Eishockey: Der Frustlevel bei den Wild Wings nach dem schlechten Spiel am vergangenen Sonntag gegen Augsburg ist etwas gesunken. Doch die Schwenninger gehen mit Wut im Bauch in das Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters am Donnerstagabend (19.30 Uhr).
Die Trainer-Meinung
Schwenningens Cheftrainer Steve Walker zeichnete sich von Beginn seiner Amtszeit an durch eine angenehme Unaufgeregtheit aus. Der Kanadier bleibt also auch angesichts des doch verpatzten Saisonstarts mit nur drei Siegen aus neun Spielen und noch keinem „Dreier“ ruhig. Kein Wunder, Walker war selbst 14 Jahre Profi, hat etliche Höhen und Tiefen schon durchlebt. „Am Ende des Tages geht es um Siege und Niederlagen. Siege sind schlicht das, was uns fehlt. Als Trainer schaut man sich das große Ganze an, also, ob sich das Team weiterentwickelt und verbessert. Insgesamt sehe ich einen Trend in die richtige Richtung“, resümierte der 51-Jährige die rund vier Wochen seit Saisonstart.
Damit sprach der Headcoach vor allem das Spiel in Köln am letzten Freitag an, das doch schon deutlich besser ausgesehen hatte. Es folgte allerdings der Tiefschlag mit dem 1:2 gegen Augsburg. „Das erste Drittel war sicher eines der besten in dieser Saison, aber wir haben einfach das Tor nicht geschossen. Wir müssen uns das aber auch erarbeiten. Im Moment fehlt uns auch ein bisschen das Selbstvertrauen, gerade auch einigen Spielern, die im letzten Jahr persönlichen Erfolg hatten und sich zur Zeit schwertun. Aber wir sind ein Team und haben gezeigt, dass wir mit diesen Situationen umgehen können“, erläutert Walker die aktuellen Probleme.
Die Vorbereitung
Es gab und gibt also einiges, woran die Schwäne arbeiten müssen. Ein großes Manko war zuletzt das Powerplay. Das Überzahlspiel war schon in der vergangenen Saison keine wirkliche Stärke der Wild Wings, die unter anderem dafür geholten Neuzugänge haben sich noch nicht eingefunden. Mit nur 10,7 Prozent verwerteter Powerplays rangieren die Schwenninger auf dem letzten Platz der DEL-Statistik.
Als Konsequenz baut der Cheftrainer nun seine Überzahlteams um. Alexander Karachun spielt neu mit den Spink-Zwillingen und Matt Puempel dafür mit Kyle Platzer und Zach Senyshyn. Kapitän Thomas Larkin wird nun wieder in Überzahl eingesetzt, soll in der ersten Formation auf der linken Seite für mehr Schüsse sorgen. Teemu Pulkkinen füllt diese Aufgabe in der anderen Reihe aus.
An der blauen Linie bleiben Ben Marshall und Jordan Murray. „Manchmal fühlt es sich an, als ob man stagniert, zu oft das Gleiche tut. So ist es einfach gut, in diesem Fall das Personal zu ändern. Das Powerplay ist gerade in unserer Situation wichtig, denn hier bekommt man die meisten Torchancen. Und es täte schlicht gut, wenn wir da mal früh ein Tor erzielen könnten“, erklärt Walker die Umstellungen.
Die sich aber auch auf die Aufstellung bei voller Stärke auswirkt. Auch bei Fünf-gegen-Fünf wird Karachun mit den Spinks agieren. Phil Hungerecker kehrt zurück zu Philip Feist und Daniel Neumann. Mit Senyshyn und Platzer wird Puempel auflaufen und als weitere Reihe spielen Mirko Höfflin mit Sebastian Uvira und Pulkkinen.
Das sagt die Mannschaft
Eine große Konstante im Team der Schwenninger war in den vergangenen Jahren Will Weber. Der 35-jährige Verteidiger hat also ebenfalls schon viel erlebt und bleibt ganz seiner Natur entsprechend auch in diesen Tagen sehr, sehr ruhig. Doch gehört der Deutsch-Kanadier durchaus zu jenen Spielern, die in der Kabine gehört werden. „Wir sind alle nach wie vor nah beisammen. Der Frust ist abgeklungen, aber wir gehen schon mit einer gewissen Wut im Bauch in das Spiel gegen Iserlohn. Insgesamt vertraue ich der Mannschaft total und bin absolut sicher, dass die Erfolge beizeiten kommen werden“, sagt Weber zuversichtlich.
Der Gegner
- Wer? Iserlohn Roosters
- Wann? Donnerstag, 17. Oktober, 19.30 Uhr
- Wo? Heimspiel in der Helios Arena
- Der Gegner? Platz 13 nach neun Spielen – das ist vermutlich das, was die Experten von den Sauerländern erwartet haben. Zuletzt aber gab es ein Fünf-Punkte-Wochenende mit Siegen gegen Nürnberg und Düsseldorf.
- Die Top-Spieler? Neuzugang Shane Gersich mit neun Punkten aus neun Spielen und Torhüter Andy Jenike ragen derzeit heraus.
- Trainer: Doug Shedden