Eishockey: Die Corona-Pandemie bremst in diesen Tagen auch die Wild Wings-Verantwortlichen aus. Die weitere Kaderplanung lässt – zumindest offiziell – keine konkreten Schritte zu. Die Schwenninger benötigen für kommende Saison noch drei Verteidiger, vier Stürmer und einen dritten Torwart. Der neue Sportmanager Christof Kreutzer darf zwar mit Spielern verhandeln, Vertragsunterschriften kann es allerdings frühestens am 1. Juli geben. „Darauf haben sich die Klubs der Deutschen Eishockey-Liga geeinigt“, teilte Wild Wings-Geschäftsführer Christoph Sandner am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der Helios-Arena mit.

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Die Schwenninger Verantwortlichen gehen davon aus, dass die neue DEL-Saison am 18. September beginnen wird. Ob dieser Termin auch wirklich umsetzbar ist, ist sehr fraglich. Ein erstes Anzeichen für einen späteren Saisonstart ist die Tatsache, dass in Berlin bereits festgelegt wurde, dass sportliche Großveranstaltungen bis 24. Oktober verboten sind. Mögliche „Geisterspiele“ ohne Zuschauer, die es in der Fußball-Bundesliga ab kommender Woche geben wird, schließt Sandner aus. „Das ist für uns nicht finanzierbar. Die Zuschauereinnahmen machen 35 Prozent unseres Budgets aus“, sagt der 49-Jährige. Ungewiss ist auch wie groß die Sponsoren-Einnahmen sein werden: „Von einigen Sponsoren haben wir bereits positive Signale. Bei anderen müssen wir aufgrund der Situation auch Verständnis haben, wenn sie kürzertreten.“

Manager Christof Kreutzer hatte sich die ersten Wochen in seinem neuen Job sicherlich anders vorgestellt. Die Tatsache, dass er nur mit angezogener Handbremse planen kann, ändert aber nicht sein Saisonziel Playoffs. „Was die Kaderzusammenstellung betrifft, habe ich keinerlei Bauchschmerzen und bin weiterhin zuversichtlich“, so Kreutzer. Sowohl deutsche als auch ausländische Spieler seien noch genügend auf dem Markt.

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Offen ist bislang, wie viele Ausländer noch verpflichtet werden. Kreutzer und Wild Wings-Cheftrainer Niklas Sundblad planen mit drei ausländischen Spielern in der Verteidigung. Mit den Kanadiern Colby Robak und Dylan Yeo hätten die Schwenninger aktuell deren zwei. Doch offensichtlich ist eine vorzeitige Trennung von Yeo weiterhin ein Thema. Im Angriff sind durch den Schweden Andreas Thuresson und den Kanadier Troy Bourke zwei Kontingentstellen besetzt. Drei weitere sollen für die Offensive noch hinzukommen.

Auch für Kreutzer erschwert ist die Tatsache, dass das künftige Budget der Wild Wings völlig unklar ist, seine Planung. Allerdings betont er auch: „Ich sehe mich nicht als derjenige, der sich bei der Restrampe bedient.“ Durch die schwierige Situation drohen auch den Spielern Gehaltseinbußen. Sandner stellt aber klar: „Wenn wir kommende Saison eine komplette Hauptrunde spielen werden, wird jeder Spieler sein Geld bekommen.“

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Auch abseits von Kaderplanung und Umbau der Helios-Arena gibt es bei den Wild Wings noch einige Baustellen. Ein Nachfolger für den langjährigen Betreuer Wolfgang Stegmann steht derzeit genauso wenig fest, wie ein Torwarttrainer und ein DEL 2-Kooperationspartner. Hier tendiert Kreuzer allerdings klar in Richtung EHC Freiburg: „Das macht aufgrund der kurzen Distanz am meisten Sinn.“

Weiterhin ist offen, wann der Dauerkartenvorverkauf beginnen wird. Die Möglichkeit, dass Fans eine Dauerkarte kaufen und sie erst zu Saisonbeginn zahlen müssen, ist für Sandner derzeit keine Option. Hier kommen mit der Corona-Krise und dem Stadion-Umbau gleich zwei Faktoren zusammen. Sandner: „Unabhängig davon, wann die Saison beginnt, wollen doch viele Fans erst die neue Arena anschauen und sich ein Bild machen, bevor sie eine Dauerkarte kaufen.“