Jena (Samstag, 18 Uhr). Als selbstbewusster Außenseiter gehen die wiha Panthers in das Heimspiel gegen das Spitzenteam Science City Jena. Gegen den Titelkandidaten wollen die Schwenninger Basketballer ihr Leistungsvermögen auf die Probe stellen. Dafür müssen sie jedoch mehr Konstanz und Konzentration als zuletzt an den Tag legen.

Ursprünglich hatte der Kalender ein freies Wochenende für die wiha Panthers vorgesehen. Weil in der aktuellen Lage die ProA und ihre Vereine jedoch froh um jedes ausgetragene Spiel sein können, zogen die Panthers das Heimspiel gegen Science City Jena vom 17. Spieltag vor, um im Spielrhythmus zu bleiben, und noch mehr Lücken im Spielplan zu vermeiden. Eigentlich hätten die Schwenninger schon am zweiten Spieltag in Jena gastiert, dieses Spiel fiel jedoch aus.

Auf dem Papier ist die Rollenverteilung klar: Während die wiha Panthers mit zwei Siegen aus sechs Spielen noch nach Konstanz suchen, wurde Science City Jena mit drei Siegen aus vier Partien bislang den Erwartungen gerecht. Mit einem Etat, der den der Panthers wohl um das Fünffache übersteigt, sowie mit einem hochkarätig besetzten Kader zählt die Mannschaft des ehemaligen Bundestrainers Frank Menz hinter Rostock und Bremerhaven zum erweiterten Kreis der Titelkandidaten. Welche Möglichkeiten der Vorjahres dritte in der Theorie besitzt, zeigt die Personalie Zavier Simpson: Im Sommer als absoluten Königstransfer der gesamten Liga verpflichtet, flüchtete der US-amerikanische Point Guard noch vor Saisonstart wieder aus Jena und unterzeichnete vor Kurzem einen Probevertrag beim NBA-Meister Los Angeles Lakers. Ersetzt wurde er durch Zamal Nixon, der in der Vorsaison Deutscher Vizemeister mit Ludwigsburg wurde. Insgesamt haben die Thüringer einen starken und vor allem tief besetzten Kader, in dem die Punkte auf viele Schultern verteilt werden.

Dies hat sich auch bis nach Schwenningen herumgesprochen. „Jena gehört zu den besten Teams der Liga. Ich schätze sie sogar noch etwas stärker ein als Tabellenführer Bremerhaven“, sagt Panthers-Trainer Alen Velcic. Dennoch geht er die schwierige Aufgabe selbstbewusst an. Science City sei zum aktuellen Zeitpunkt genau der richtige Gegner, um die Form der Panthers zu testen. „Wir haben nichts zu verlieren. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen“, erklärt Velcic und schiebt den Schlüssel für ein erfolgreiches Spiel gleich nach. „Wir müssen geduldig sein, unsere Würfe treffen und vor allem unsere Regeln in der Defensive befolgen.“ Jena schaltet, ähnlich wie die Doppelstädter, nach Ballgewinnen schnell in die Offensive um. Im geordneten Spielaufbau heraus stiften sie mit einfachen, aber sauber ausgeführten Spielzügen immer wieder Chaos in der gegnerischen Defensive. Genau deshalb fordert Alen Velcic Disziplin und Konzentration seiner Mannschaft. „Wenn wir uns an unseren Plan halten, bin ich zuversichtlich.“

Nach der Niederlage in Heidelberg vor einer Woche bescheinigt der Schwenninger Trainer seiner Mannschaft eine hervorragende Trainingswoche. „Alle haben richtig gut gearbeitet. Intensität und Konzentration waren sehr hoch, wir Trainer mussten kaum korrigieren.“ Zwei Basketballer waren jedoch außen vor: Kosta Karamatskos, der bereits das Spiel in Heidelberg aufgrund einer Magenverstimmung verpasste, klagt wieder über muskuläre Probleme in der Wade. Er wird am Samstag genauso fehlen wie Lars Lagerpusch. Dessen Debüt für die Raubkatzen verschiebt sich weiterhin, da sich die Reha des Ex-Jenaers nach einer Knie-OP unerwartet in die Länge zieht. Ursprünglich wurde Anfang November mit dem Center geplant, nun ist ein Einsatz noch in diesem Jahr fraglich. Alle anderen Profis sind fit und scharren mit den Hufen, um die Scharte aus der Niederlage in Heidelberg auszuwetzen.

Dort setzten die Panthers die erste Hälfte mächtig in den Sand, zeigten dann aber eine sehr gute zweite Hälfte. Das Problem der vielen Aufs und Abs innerhalb der 40 Minuten Spielzeit zieht sich bereits durch die gesamte Saison. Um gegen Jena bestehen zu können, dürfen sich die Panthers keine erneute Schwächephase erlauben. „Wir müssen konstanter sein“, weiß auch Trainer Velcic. Was das anbelangt, sieht er sein Team jedoch auf einem guten Weg. „Im Vergleich zum Vorjahr sind wir viel weiter und näher dran an diesem Stil, den ich mir vorstelle. Das zeigt sich in der Art und Weise, wie wir spielen, und sicher auch bald in den Ergebnissen.“